Die Geschichte des diesjährigen League Cups ist eigentlich eine märchenhafte.
Stehen doch Swansea als einziger walisische Premier-League-Klub und Bradford als Viertligist vor ihrem jeweils größten Triumph in der Vereinshistorie.
Schlagzeilen schreiben seit Mittwochabend aber andere.
Der alles andere als alltägliche Ausschluss von Chelseas Eden Hazard beim Stand von 0:0 in der Schlussphase sorgt für das Nachspiel, das sich die "Blues" lieber auf dem Rasen und in Form von 30 Minuten erarbeitet hätten.
Keine Verletung, kein polizeiliches Nachspiel
Ballbub Charlie Morgan hatte sich in Minute 77 offensichtlich verweigert, den Ball dem Belgier sofort auszhändigen, woraufhin der per Fußtritt nachhalf.
Morgan wälzte sich am Boden und Referee Chris Foy schickte Hazard nach kurzer Beratung vom Platz.
"Er hat keine Verletzungen", teilte die walisische Polizei nach dem Spiel mit.
Befragungen von Morgan und dessen Vater, der im Vorstand von Swansea sitzt, kamen auch zu dem Schluss, dass es kein rechtliches Nachspiel vonseiten des Buben geben wird.
Hazard entschuldigt sich
Hazard entschuldigte sich auch nach dem Spiel persönlich. "Der Junge kam in die Umkleidekabine und wir hatten dort ein kurzes Gespräch. Es ist erledigt. Es tut mir leid", so der Mittelfeldspieler im Vereins-TV von Chelsea.
Ganz ohne Nebenbemerkung kommt Hazard aber nicht aus. "Der Junge hat den Ball mit seinem Körper bedeckt und ich habe versucht, ihn zu bekommen. Ich denke, dass ich den Ball getroffen habe und nicht den Jungen."
Chelsea-Coach Rafael Benitez sprach nach dem Spiel davon, dass beide Akteure "wissen, dass sie sich falsch verhalten haben".
Ballbub kündigte Zeitschinderei an
Gestützt wird Benitez' Aussage von einem Tweet, den der 17-Jährige vor dem Spiel veröffentlicht hat.
"The king of all ballboys is back making his final appearance #needed #for #timewasting" ("Der König aller Balljungen ist zurück für seinen letzten Einsatz #gebraucht #fürs #Zeitschinden"), ist auf der Seite von Morgan zu lesen.
Ein Eintrag, der ihm über Nacht nicht nur 50.000 Follower mehr gebracht hat, sondern auch noch ein eigenes Nachspiel haben könnte.
Hazard hingegen kann wohl mit einer Sperre von mindestens drei Spielen rechnen.
Auch einige englische Fußballer haben sich nach der Aktion via Twitter zu Wort gemeldet:
Steven Pienaar, FC Everton:
I'm not saying itsthe correct thing 2 do but when in the heat of the moment u just want the ball
— Steven Pienaar (@therealstevenpi) Januar 23, 2013
Rio Ferdinand, Manchester United: I'm not the authorities but in my eyes its a red for all those asking. Us players do put refs in bad spots at times unfortunately!
— Rio Ferdinand (@rioferdy5) Januar 23, 2013
Gareth Bale, Tottenham Hotspur: Unbelievable decision by the referee to send Hazard off but congrats to Swansea. Who'd have predicted this final?!
— Gareth Bale (@GarethBale11) Januar 23, 2013
Michael Owen, Stoke City: Both the kid and Hazard were in the wrong. Not having Hazard tried to hurt him though. He just tried to toe poke it out of his grip.
— michael owen (@themichaelowen) Januar 23, 2013