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"Es ist nichts passiert - weiter geht es"

Nicht schön, aber endlich wieder erfolgreich: Das Starensemble von Borussia Dortmund hat am Samstag mit einem 1:0-Heimsieg über 1899 Hoffenheim bewiesen, dass es auch im rustikalen Abstiegskampf der deutschen Bundesliga bestehen kann.

Der Sieg vertrieb beim Vize-Meister den Frust - zumindest fürs erste.

Trainer Jürgen Klopp warf Kusshände ins Publikum, Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke schloss seinen Tribünennachbarn sichtlich bewegt in die Arme.

Klopps Mut machte sich bezahlt

Nach dem Sieg entlud sich in Dortmund die Anspannung. Der Sprung des Revierclubs vom letzten Tabellenplatz verschaffte kollektive Erleichterung.

Der Mut von Klopp, neben Stammkeeper Roman Weidenfeller auch auf die drei weiteren Weltmeister Matthias Ginter, Erik Durm und Kevin Großkreutz in der Startformation zu verzichten, machte sich bezahlt.

Mit dem Sieg kletterte der BVB zumindest für wenige Stunden auf Rang 14.

Bei aller Freude war der Dortmunder Coach aber weit davon entfernt, Entwarnung zu geben: "14 Punkte sind dramatisch besser als die 11 vorher, reichen aber nicht aus. Es ist nichts passiert - weiter geht es."

Standing Ovations für Gündogan

Vor allem Ilkay Gündogan hatte allen Grund zur Freude.

Der Schütze des Siegtreffers (17. Minute) schien erstmals seit seinem Comeback nach über einjähriger Zwangspause wieder fast der alte.

Bei seiner Auswechslung in der Nachspielzeit erhoben sich alle Zuschauer von ihren Plätzen und feierten einen der Besten mit Ovationen.

"Es war toll, nach solch langer Zeit mal wieder die Anerkennung von den Rängen zu bekommen und die ersten drei Punkte nach meiner Rückkehr einzufahren", kommentierte der Mittelfeldspieler.

Paradigmenwechsel beim BVB

Dass die Borussia zumindest in der ersten Hälfte mehr Ergebnis-als Erlebnisfußball zeigte, konnten alle Beteiligten locker verschmerzen.

Die emotionale Kabinenansprache von Routinier Sebastian Kehl wenige Minuten vor der Partie zeigte Wirkung. So kompromisslos hat man die BVB-Profis in den Zweikämpfen lange nicht gesehen.

Dieser Paradigmenwechsel war für Kehl der Schlüssel zum Erfolg: "Wir haben erkannt, dass wir mit rein spielerischen Mitteln nicht zum Erfolg kommen. Dafür haben wir in den letzten Wochen die Quittung bekommen. Die kleine Korrektur war notwendig."