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"Wir bauen etwas Großes auf"

Nach dem zweiten Premiere-League-Titel in den vergangenen drei Saisonen hat Manchester City Lust auf mehr.

"Große Mannschaften können sich nicht mit einem Titel zufriedengeben", meinte Trainer Manuel Pellegrini. Für den Chilenen war es nach dem Gewinn des Liga-Cups im März der erste große Titel, den er in zehn Jahren in Europa gewonnen hat.

Nie zuvor hatte ein Coach aus Südamerika auf der Insel die Meisterschaft gefeiert. Pellegrini schaffte es in seinem ersten Jahr in England. Der englische Nationaltorhüter Joe Hart lobte den meist ruhigen und zurückhaltenden Trainer. "Er ist ein Siegertyp. Er glaubt an das, was er tut."

ManCity hatte den Sieg am Sonntag mit einem 2:0 über West Ham fixiert - zwei Punkte vor Liverpool.

Atemberaubender Fußball

Das Geld von Scheich Mansour, der den Club vor sechs Jahren übernommen hat und seitdem mehr als eine Milliarde Euro investiert haben soll, hatte den Citizens bereits 2011 den FA-Cup und 2012 die erste Meisterschaft seit 44 Jahren gebracht, doch Pellegrini hat die Mannschaft mit überragenden Kickern wie Yaya Toure, Sergio Agüero, Edin Dzeko oder Kapitän Vincent Kompany auf eine neue Stufe gehoben.

Citys Fußball war teilweise atemberaubend. In 38 Liga-Spielen erzielte der Club 102 Tore. Nur ein Treffer fehlte, um den Rekord des Chelsea FC aus 2010 einzustellen.

"Der neue Meister wird nur schwer von der Spitze zu verdrängen sein und seinen Blick nun darauf richten, Europa zu erobern", schrieb der "Daily Telegraph" am Montag.

"Wir bauen etwas Großes auf"

Der Triumph in der Champions League ist das nächste große Ziel. Nach zweimaligem Aus in der Gruppenphase war ManCity in dieser Saison im Achtelfinale am FC Barcelona gescheitert. Kapitän Kompany versprach: "Wir sind keine Mannschaft, die nur mal hier und da eine Trophäe holt. Wir bauen etwas Großes auf."

Die Saison hatte für die Champions nicht perfekt begonnen. In den ersten sechs Auswärtsspielen gab es bloß vier Punkte. "Es war wichtig, dass die Spieler trotzdem an meine Philosophie geglaubt haben. Wir haben hier alles verändert", meinte Pellegrini.

Auch nach dem 2:3 beim damaligen Tabellenführer Liverpool im April habe die Mannschaft an die Chance geglaubt, obwohl sie fortan auf einen Ausrutscher der Reds hoffen musste. Liverpool patzte gegen Chelsea und Crystal Palace, ManCity gewann die letzten fünf Partien souverän.

Spannendes Titelrennen

"Es ist zweifellos die beste Mannschaft der Liga, aber auch sie musste bis zum letzten Spieltag kämpfen", schrieb der "Independent". Lange war das Titelrennen in England nicht mehr so abwechslungsreich - selbst der Tabellendritte Chelsea hatte bis kurz vor Schluss noch Chancen.

Bei aller Freude kamen jedoch auch kritische Stimmen auf. Der FA-Vorsitzende Greg Dyke fand es "deprimierend", dass ein Club mit so wenigen englischen Spieler die Liga gewinnt.

Arsenal-Coach Arsene Wenger meinte, dass ein fader Beigeschmack bliebe, da ManCity wegen Verstößen gegen das Financial Fair Play bestraft wurde. Es könne etwas nicht stimmen, wenn man trotzdem Meister werden kann.

"Mannschaft verbessern"

Pellegrini will sich davon nicht beirren lassen. Nach dem Titel 2012 hatte ManCity sich noch auf dem Erfolg ausgeruht und dem Stadtrivalen United wieder das Feld überlassen. Dies wird nicht noch mal passieren.

"Wir werden erarbeiten, wie wir die Mannschaft verbessern können. Es war eine wunderbare Saison, aber wir wollen weiterhin die stärkste Mannschaft sein", meinte Pellegrini. An eine lange Pause denkt er nicht: "Es ist sehr wichtig zu feiern, aber wir werden ab Dienstag wieder für die neue Saison arbeiten."