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Pro & Contra: Endet die Dortmunder Serie?

Pro & Contra: Endet die Dortmunder Serie?

Seit bereits sechs Spielen in Folge ist der FC Bayern München gegen Borussia Dortmund ohne Sieg.

Ob diese Negativ-Serie ausgerechnet im verflixten siebenten Spiel reißt?

Am Mittwoch (20:30 Uhr) empfangen die Bayern in der ausverkauften Allianz-Arena im Viertelfinale des DFB-Pokals ihren "Angstgegner".

Wer hat diesmal die Nase vorne? Zwei LAOLA1-Redakteure, zwei Meinungen:

 

PRO: Bayern gewinnt wieder gegen Dortmund

Von Christian Frühwald

Würde man nach nur zwei Monaten das stärkste Fußball-Team 2013 wählen müssen, kann die Wahl eigentlich nur auf den FC Bayern fallen. In der Meisterschaft startete der Tabellenführer mit sechs Siegen aus ebenso vielen Spielen (Tordifferenz: 19:1!), in der Champions League spielte man den FC Arsenal in London mit 3:1 an die Wand. Zuletzt deklassierte eine B-Elf den SV Werder Bremen mit 6:1.

Jubeln diesmal die Bayern ...

Ganz ehrlich: Wer soll diese Bayern stoppen? Die letzte Niederlage setzte es Ende Oktober im Heimspiel gegen Leverkusen.  Am Mittwoch wird die Heynckes-Truppe zudem hoch motiviert ans Werk gehen. Schließlich ist das letztjährige 2:5-Final-Debakel noch in allzu schlechter Erinnerung. Auch das magere 1:1-Heimremis in der Meisterschaft im Herbst liegt den Bayern-Fans noch etwas im Magen. Damals vergab man Groß-Chancen am Fließband. Nur dieser Nachlässigkeit ist es zu verdanken, dass die Negativ-Serie gegen Dortmund überhaupt noch Bestand hat.

Flügelflitzer Franck Ribery ist nach seiner Roten Karte im Achtelfinale gegen Augsburg zwar gesperrt, mit Arjen Robben verfügen die Bayern allerdings über einen nicht minder talentierten Ersatzmann. Dass es der Niederländer trotz einer bislang schwierigen persönlichen Saison noch nicht verlernt hat, bewies er erst am Samstag mit seiner Gala-Vorstellung gegen Bremen (ein Tor, zwei Assists).

Die stärkeren Einzelspieler, die besser gefüllte Ersatzbank, das größere Selbstvertrauen, der Heimvorteil - ich beneide den Kollegen Kristandl wahrlich nicht, der gute Argumente für einen Dortmunder Sieg am Mittwoch suchen muss. Auf der anderen Seite bin ich schon sehr gespannt auf seine Gründe: Denn mir fällt ehrlich gesagt keiner ein.


CONTRA: Dortmund wird endgültig zum Angstgegner

Von Christoph Kristandl

Der BVB setzt sich im Pokal-Viertelfinale durch, weil es das vorgezogene Endspiel ist und wir wissen alle, in welch historischer Demontage der Bayern das letzte Finale zwischen diesen beiden Teams endete.

„Die einzige Mannschaft, vor der Real wirklich Angst hat, ist der FC Bayern“, sagte Uli Hoeneß einst über die damals galaktischen Madrider. „Die einzige Mannschaft, vor der die Bayern wirklich Angst haben, ist der BVB“, muss man nach den letzten Jahren konstatieren. Vor keinem anderen Team haben die Bayern mehr Respekt als vor dem BVB. Und womit? – Mit Recht. Klammert man das Testspiel unter Wettbewerbsbedingungen genannt Supercup aus, wartet der Rekordmeister bereits seit sechs Spielen auf einen vollen Erfolg, fünf Partien gingen in dieser Ära verloren, der letzte Sieg datiert aus dem Jahr 2010.

... oder doch wieder der BVB?

Die Bundesliga-Saison dominiert der FCB zwar, vor allem aufgrund der beeindruckenden Kaderdichte. In einem einzelnen Spiel ist die erste Dortmunder Elf aber gut genug, um den Bayern abermals die Lederhosen auszuziehen. Und der Druck liegt bei den Münchnern. Selbst die praktisch bereits eingefahrene Meisterschaft wird den FCB nicht gänzlich versöhnen, bliebe der BVB wieder unbesiegbar. Die Dortmunder können und wollen gewinnen, sie werden alles daran setzen, den Bayern die restlichen beiden zu vergebenden Titel in dieser Saison streitig zu machen. Doch die Münchner sind zum siegen verdammt.

Der Rekordmeister hat es zwar geschafft, die Defensive zu stabilisieren und damit sein großes Manko aus den vergangenen Jahren auszumerzen, lediglich acht Gegentore sind eine Hausmarke. Die bayrische Defensive steht allerdings selten vor einer Herausforderung, wie sie Götze, Reus, Blaszczykowski, Lewandowski und Co. darstellen werden. Die sich blind verstehenden Dortmunder Superdribbler werden die Hintermannschaft des designierten Meisters auf eine echte Härteprobe stellen und versuchen, Manuel Neuer zu einer seiner wiederkehrenden Unachtsamkeiten zu zwingen.

Es wird eine enge Kiste, doch am Ende behält der BVB die Oberhand. Aber wenn Kollege Frühwald schon darauf beharrt, dass wirklich alles für die Bayern spricht, dann sei ihm zumindest eine alte Fußballweisheit ins Gedächtnis gerufen: Der Pokal hat seine eigenen Gesetze.