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Rückhalt und Vertrauen machen Özcan stark

Rückhalt und Vertrauen machen Özcan stark

Starke Paraden, viel Lob und gute Kritiken: Für Ramazan Özcan ist die Herbstmeisterschaft in der zweiten deutschen Bundesliga absolut nach Wunsch verlaufen.

Der Vorarlberger ist die unumstrittene Nummer eins im Dress des FC Ingolstadt 04 und will seinen Status im Frühjahr beibehalten.

"Es wäre vielleicht zu hoch gegriffen, von der besten Zeit meiner Karriere zu sprechen, aber ich bin gut in Form, fühle mich sehr gut", sagte der 28-Jährige.

Wieder Oberwasser

Bei den Ingolstädtern, für die er seit Sommer 2011 spielt, genießt Özcan endlich wieder das nötige Vertrauen.

"Ich habe einen starken Rückhalt vom Trainerteam und Verein, da kann man dann auch zeigen, was man kann, mehr aus sich herausholen und vor allem befreit aufspielen", erklärte der Ex-Salzburg-Tormann.

Wenig Zeitunglesen

Lob gab es für seine starken Auftritte nicht nur von Coach Tomas Oral und Co., sondern auch von den Medien in Deutschland.

"Ich lese nicht so viel Zeitung. Aber jeder Fußballer würde lügen, wenn er sagen würde, dass ihm Lob nicht guttut", meinte Özcan.

Positiv sei es vor allem, wenn man vom Vereinsumfeld positive Rückmeldungen bekomme. "Das zeigt, dass sich die harte Arbeit lohnt", ergänzte Özcan.

Am Sprung ins ÖFB-Team?

Mit einer weiteren Einberufung ins ÖFB-Nationalteam wurde der 1,87-Meter-Mann noch nicht belohnt, das könnte sich allerdings ändern, sollte er im Frühjahr an seine Leistungen anschließen können.

"Die Frage wird mir oft gestellt, ich werde mich aber sicher nicht selber über die Medien reinpressen", betonte Özcan. Wie jeder andere auch wäre er selbstverständlich stolz, das Teamdress zu tragen. Kontakt mit dem ÖFB gab es jedenfalls zuletzt keinen.

Das bisher einzige, nach seiner Einwechslung zur Pause für ihn unglücklich verlaufene Länderspiel Özcans liegt mit dem 2:2 gegen Italien am 20. August 2008 in Nizza lange zurück.

Vorzeitig verlängert

Ingolstadts Schlussmann ist bekannt als harter Arbeiter, Details über eigene Stärken und Schwächen behält er für sich. "Es gibt genug Experten, die das beurteilen", sagte Özcan.

Was er ist bzw. im Herbst war, ist eine Konstante im Spiel der Ingolstädter. Nur aufgrund einer Rückenzerrung verpasste er eine Partie. Als Belohnung gab es eine vorzeitige Vertragsverlängerung bis Sommer 2016.

"Es passt hier einfach alles. Ich bin froh, dass wir unsere Zusammenarbeit gefestigt haben und der Verein ist froh, dass er mich hat", sagte Özcan.

Bäume dürfen nicht in den Himmel wachsen

Der Tabellenneunte der zweiten Liga schuftete bis Donnerstag eineinhalb Wochen lang in Belek für die Rückrunde.

"Unsere Zielsetzung hat nichts mit dem Tabellenplatz zu tun. Wir wollen uns in der Liga etablieren, unser erstes Ziel sind 40 Punkte", sagte Özcan.

26 davon hat der von Audi gesponserte Verein bereits in der Tasche. Obwohl der Relegationsplatz nur sechs Zähler entfernt ist, ist ein möglicher Aufstieg kein Thema. "Man muss die Kirche im Dorf lassen. Wenn wir den ein- oder anderen ärgern können, müssen wir schon zufrieden sein", meinte der Ingolstadt-Goalie.

Nicht zu weit vorausschauen

In den nächsten Jahren könne man dem erst 2004 gegründeten Klub, bei dem mit den ohne Stammplatz ausgestatteten Mittelfeldspielern Ümit Korkmaz und Christoph Knasmüllner noch zweite Österreicher ihr Geld verdienen, aber doch mehr zutrauen.

"Das Potenzial ist da. Der Verein ist noch jung und sehr gut geführt", sagte Özcan. Eines sei aber klar: "Man muss Schritt für Schritt denken.

Jetzt müssen wir erst einmal versuchen, die Saison gut zu Ende zu bringen. Und um aufzusteigen, bräuchte man ein perfektes Jahr, so etwas kann man nicht planen", ergänzte Ingolstadts Tormann.

Zum Rückrundenstart geht es am 3. Februar auswärts gegen den Tabellennachbarn FSV Frankfurt.