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120-Minuten-Krimi mit dem besseren Ende für Belgien

120-Minuten-Krimi mit dem besseren Ende für Belgien

Das Viertelfinale der WM ist komplett.

Belgien hat es am Dienstag als achtes und letztes Team in die zweite K.o.-Runde geschafft.

Die "Roten Teufel" setzten sich in Salvador gegen die USA mit Mühe, aber verdient 2:1 nach Verlängerung durch.

Die Tore erzielten in einer packenden Verlängerung Kevin De Bruyne (93.) und Romelu Lukaku (105.) bzw. Julian Green (107.).

Belgien erstmals seit 1986 im Viertelfinale

Nun wartet auf die Belgier am Samstag (18.00 Uhr) in ihrem ersten Viertelfinale seit 1986 in Brasilia Argentinien.

Die Belgier waren mit drei Siegen souverän, aber spielerisch nicht wirklich überzeugend durch die Gruppenphase marschiert.

Gegen die USA, bei denen Österreichs Rekordteamspieler Andreas Herzog als Co-Trainer fungiert, vergaben die Westeuropäer eine Unzahl an guten Chancen und mussten daher bis zum Schluss zittern.

US-Tormann Tim Howard lief zu Hochform auf und vereitelte vor allem ab Beginn der zweiten Spielhälfte belgische Topchancen am Fließband.

Für die USA, die erst nach dem 0:2 richtig aufwachten, platzte dennoch der Traum vom erstmaligen Viertelfinaleinzug seit 2002.

Kompakte US-Boys stellen Belgien vor Probleme

Belgien versuchte es mit einem überfallsartigen Start, bereits nach wenigen Sekunden zwang der 19-jährige Jungstar Divock Origi den um 16 Jahre älteren US-Keeper Howard zu einer Fußabwehr (1.). In dieser spektakulären Tonart ging es aber zunächst nicht weiter.

Die Europäer gaben den Takt vor, De Bruyne schoss aber aus 14 Metern knapp daneben (23.).

Die vor allem auf Sicherheit bedachte US-Truppe war im Konter ansatzweise gefährlich, Belgien-Schlussmann Thibaut Courtois musste aber lange Zeit nicht ernsthaft eingreifen.

Somit gingen nicht weniger als sechs der insgesamt acht Achtelfinali mit einem 0:0 in die Pause.

Howard macht Belgiens Chancen zunichte

In den zweiten 45 Minuten machten die Belgier aber erstmals bei dieser WM richtig Ernst.

Vertonghen sorgte gleich viermal innerhalb weniger Minuten für Gefahr (54., 57., 57., 64.).

Ein Kopfball von Origi klatschte an die Latte (56.), ein Fersler von Mertens ging ebenso knapp daneben (60.) wie ein Flachschuss von Axel Witsel (69.).

Belgien USA
Ballbesitz 45,9% 54,1%
Zweikämpfe 45,35% 54,65%
Eckbälle 19 4
Torschüsse 39 17
Torschüsse außerhalb Strafraum 14 7
Torschüsse innerhalb Strafraum 25 10
Kopfballchancen 5 2
Abseits 2 0
Fouls 27 11

Das 1:0 für die nun drückend überlegenen Belgier lag in der Luft, fiel aber auch bei weiteren guten Möglichkeiten durch Origi (71., 85.), Kevin Mirallas (76.), Hazard (79., 88.), Daniel van Buyten (83.) und Vincent Kompany (90.) noch nicht. Immer wieder brillierte US-Goalie Howard.

Belgier starten furios in Verlängerung

Es war bereits Achtelfinale Nummer fünf, das nicht in der regulären Spielzeit entschieden wurde.

Ähnlich wie Deutschland 24 Stunden davor stellten auch die Belgier gleich in den Anfangsminuten der Overtime die Weichen auf Sieg.

Der kurz davor eingewechselte Romelu Lukaku stürmte auf der rechten Seite auf und davon, sein Querpass landete bei De Bruyne, der flach ins linke Eck zum 1:0 traf (93.).

Belgien stürmte weiter, Lukaku (97., 101.) und Mirallas (104.) verhauten weitere Hochkaräter, ehe man mit dem 2:0 alles klar zu machen schien. Bei einem Konter bediente De Bruyne Lukaku, der eiskalt vollendete (105.).

Die letzten USA-Versuche bleiben unbelohnt

Doch mit dem Rücken zur Wand zeigte plötzlich die US-Mannschaft, was in ihr steckt. Nach Assist von Michael Bradley verkürzte der eingewechselte Green sehenswert volley auf 1:2 (107.).

Jermaine Jones (108.) und nach Freistoßtrick Clint Dempsey (114.) vergaben die Ausgleichschancen. In der ersten K.o.-Runde haben sich somit alle acht Gruppensieger durchgesetzt.