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Für Skandalboy Balotelli ist die Saison vorbei

Für Skandalboy Balotelli ist die Saison vorbei

Bei Mario Balotelli hat dieser Tage wieder der Wahnsinn über das Genie obsiegt. "Wieso immer ich?", stellte der exzentrische Stürmer von Manchester City einst auf seinem T-Shirt bei einem Torjubel die Frage.

Mit seinen Eskapaden unterhält "Mad Mario" ganz Fußball-England. Aber nun reicht es wohl auch seinem bisher mit väterlicher Geduld auftretenden Trainer.

Nachdem City auch ein wenig wegen der Disziplinlosigkeiten des 21-jährigen Italieners den englischen Meistertitel abhaken kann, kündigte Roberto Mancini erstmals an, ihn "wahrscheinlich" zu verkaufen.

Glück trotz Gelb-Rot

Balotelli war bei der 0:1-Pleite gegen Arsenal mit Gelb-Rot in der 90. Minute vom Platz geflogen. Zudem blieb ein Tritt von ihm gegen den Kopf eines Gegenspielers ungeahndet.

Dies könnte noch zu einem Nachspiel führen. Bei City soll er laut Mancini ("Ich bin mit ihm fertig") bis Sommer nicht mehr zum Einsatz kommen.

Balotelli sei die "spatzenhirnige Verkörperung des Zusammenbruchs von City", schrieb sogar der "Guardian" am Montag.

Innerhalb einer Woche hatte sich der Italiener schon handfest mit Teamkollegen in einem Spiel um einen Freistoß gestritten, war mit seinem Bentley in einen Unfall verwickelt und räumte über seinen Berater ein, seine Freundin betrogen zu haben.

Vorsprung verspielt

City verspielte indes einen Fünf-Punkte-Polster auf ManUnited und liegt nun bereits acht Zähler hinter dem Stadtrivalen.

Die Meisterparty könnte schon nach dem direkten Duell am 30. April im Etihad Stadium steigen, der Heimstätte des "noisy neighbours" ("lauten Nachbarn"), wie United-Coach Alex Ferguson das neureiche City einst nannte.

Schon bei Inter ein Problemkicker

Skandalnudel Balotelli ist trotz seines jungen Alters kein Unbekannter. Es war im Jänner 2010, als Jose Mourinho als damaliger Trainer von Inter Mailand zu zwei seiner damaligen Jungkicker befragt wurde.

Neben Balotelli war dies Marko Arnautovic. Beide verstanden sich bei Inter blendend. "Zufällig haben sie die gleichen Eigenschaften. Das ist nicht einfach", sagte Mourinho damals über das Duo.

Arnautovic zeigte sich bei Werder Bremen in dieser Saison gereift. Balotelli bleibt dies weitestgehend schuldig. Und dennoch nahm Mancini den Stürmer, den er 2010 von Inter für umgerechnet 29 Millionen Euro geholt hatte und schon als 17-Jährigen kannte, immer in Schutz.

13 Saisontore

"Er ist jung und könnte mein Sohn sein. Er ist kein Bad Guy. Er ist ein fantastischer Spieler", sagte er auch Sonntag.

Immerhin hat Balotelli in dieser Saison wieder 13 Tore erzielt. Aber der Italiener, der wegen seiner Unberechenbarkeit fürs eigene Team zuletzt von seinem Nationaltrainer Cesare Prandelli aus dem Kader gestrichen wurde, hatte eben auch noch zu viel Zeit nebenher.