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Große Personalsorgen bei Portugal

Große Personalsorgen bei Portugal

Die WM in Brasilien macht weiterhin große Freude. Seit eineinhalb Wochen verwöhnen uns die Kicker mit teilweisen großartigen Spielen.

Mit dem elften WM-Tag endet auch der zweite Gruppenspieltag. Den Anfang macht heute um 18 Uhr in Gruppe H die Begegnung Belgien gegen Russland.

Es folgt um 21 Uhr das Duell zwischen Südkorea und Algerien, ehe um 24 Uhr das Spiel der letzten Chance für Portugal gegen die USA in Gruppe G steigt.

Die kompakte Vorschau auf die Spiele:

BELGIEN - RUSSLAND

(Sonntag, 18.00 Uhr, Rio de Janeiro, Maracana, SR Brych/GER)

Die Ausgangslage:

Belgien mühte sich im ersten Gruppenspiel gegen Algerien zu einem 2:1-Erfolg. Der Geheimfavorit holte zwar die erwarteten drei Punkte, ließ jedoch spielerisch einiges vermissen. Gegen die Russen kann jedenfalls der Aufsteig fixiert werden, eine Leistungssteigerung wird dafür aber notwendig sein. Das Team von Startrainer Fabio Capello bekleckerte sich zum Auftakt ebenfalls nicht gerade mit Ruhm, holte gegen Südkorea nur ein 1:1. Bei der WM 2002 duellierten sich beide Teams übrigens auch in der Vorrunde. Belgien siegte dank eines Treffers des jetztigen Teamchefs Marc Wilmots mit 3:2 und schaffte den Sprung in die K.o.-Phase, die Russen schieden aus.

Das sagen die Trainer:

Marc Wilmots: "Die Russen haben viel Erfahrung, wir müssen auch gegen sie das Spiel machen. Wir werden unsere Philosophie nicht verändern. Verlieren steht nicht in unserem Wörterbuch. Wir wissen fast alles über Russland. Deshalb werden wir nicht zu viel riskieren und den Russen als kompakter Block gegenübertreten."

Fabio Capello: "Igor Akinfeev wird auch gegen Russland im Tor stehen, weil er ein großer Torwart ist, einer der besten der Welt. Ich habe nicht eine einzige Sekunde an ihm gezweifelt."

Belgien Russland
Hauptstadt Brüssel Moskau
Einwohner 11,04 Mio. 143,60 Mio.
Fläche 30.528 km² 17.075.400 km²
Konföderation UEFA UEFA
Weltrangliste 11. 19.
WM-Teilnahmen 12 10
Teamchef Marc Wilmots Fabio Capello

Personelles:

Belgiens Kapitän Vincent Kompany klagte nach dem ersten Spiel über Probleme an der Leiste. Wilmots hält sich bedeckt, ob der 28-jährige Manchester-City-Innenverteidiger gegen Russland eingesetzt wird. Sollte Kompany fehlen, würde wohl Arsenals Thomas Vermaelen mit Daniel van Buyten das Innenverteidiger-Duo bilden. Auch sonst könnte es in der Startformation Änderungen geben, sorgten doch die drei Offensiv-Wechselspieler Marouane Fellaini, Dries Mertens (beide ein Tor) und Divock Origi für frischen Schwung gegen Algerien. Trotz seines groben Schnitzers und einiger weiterer Unsicherheiten wird Igor Akinfeev neuerlich das russische Tor hüten.

Das sagen die Spieler:

Romelu Lukaku: "Ich weiß, dass ich es besser kann. Gegen Russland muss ich mich mehr bewegen, mich beweisen."

Sergei Ignashevich: "Gegen Belgien werden wir besser spielen als gegen Südkorea, denn schlechter geht es nicht mehr. Jetzt ist die Turniersituation so, dass wir gewinnen müssen."

SÜDKOREA - ALGERIEN

(Sonntag, 21.00 Uhr, Porto Alegre, Estadio Beira-Rio, SR Wilmar Roldan/COL)

Die Ausgangslage:

Nach dem Punkt gegen Russland peilt Südkorea einen Sieg gegen Algerien an, um die Chancen auf den Aufstieg zu wahren. Doch die Asiaten sind vor den Norafrikanern gewarnt, die gegen Favorit Belgien eine mehr als ordentliche Leistung boten und nur knapp mit 1:2 verloren. Für die Truppe von Vahid Halilhodzic ist das zweite Gruppenspiel hingegen schon ein "Alles oder nichts"-Match. Bei einer Niederlage ist bei der vierten WM-Teilnahme nach 1982, 1986 und 2010 zum vierten Mal in der Vorrunde Schluss. Zudem warten die "Wüstenfüchse" seit dem 3:2 gegen Chile bei der WM 1982 auf einen vollen Erfolg bei einer Endrunde.

Das sagen die Trainer:

Hong Myung-Bo: "Wir haben bislang einen Punkt. Deshalb spielen wir voll auf Sieg. Das müssen wir, um in die nächste Runde kommen zu können. Wenn wir das erste Tor machen, spielt uns das in die Karten. Wenn uns das nicht gelingt, bleiben wir geduldig"

Vahid Halilhodzic: "Das entscheidende Spiel wird das gegen Südkorea sein. Ich bin sehr stolz darauf, was ich für das Team getan und in den vergangenen Jahren bewegt habe."

Südkorea Algerien
Hauptstadt Seoul Algier
Einwohner 50,00 Mio. 32,00 Mio.
Fläche 99.392 km² 2.381.741 km²
Konförderation AFC CAF
Weltrangliste 57. 22.
WM-Teilnahmen 9 4
Teamchef Hong Myung-Bo Vahid Halilhodzic

Personelles:

Beide Trainer können jeweils auf den kompletten Kader zurückgreifen. Alle Spieler sind fit. Sorgen bereitet der südkoreanischen Öffentlichkeit, dass mit Heung-Min Son (Leverkusen), Ja-Cheol Koo (Mainz) und Sung-Yueng Ki (Sunderland) gleich drei Schlüsselspieler mit Gelb vorbelastet sind und bei einer weiteren Verwarnung im Gruppen-Finale gegen Belgien fehlen würden.

Das sagen die Spieler:

Koo Ja Cheol: "Wir müssen Algerien besiegen, um die Runde der besten 16 zu erreichen. Wir konzentrieren uns darauf und tun alles, um zu gewinnen."

Sofiane: Feghouli: "Wir werden gegen Korea alles geben. Es sind die Kleinigkeiten, die den Unterschied ausmachen, wie wir gegen Belgien feststellen konnten. Auf diesem Niveau kommen dich die kleinen Fehler teuer zu stehen. Jetzt sind wir sehr konzentriert und werden anders auftreten. Wir werden sie vor Probleme stellen und den Sieg anstreben."

USA - PORTUGAL

(Montag, 0.00 Uhr, Manaus, Arena da Amazonia, SR Nestor Pitana/ARG)

Die Ausgangslage:

Wer hätte das gedacht. Portugals WM-Träume könnten bereits nach dem zweiten Gruppenspiel platzen. Sollte es gegen die USA eine Niederlage setzen, wäre das Aus besiegelt. Und die Vorzeichen stehen schlecht, plagen die Selecao doch große Personalsorgen. Im Mittelpunkt ist dabei die aktuelle Fitness von Superstar Cristiano Ronaldo. Der Weltfußballer schlägt sich seit längerer Zeit mit Knie-Beschwerden herum. Schon beim 0:4 gegen die DFB-Auswahl wirkte der 29-Jährige nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Die US-Amerikaner können ihrerseits mit einem Sieg bereits das Achtelfinal-Ticket buchen und erstmals seit 1930 mit zwei Siegen in eine WM starten.

Das sagen die Trainer:

Jürgen Klinsmann: "Wir wollen unser Spiel durchziehen, wir wollen Portugal besiegen und wir wollen in die nächste Runde. Portugal ist eine der besten Mannschaften der Welt. Wir müssen von der ersten Minute an hellwach sein. Wir haben den höchsten Respekt vor diesem Team. Das sind die Spiele, in denen du dich beweisen kannst."

Paulo Bento: "Wir stehen nicht zum ersten Mal in der Gruppenphase unter Druck. Noch können wir unser erstes Ziel bei dieser Weltmeisterschaft aus eigener Kraft erreichen, und darum werden wir kämpfen. Es ist natürlich schwierig und unbefriedigend, mit einem solchen Ergebnis und unter solchen Bedingungen in eine WM zu starten, aber ich sage es noch einmal: Unter widrigen Umständen zeigt sich, wer wir wirklich sind."

Personelles:

Die Portugiesen pfeifen aus den letzten Löchern: Ronaldo nicht ganz fit, Fabio Coentrao mit einer Muskelverletzung bereits verloren. Rui Patricio, Hugo Almeida und Bruno Alves angeschlagen. Pepe gesperrt. Teamchef Bento ist im "Alles oder Nichts"-Match nicht zu beneiden. Wer tatsächlich spielen wird bzw. kann, wird sich wohl erst kurz vor Ankick zeigen. Die US-Boys müssen Jozy Altidore vorgeben und stehen daher ohne klassischen Mittelstürmer dar. Die Alternativen vorne heißen Aron Johannsson und Chris Wondolowski. Clint Dempsey spielt mit einer gebrochenen Nase.

USA Portugal
Hauptstadt Wahsington D.C. Lissabon
Einwohner 317,24 Mio. 25,24 Mio.
Fläche 9.629.091 km² 238.537 km²
Konföderation CONCACAF UEFA
Weltrangliste 13. 4.
WM-Teilnahmen 10 6
Teamchef Jürgen Klinsmann Paulo Bento

Das sagen die Spieler:

Clint Dempsey: "Das nächste Spiel ist immer das schwerste. Man bereitet sich so gut es geht vor, sieht sich Videos mit Stärken und Schwächen an, überlegt sich, wie man etwaige Schwächen ausnutzen und sich einen Vorteil verschaffen kann, wie man die Punkte holen kann. Aber ein schwieriges Spiel wird es so oder so. Portugal hat jede Menge Klassespieler und wir werden alles geben müssen, wenn wir Punkte holen wollen. Und das wollen wir unbedingt, um zu vermeiden, dass wir im letzten Spiel auf andere Mannschaften angewiesen sind."

Helder Postiga: "Bei einer WM steht man immer unter Druck. Das wäre auch der Fall gewesen, wenn das Spiel anders verlaufen wäre. Uns mögen vielleicht einige Spieler fehlen, aber wir werden alles geben. In solch entscheidenden Spielen hat Portugal immer die richtige Antwort gegeben. Wir müssen uns an den Geist der Relegationsspiele gegen Schweden erinnern."