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BVB zwischen CL-Nachwehen und Transferpolitik

BVB zwischen CL-Nachwehen und Transferpolitik

Sie hätten allen Grund, um mit stolz geschwellter Brust große Ziele anzukündigen.

Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Trainer Jürgen Klopp wollen den Ball beim deutschen Vize-Meister Borussia Dortmund jedoch flach halten.

"Ziele erreicht man nicht, indem man sie lautstark verkündet, sondern durch harte Arbeit", stellt Watzke deshalb bei der Saison-Eröffnungs-Pressekonferenz in Kirchberg in Tirol fest, um dann doch etwas konkreter auszuführen:

"Wir wollen wieder die direkte Champions-League-Qualifikation schaffen und würden in der laufenden Saison sehr gerne erneut die Gruppenphase überstehen. Der Pokal ist ohnehin Tagesgeschäft."

Wer wird Götze-Ersatz?

Um diese Ziele in die Tat umsetzen zu können, muss der CL-Finalist auf dem Transfermarkt aktiv werden. Der Abgang von Mario Götze traf den Klub mitten ins Herz, ein adäquater Ersatz konnte bisweilen nicht präsentiert werden.

Zahlreiche Hochkaräter werden in der Presse gehandelt. Henrikh Mkhitaryan von Shakhtar Donetsk soll einer davon sein, Christian Eriksen von Ajax Amsterdam wird ebenfalls hoch gehandelt.

In der Pole-Position scheint jedoch ein gabunischer Nationalspieler zu stehen. Pierre-Emerick Aubameyang vom französischen Rekordmeister AS St. Étienne gilt als heißester Kandidat in Dortmund.

„Auf gutem Weg“ zu Aubameyang

Watzke macht keinen Hehl daraus, dass es Gespräche gab und man den 24-Jährigen gerne im schwarz-gelben BVB-Trikot sehen würde. "Wir glauben, dass wir uns auf einem sehr guten Weg befinden."

Ganz einfach seien die Vertragsverhandlungen allerdings nicht. "So ein Wechsel muss sauber abgewickelt werden." Wenn drei Parteien involviert sind und der gewünschte Kicker noch ein gültiges Arbeitspapier besitzt, bedürfe "alles der Schriftform".

So entschieden sich die Borussen, auf die Einhaltung des bis Sommer 2014 laufenden Kontraktes zu pochen. "In sicherer Einschätzung seines Charakters gehen wir davon aus, dass es eine sehr positive Saison von ihm wird", glaubt Watzke.

Klopp ergänzt: "Man muss respektieren, dass es solche Wechsel-Wünsche gibt. Ich bin mir aber absolut sicher, dass es keine Probleme geben wird."

Sympathie-Spritze für FCB

Eine kleine Spitze in Richtung des Triple-Siegers blieb auch nicht aus. Angesprochen auf den in München vorherrschenden Hype um Neo-Coach Pep Guardiola, bestätigt dessen Gegenüber in Dortmund: "Es ist großartig, was in München passiert. Nicht alles, was rundherum passiert, aber dass Pep nach Deutschland gekommen ist.“

Zwar kenne Klopp den Katalanen noch nicht persönlich, er betrachtet ihn aber als "überragenden Trainer und sympathischen Menschen."

Und ein bisschen mehr Sympathie "schadet dem Verein nicht."

 

Christoph Nister/Christian Eberle

Generell ist es nach den jüngsten Erfolgen kein leichtes Unterfangen, Spieler von anderen Klubs abzuwerben. "Interessante Spieler für uns sind ja keine abgeschobenen von anderen Vereinen. Wenn wir Interesse bekunden, beginnen sich zudem andere Klubs dafür zu interessieren", erklärt Klopp, der das verlorene CL-Endspiel noch nicht verarbeitet hat.

Schlager gegen den Frust

"Ich habe keine Zeit gebraucht, um das zu verarbeiten,  ich habe es noch nicht getan. Ich habe noch nicht einmal die Meisterschaft 2011 realisiert." Stattdessen stürzte er sich bereits Montag nach dem Finale in die Arbeit, um Vorkehrungen für die Spielzeit 2013/14 zu treffen.

Watzke soll einen anderen Weg eingeschlagen haben, um die Pleite gegen den FC Bayern hinter sich zu lassen, wie Klopp verriet. "Ich war ja live dabei, als Aki das verarbeitet hat. Das führt dazu, dass er jeden Schlager der 50er und 60er Jahre vom ersten bis zum letzten Wort singt. Ich kenne die gar nicht."

"Keine Probleme" mit Lewandowski

Indes machen sich beide Verantwortliche keine Sorgen ob des Verbleibes von Stürmerstar Robert Lewandowski. Der Pole wollte Götze unbedingt zu den Bayern folgen, hatte allerdings anders als der 21-Jährige keine Ausstiegsklausel.