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BVB setzte mit Supercup-Sieg über Bayern ein Zeichen

BVB setzte mit Supercup-Sieg über Bayern ein Zeichen

Borussia Dortmund hat am Samstag gezeigt, dass Bayern München auch unter dem neuen Starcoach Pep Guardiola schlagbar ist - Ausdruck dafür war der spektakuläre 4:2-Heimsieg im Supercup.

Nach dem Triumph wirkte BVB-Coach Jürgen Klopp angesichts der tropischen Abendluft zwar ausgepumpt wie seine Spieler, jubelte aber überschäumend über den Sieg gegen den großen Rivalen.

 "Es war ein klasse Spiel, beide Mannschaften sind hoch und runter gegangen, als gäbe es kein morgen", sagte Klopp und ergänzte: "Das Gute am Supercup ist ja, dass sich der Verlierer nicht sehr aufregt und der Sieger freut. Und wir haben gewonnen, das ist schon geil."

Für die Spieler war der Erfolg ein Signal. "Wir wollten ein kleines Zeichen setzen, dass wir auch noch da und die Bayern schlagbar sind", sagte Doppel-Torschütze Marco Reus.

"Auch Bayern ist schlagbar"

Es war das erste Erfolgserlebnis für Dortmund gegen die Bayern nach fünf Spielen in Serie ohne Sieg und der erste Pokal nach einem Jahr ohne Titel.

"Es war auch für die Liga wichtig, dass wir gezeigt haben: Auch Bayern ist schlagbar", meinte Nuri Sahin. Doch er wusste wie Kapitän Sebstian Kehl, wie der Erfolg einzuordnen ist. Kehl: "Wir sind noch in der Vorbereitung und wissen, dass das Spiel keinen Ausschlag auf die Saison haben wird."

Auch Bayern-Coach Guardiola wollte die Niederlage nicht überbewerten. Er habe nicht das Gefühl, dass "Dortmund viel, viel besser war als wir", sagte der Katalane und bemühte sich in seiner Analyse demonstrativ um Gelassenheit.

"Wir werden unsere kleinen Fehler korrigieren", kündigte er vor dem Pokalauftritt bei den Regionalliga-Kickern am 5. August in Rehden und dem Bundesliga-Saisondebüt vier Tage später gegen Borussia Mönchengladbach an.

Komplimente von Guardiola

Außerdem verteilte Guardiola Komplimente: "Herzlichen Glückwunsch an den BVB zum Sieg." Und, an sein Team gerichtet: "Meine Mannschaft hat gut gespielt und eine gute Performance geboten." Was auf dem Rasen passiert sei, sei "aus punktuellen Situationen" entstanden.

 Mit dem FC Barcelona kassierte Guardiola in 247 Partien nur einmal - beim 3:4 gegen Atletico Madrid am 1. März 2009 - vier Gegentore.

Der im selben Jahr aufgestellte Rekord der Katalanen von sechs Titeln (Meisterschaft, Cup, Champions League, nationaler Supercup, europäischer Supercup, Club-WM) ist nun unerreichbar, dennoch war Guardiola zufrieden mit der Leistung und der Einstellung von David Alaba und Co.

"Jetzt werden wir analysieren"

Eines jedoch blieb ungeklärt: Warum wehrte sich der Triple-Sieger nicht intensiver gegen aggressive Schwarz-Gelbe?

Warum gab es hübsch anzuschauende Ballstafetten, aber noch kein vehementes Dagegenhalten? "Ich bin nicht hier, um zu analysieren, welche Mannschaft besser gespielt hat", meinte Guardiola.

Auch Bayern-Kapitän Philipp Lahm zeigte sich 63 Tage nach dem 2:1 im Champions-League-Finale gegen den BVB noch langmütig.

Schließlich sei man noch in der Vorbereitung, schließlich hätte man "nicht zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht", schließlich hätte man "zum schlechtesten Zeitpunkt die Tore bekommen". Lahm: "Jetzt werden wir analysieren, dann geht's weiter."

Lahm reagierte dezent gereizt auf bohrend-zweifelnde Fragen. "Bis gestern war noch alles in Ordnung, und heute ist wieder alles schlecht", ließ er wissen. Die neun Testspiele ohne Niederlage seien öffentlich so dargestellt worden, "als wäre schon alles perfekt". Lahm: "So ist es aber nicht." Er und seine Mitstreiter müssten "weiter hart an uns arbeiten".