news

Spanien nach Ausrutscher unter Zugzwang

Spanien nach Ausrutscher unter Zugzwang

Der Motor von Spanien auf dem Weg zur WM in Brasilien ist gehörig ins Stocken geraten.

Der Welt- und Europameister blamierte sich am Freitag in der Qualifikationsgruppe I mit einem Heim-1:1 gegen Finnland und ist damit nach dem 1:1 gegen Frankreich ebenfalls zu Hause zwei Partien sieglos.

Zwei Punkte fehlen auf Tabellenführer Frankreich, der seine Pflichtaufgabe vor dem direkten Schlager am Dienstag in Paris mit einem 3:1 gegen Georgien positiv löste.

"Die WM ist in Gefahr"

Sergio Ramos brachte die Iberer in Gijon in seinem 100. Länderspiel per Kopf kurz nach der Pause voran, der Schalker Teemu Pukki schockte das Publikum allerdings in der 79. Minute mit dem Ausgleich.

Die spanischen Medien befürchten gleich das Schlimmste.

"Die WM ist in Gefahr", war auf der Titelseite der Sportzeitung "Sport" zu lesen. "Ein weiterer großer Ausrutscher" schrieb die "Marca".

Vicente del Bosque sah die Sache gelassen. "Wir haben das Spiel 90 Minuten dominiert, haben aber vorne kein Glück gehabt", sagte Spaniens Teamchef.

Deshalb gebe es auch keinen Grund pessimistisch zu sein. "Wir haben nach wie vor alles in unserer Hand. Wir müssen in Frankreich gewinnen und dann sind noch drei Spiele zu spielen", ergänzte der 62-Jährige.

Der Druck für Spanien ist jedenfalls am Dienstag enorm groß, wäre doch bei einer Niederlage die Fix-Qualifikation für die Endrunde in weiter Ferne. Auch bei einem Remis müssten sich die Spanier wohl mehr denn je mit dem Thema Play-off auseinandersetzen.

"Wir haben einen starken Gegner vor uns, aber wir können ihn besiegen und mit der Einstellung müssen wir auch ins Spiel gehen", meinte Ramos.

Benzema droht die Bank

In Paris müssen die Spanier neben Iker Casillas und Carles Puyol auch auf den gelbgesperrten David Silva verzichten, zudem ist der Einsatz des angeschlagenen Jordi Alba fraglich.

Dafür stehen die am Freitag geschonten Xavi und Xabi Alonso wieder zur Verfügung.

Bei den Franzosen spielte sich Mathieu Valbuena mit einem Tor (47.) und zwei Assists für die Treffer von Olivier Giroud (45.+1) und Franck Ribery (61.) in den Vordergrund.

Bei der "Equipe tricolore" ist allerdings nicht alles eitel Wonne, setzte Karim Benzema doch seine Negativserie im Nationalteam fort.

Der Real-Madrid-Superstar ließ einige gute Möglichkeiten ungenützt und ist jetzt schon elf Länderspiele ohne Torerfolg. Als Quittung wurde er vom Publikum ausgepfiffen.

Finnen haben Spanier "frustriert"

Gegen Spanien könnte Benzema nun auf der Bank beginnen, da Coach Didier Deschamps wohl nur auf einen Stürmer setzen wird.

"Es ist besser gegen Spanien zu spielen mit zwei Punkten Vorsprung als mit zwei Punkten Rückstand. Aber wir sollten nicht glauben, dass wir jetzt schon qualifiziert sind", warnte Deschamps seine Truppe.

Für die Georgier geht es genauso wie für Weißrussland und Finnland wohl nur mehr um Rang drei. Im Lager von Schlusslicht Finnland jubelte man aufgrund des beachtlichen Teilerfolgs verständlicherweise trotzdem.

"Wir haben eine Taktik wie 'Katz gegen Maus' gewählt und es hat sehr gut funktioniert. Wir haben Erfolg gehabt, weil wir sie frustriert haben", sagte Finnland-Teamchef Mixu Paatelainen, der zahlreiche Barcelona-Matches studiert hatte, um die richtige Taktik zu finden.

Sieben Kicker des spanischen Tabellenführers standen in der spanischen Startformation.

Mihajlovic vor Ende bei Serbien

England feierte mit dem 8:0 gegen San Marino den höchsten Länderspielsieg seit dem 8:0 gegen die Türkei vor 26 Jahren.

Eine Euphorie wurde dadurch aber nicht ausgelöst. "Ich glaube nicht, dass irgendjemand von uns herumgesprungen ist, aber wir sind zufrieden mit einer professionellen Vorstellung und der Qualität unseres Spiels", gab sich Nationalcoach Roy Hodgson nach dem Schützenfest der "Three Lions" nüchtern.

Der Fokus liegt auf der Gruppe-H-Schlüsselpartie am Dienstag bei Spitzenreiter Montenegro, der trotz Unterzahl mit 1:0 in Moldawien gewann.

In der Gruppe A blieb es im und rund um das Nachbarschaftsduell Kroatien gegen Serbien in Zagreb ruhig, für Serbiens-Coach Sinisa Mihajlovic könnte das 0:2, das Mario Mandzukic und Ivica Olic fixierten, allerdings eine seiner letzten Partien gewesen sein.

"Wir sind das Letzte vom Letzten", kommentierte die Zeitung "Blic" das drohende Aus ihrer Mannschaft in der Qualifikation: "Hau ab, Mihajlovic! Wir haben Deine Fehler satt!"