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Arsenal - So schlecht wie nie unter Wenger

Arsenal - So schlecht wie nie unter Wenger

Der LAOLA1-Saloon meldet sich zurück - mit echten Spitzenspielen und solchen, die im Schatten der Top-Ligen über die Bühne gehen. Wir feiern Stars und schimpfen Söldner.

Wir berichten über unsere Legionäre und versorgen euch mit jeder Menge Anekdoten. Diese Woche im Angebot: Bayern im Winterschlaf, munterer Flaggenwechsel beim Afrika-Cup und ein bisschen Balotelli.

Top-Spiele

 Von wegen Unruhe in Gladbach nach der Verkündung des Reus-Transfers! Hinten bombensicher, vorne eiskalt. Die "Fohlen" zeigten beim eindrucksvollen 3:1-Triumph gegen die Bayern, dass man mit ihnen auch in der Rückrunde rechnen muss. Obwohl Trainer Lucien Favre - zurecht - immer das Kollektiv in den Vordergrund rückt, kristallisiert sich für viele Fans mit Doppeltorschütze Patrick Herrmann bereits jetzt ein legitimer Nachfolger von Marco Reus heraus.

Was für ein Spiel im Etihad Stadium. ManCity geht 2:0 in Führung, gibt diese aber prompt wieder her. Als Defoe in der Nachspielzeit sogar den Matchball für die Spurs vergibt, rechnen alle mit einem Unentschieden. Doch Balotellis Elfer-Tor in der 95. Minute fixiert den Sieg der "Citizens", die mittlerweile acht Punkte vor Tottenham sind. Redknapp zur Strafstoß-Situation: "Es sah aus wie ein Elfer, aber der Spieler, der ihn ausführte, hätte nicht mehr am Platz stehen sollen", spielt der Spurs-Coach auf eine Tätlichkeit des Italieners gegen Parker an. Vier Spiele Sperre, die dem City-Stürmer laut "Telegraph" drohen, geben Redknapp im Nachhinein Recht, bedeuten aber auch, dass wir womöglich auf den "Balotelli der Woche" vorerst verzichten müssen.

Mit dem siebenten Liga-Sieg in Serie meldete sich Inter endgültig im Titelkampf der Serie A zurück. Das 2:1 gegen Lazio war jedoch schmeichelhaft, Pazzini war bei seinem entscheidenden Treffer (63.) klar im Abseits. Zuvor schoss Rocchi (29.) die Römer in Führung, Militos Ausgleich (44.) kam aus dem Nichts. Da letzte Woche aber laut Kritik an der Kritik an den "Nerazzurri" geübt wurde, schweigen wir diesmal und gratulieren dem Team der Stunde einfach. Nicht von Herzen, aber doch.

Felix I. von Wolfsburg jagt eigenen Rekord

Viererkette

Rekord der Woche, Part I: Die Neuzugänge Lopes, Rodriguez, Jiracek, Vieirinha und Sio debütierten beim 1:0 gegen Köln im Dress des VfL Wolfsburg. Felix Magath setzte damit in 18 Spielen insgesamt 35 Profis ein und egalisierte somit seinen eigenen Rekord, den er 2000/01 mit Eintracht Frankfurt aufstellte. Dass die Bestmarke fallen wird, ist anzunehmen, warten mit Medojevic, Sissoko und Hasani doch noch drei weitere Neo-"Wölfe" auf ihren Einsatz. Und sollte von denen keiner entsprechen...hat das Transferfenster doch auch noch einige Tage offen.

Rekord der Woche, Part II: Man stellt den Kapitän nicht in Frage, man liebt ihn. In Rom verehren sie ihren Francesco Totti nach diesem Wochenende wohl noch ein kleines Stückchen mehr. Der 35-Jährige markierte beim 5:1-Kantersieg gegen Cesena seine Serie-A-Tore 210 und 211 für die Roma, wodurch er den Rekord des Schweden Gunnar Nordahl brach, was die Anzahl der Meisterschaftstore in Italien für einen einzigen Klub - in dessen Fall für den AC Milan - betrifft.

Pechvögel der Woche: Die Welle von schweren Gesichtsverletzungen in Europas Topligen ist wirklich schockierend. Sebastian Prödl zog sich nach dem Kick von Lauterns Dorge Kouemaha neben einem Nasenbeinbruch auch eine Fraktur des Oberkiefers sowie eine Gehirnerschütterung zu. Emmanuel Frimpong (Wolverhampton) kann nach einer ähnlichen Situation wieder scherzen: "Vergesst mein Gesicht, ich hoffe Petrovs Fuß ist wieder okay." Schalke Kapitän Benedikt Höwedes krachte mit Mitspieler Marco Höger zusammen. Das Resultat: Dreifacher Jochbeinbruch. Auch bei Nicklas Bendtner (Sunderland) besteht Verdacht auf Jochbeinbruch. Gute Besserung!

Windtalker der Woche: In Nordirland ist Paul Owens ein bekannter Mann. Was aber keiner weiß: In seiner Freizeit ist der Mittelfeldspieler des FC Coleraine auch Kapitän eines Drachensteiger-Teams. Anders lässt es sich wohl kaum erklären, dass der 29-Jährige so gut über die Eigenschaften der Atlantikwinde Bescheid weiß. In der Partie gegen den FC Glenavon trat Owens jeden Eckball hoch zur Mitte und ließ die Natur den Rest erledigen. So erzielte er zwei Tore direkt und wurde nur durch eine Parade von Glenavon-Keeper O'Hare am Eckball-Triplepack gehindert. Jaja. Der Wind, der Wind, das himmlische Kind...

Schattenspiel

Eredivisie: Ajax hätte sich mit einem Sieg bei Alkmaar wieder voll in den Titelkampf einschalten können. Nach dem Tor von Rasmus Elm (35.) sah es lange schlecht für den niederländischen Rekordmeister aus, doch ein unglücklicher Rettungsversuch – Goalie Nick Viergever hätte den Schuss wohl locker gehabt – von Simon Poulsen (75.) stellte den Endstand her. Ajax ist Vierter, AZ bleibt Leader, aber auch nur, weil PSV patzte (1:1 in Utrecht).

Zwei neue Legionärsgesichter in der deutschen Bundesliga

Legionär(e) im Fokus

Diesmal haben wir zwei ÖFB-Legionäre herausgepickt, die ihr Debüt in der deutschen Bundesliga feierten: Marco Djuricin und Raphael Holzhauser.

Der Herthaner Djuricin durfte vor allem wegen diverser Verletzungen in der gesamten Hinrunde nur mit der U23 trainieren und spielen. In der Vorbereitung ließ Neo-Coach Michael Skibbe jedoch anklingen, dass er viel von seinem Youngster hält: "Mir gefällt, dass er immer den schnellen Abschluss sucht". Gegen Nürnberg (0:2) ließ Skibbe seinen Worten Taten folgen und wechselte Djuricin in der 76. Minute ein. Beim VfB Stuttgart beklagte man sich in letzter Zeit, dass die vielen Talente noch nicht reif für die Bundesliga seien, beim 1:3 auf Schalke durfte dann aber Raphael Holzhauser endlich ran und war trotz kurzer Spielzeit (er kam in der 85. Minute) an der Vorarbeit zum Ehrentor beteiligt.

"On Fire"

Um Falcao von Porto loszueisen, nahm Atletico ordentlich Geld in die Hand. 40 Millionen Euro soll der Angreifer gekostet haben. Doch der Kolumbianer zahlt seine Ablöse Schritt für Schritt mit Toren zurück. Beim 4:0 in San Sebastian erzielte Falcao seine Saisontreffer 12, 13 und 14. (Hier geht's zum Video) Ingesamt schoss er 47% aller Ligatore der „Rojiblancos“. So eine Quote kann kein anderer Spieler der Primera Division vorweisen.

"On Ice"

Zugegeben, das 1:2 gegen Manchester United war etwas unglücklich. Trotzdem: Das neue Jahr läuft für Arsenal alles andere als zufriedenstellend. Drei Liga-Niederlagen in Folge gab es zuletzt 2007. Nur 36 Punkte nach 22 Runden hat es unter der Regentschaft von Arsene Wenger überhaupt noch nie gegeben.

Vom Joker zum Poker. Edel-Reservist Rink

Was macht eigentlich … Paulo Rink? 

Rechtzeitig zum Start der Rückrunde in der deutschen Bundesliga soll der Name des Deutsch-Brasilianers in Erinnerung gerufen werden. Rink war Mitglied der Leverkusen-Elf, die im Jahr 2000 die Meisterschaft in Unterhaching liegen ließ und lief insgesamt 13 Mal für den DFB auf. Nach zwei weiteren Stationen im Heimatland seines Urgroßvaters (Nürnberg, Cottbus) führte der Weg des Mittelstürmers nach Zypern, Niederlande und Südkorea, ehe er schließlich bei Atletico Paranaense seine aktive Karriere beendete. Dort ist Rink mittlerweile als Sportdirektor tätig, wenn er nicht gerade auf den Poker-Tischen der Welt sein Glück versucht. Durchaus mit Erfolg: Beim Caribbean Adventure Main Event 2011 auf den Bahamas streifte der heute 38-Jährige als 27. immerhin 66.000 Us-Dollar ein.

 

Fußnoten

Premiere – Im 26. Versuch schafften es die Bolton Wanderers erstmals, drei Tore in einem Premier-League-Spiel gegen Liverpool zu erzielen (3:1).

Verdoppelt – Der griechische Erstliga-Klub Doxa Dramas hat im 13. Saisonspiel beim 1:3 gegen Aris Saloniki sein Trefferkonto auf 2 erhöht und damit verdoppelt. Auf den ersten Saisonsieg wartet man weiter vergeblich.

Scheunentor – Blackburn schaffte es auch im 22. Saisonspiel nicht, den eigenen Kasten sauber zu halten (1:1 bei Everton).

Scheunentore – In den letzten vier Serie-A-Spielen mit Beteiligung des CFC Genoa fielen 23 Tore. Alleine acht davon beim 3:5 in Palermo.

Nullsummenspiel – Levante gegen Saragossa ist das erste La-Liga-Spiel der Saison, das ohne Gelbe oder Rote Karten auskommt. Tore fielen allerdings auch keine.

Winterschlaf – Die Bayern gewannen gegen Gladbach nur 34% ihrer Zweikämpfe. Der zweitschlechteste Wert einer Bundesliga-Mannschaft in dieser Saison.

Und zum Schluss noch ein paar Extra-Fußnoten zum gerade begonnenen Afrika Cup ...

Unserie – Der Sudan wartet nach dem 0:1 gegen die Elfenbeinküste seit dem Finalsieg 1970 auf einen Erfolg beim Afrika-Cup. Das sind mittlerweile zehn Spiele.

Farbenfroh – Libyen ist die achte Nation im Rahmen des Afrika-Cups, die seit ihrer letzten Teilnahme ihre Flagge änderte.

Spätzünder – Javier Balboa schoss Äquatorial-Guinea in der 87. Minute zum 1:0-Sieg gegen Libyen. Das war das späteste Eröffnungstor der Turnier-Geschichte.


Mate Esterhazy/Christian Eberle