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Das Jahr des Andreas Ivanschitz

Das Jahr des Andreas Ivanschitz

Teamcomeback, Fixgröße in Mainz und Bayern-Schreck – im Jahr 2011 reifte Andreas Ivanschitz endgültig zum Topspieler in der deutschen Bundesliga.

Zwölf Einsätze im Frühjahr 2011, mit unglaublichen 58 Punkten Platz 5 in der Liga und damit Qualifikation für die Europa League – schon in der Rückrunde der vergangenen Saison zeigte die Formkurve des 28-jährigen Österreichers bei Mainz 05 steil nach oben.

Und obwohl die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel im Herbst in eine Ergebniskrise schlitterte, demonstrierte der Burgenländer nach einer für ihn perfekt verlaufenen Vorbereitung in Flachau konstant seine Klasse.

In insgesamt 14 Bundesligaspielen entwickelte sich Ivanschitz zum Topscorer der Mainzer, traf sechs Mal in Pflichtspielen und schaffte drei Assists.

Tor und Assist beim 3:2 gegen Bayern als Highlight

„Ivanschitz ist unser torgefährlichster Mann. Wenn wir in einem Spiel eine Torchance haben, wünsche ich mir, dass Ivanschitz den Ball bekommt“, streute Tuchel seinem Offensivspezialisten Blumen.

Ivanschitz' absolutes Highlight in der Hinrunde: Das 3:2 gegen Rekordmeister Bayern München, als dem Nationalspieler ein abgezocktes Tor gegen Wundertorhüter Manuel Neuer und ein Assist gelangen.

„Ein perfektes Spiel der ganzen Mannschaft. Ich wusste, dass wir es an einem herausragenden Tag drauf haben, die Bayern zu schlagen“, jubelte der ÖFB-Teamspieler nach dem großen Coup.

Im Pokal schaffte Ivanschitz in Hannover in der Verlängerung das Goldtor und im „goldenen“ November lief er zur absoluten Höchstform auf: Mit drei Toren und drei Vorbereitungen half Ivanschitz federführend mit, das Punktekonto der Mainzer aufzufetten.

Bei Mainz ist nicht alles Gold, was glänzt

Der exzellente Herbst von Ivanschitz spiegelt sich auch in der Notenstatistik des deutschen Fachmagazins „Kicker“ wider: Ivanschitz landete in der Gesamtwertung der rund 540 Profis mit einem Schnitt von 3,23 an 51. Stelle.

Allein Martin Stranzl (Platz 28) rangiert vor dem Burgenländer, hinter ihm Emanuel Pogatetz (59), David Alaba (63), Christian Fuchs (87) und Martin Harnik (95).

Einzige Wermutstropfen: Mainz 05 liegt nur zwei Plätze über der Abstiegszone, das frühe Out in der Europa League gegen Gaz Metan Medias und das blamable Ausscheiden im Pokal-Achtelfinale gegen Underdog Holstein Kiel.

„Wir haben in vielen Spielen dominiert, konnten uns aber durch fahrlässige und unglückliche Aktionen in der Offensive und Defensive oft nicht belohnen“, so Ivanschitz.

In der Tat auffällig: In der Vorsaison stellte Mainz mit nur 39 Gegentoren die zweitbeste Defensivabteilung der Liga hinter Meister Dortmund – in diesem Herbst kassierte die Tuchel-Elf bereits 29 Treffer.

Emotionale Rückkehr ins ÖFB-Nationalteam

Der emotionale Höhepunkt war für Ivanschitz zweifellos das Comeback in der Nationalmannschaft.

Nach zweieinhalb Jahren, in denen Ivanschitz von Ex-Teamchef Didi Constantini aus nicht wirklich nachvollziehbaren Gründen links liegen gelassen worden war, holte ihn Interimstrainer Willi Ruttensteiner für das EM-Qualifikations-Doppel gegen Aserbaidschan und Kasachstan zurück.

Gegen die Mannschaft von Berti Vogts trumpfte Andi in seinem 50. ÖFB-Einsatz mit einem Tor und zwei Assists ganz groß auf und bewies auch in den nächsten beiden Länderspielen, dass er mit seinen Qualitäten der Nationalmannschaft sehr wohl entscheidend helfen kann.

„Ich bin sehr froh darüber, dass mir Willi Ruttensteiner das Vertrauen geschenkt und mir die Möglichkeit gegeben hat, mich wieder im Nationalteam zu präsentieren. Es war für mich persönlich sehr bitter, in 23 Länderspielen seit meinem letzten Match am 11. Februar 2009 in Graz gegen Schweden nicht dabei zu sein. Ich freue mich jedenfalls schon auf die nächsten Herausforderungen unter Marcel Koller und bin überzeugt, dass dieses Team in der Qualifikation für die WM 2014 Großes erreichen kann. Wir müssen den zuletzt begonnen Weg konsequent weiter gehen und uns als Mannschaft noch steigern, dann können wir mit Optimismus in die Quali gehen“, so Ivanschitz.

Verletzung lässt Trainingsauftakt wackeln

Nach der am 10. Dezember im Heimspiel gegen den Hamburger SV erlittenen Innenbanddehnung im Knie fühlt sich Ivanschitz bereits wieder „ganz gut. Ich muss vier Wochen eine Schiene tragen, dann steige ich wieder ins Training ein. Wenn alles gut läuft, sollte ich gegen Ende Jänner wieder fit sein.“

Ob er am 6. Jänner mit ins Trainingslager auf Mallorca fliegt, wird der Österreicher in Absprache mit Trainerteam und Ärztestab entscheiden.