news

"Die Situation ist sehr bitter für mich"

Für Daniel Beichler stehen die Zeichen beim deutschen Zweitligisten Hertha BSC auf Abschied.

Der 24-jährige Mittelfeldspieler wurde nicht für das am Samstag startende Trainingslager des Tabellenzweiten in Belek nominiert.

"Die Situation ist sehr bitter für mich", sagte der Ex-Sturm-Graz-Spieler am Freitag. Die Berliner wollen ihren aufgeblähten Kader verkleinern und haben Beichler erlaubt, Transfergespräche mit anderen Klubs aufzunehmen.

"Riesengedränge" auf den Außen

Beichler kam im Herbst nur zu einem Einsatz in der ersten Runde am 3. August 2012 beim 2:2 gegen Paderborn.

Zuerst machte ihm ein Kahnbeinbruch im Fuß zu schaffen, dann kam nach zweiwöchigem Aufbautraining ein hartnäckiger Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel hinzu.

"Im Sommer habe ich mich super durchgesetzt, dann ist die Verletzung gekommen, und man muss fairerweise sagen, dass die Jungs ihre Sache richtig gut gemacht haben", klärte Beichler auf. Vor allem auf den Außenpositionen herrsche bei den Berlinern ein "Riesengedränge".

Aufgegeben wird nur ein Brief

Während seine 26 Teamkollegen in der Türkei schwitzen, trainiert der Steirer, der von seiner Nicht-Teilnahme an der Belek-Reise schon nach wenigen Trainingstagen erfuhr, mit der U23 in Berlin.

"Es würde mir nur schaden, wenn ich mich jetzt aufgebe. Ich werde hier Gas geben und meinen Fitnesszustand weiter verbessern", kündigte Beichler an.

Seit dem Vorbereitungsstart hat er jede Einheit mitgemacht, die Verletzungen sind ausgeheilt. "Es freut mich, wieder schmerzfrei trainieren zu können, ich fühle mich sehr gut", sagte Beichler. "Was mir fehlt, sind einfach die Spiele. Ich muss den Rhythmus wieder haben."

Rückkehr nach Österreich vorstellbar

Da Einsätze im Profiteam in naher Zukunft eher unwahrscheinlich sind, hofft der Mittelfeldspieler natürlich auf einen Transfer noch in der bis Ende Jänner laufenden Übertrittszeit.

"Ich bin offen für vieles. Ich bin nicht so vermessen, dass ich sage, dass Österreich kein Thema ist", schloss Beichler auch eine neuerliche Rückkehr in sein Heimatland nicht aus. Wichtig ist ihm vor allem eines, wieder Spielpraxis zu bekommen. Aber auch rundherum müsse es für ihn und seine Familie passen.

"Ein bis zwei Sachen waren sehr konkret, aber es war nicht das Richtige dabei", sagte Beichler, ohne auf Details einzugehen.

Ein neuerliches Leihgeschäft wie in der ersten Jahreshälfte 2011 (St. Gallen) sowie der vergangenen Saison, in der er für die SV Ried gespielt hatte, kommt für den Österreicher jedenfalls nicht infrage. "Wenn, dann muss es ein Wechsel sein mit einem kompletten Neuanfang", betonte Beichler.

Abgang scheint möglich

Die Berliner dürften ihrem Mittelfeldspieler jedenfalls im Fall des passenden Angebots keine Steine in den Weg legen.

"Sie sind so fair und wollen einem guten Fußballer nicht ein halbes Jahr verbauen", meinte der fünffache ÖFB-Teamkicker. Seinen bisher wenig glücklichen Wechsel nach Berlin bereut Beichler aber noch nicht.

"Damals war es die richtige Entscheidung." Beichler ging im Sommer 2010 von Sturm Graz zur Hertha, wo er noch einen gültigen Vertrag bis Ende Juni 2014 besitzt.