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Belgien dreht dank "Jokern" die Partie

Belgien dreht dank

Belgien hat bei der Fußball-WM in Brasilien einen klassischen Fehlstart dank einer starken Schlussphase verhindert.

Die stark eingeschätzte Truppe von Teamchef Marc Wilmots setzte sich im ersten Gruppe-H-Spiel gegen Außenseiter Algerien nach einem 0:1-Rückstand noch mit 2:1 durch. Mit Marouane Fellaini (70.) und Dries Mertens (80.) waren in Belo Horizonte zwei "Joker" für den Sieg verantwortlich.

Belgien wirkt gehemmt

Die vor der Pause aufgrund ihrer Geheimfavoritenrolle gehemmt wirkenden Belgier konnten sich am Dienstag erst nach der Pause entscheidend steigern und kamen so noch zu einem insgesamt verdienten Erfolg.

Sofiane Feghouli hatte die in Hälfte eins überzeugenden Algerier mit einem Foul-Elfmeter (25.) in Führung gebracht. Die Afrikaner beendeten damit eine 28-jährige WM-Tor-Durststrecke.

Den letzten Treffer vor einer Serie von fünf Partien ohne Torerfolg hatte Djamel Zidane beim 1:1 gegen Nordirland 1986 erzielt.

Vertonghen zieht Feghouli zurück

Die Belgier hatten zwar auch vor der Pause deutlich mehr Ballbesitz, konnten damit aber nichts anfangen.

Es fehlten die nötigen Ideen, so wurden sie nur bei zwei Weitschüssen von Axel Witsel (21., 34.) gefährlich, die Algerien-Goalie Rais Mbolhi parierte.

Kurz vor dem Pausenpfiff kamen sie dann doch erstmals halbwegs gefährlich in den Strafraum, Mbolhi hatte mit dem Schuss von Mehdi Mostefa aber keine Mühe (44.).

Die Algerier überzeugten vorerst mit einer starken Defensivleistung. Offensiv konnten auch sie sich wenig in Szene setzen, die einzige Tormöglichkeit in Hälfte eins führte trotzdem zur Führung.

Nach einer Flanke zog Jan Vertonghen Algeriens Saphir Taider im Strafraum am Leiberl zurück, den verhängten Elfmeter verwandelte Feghouli (25.) mit einem flachen und zentralen Schuss.

Belgien Algerien
Ballbesitz 67.1% 32.9%
Zweikämpfe 56.88% 43.12%
Eckbälle 17 3
Torschüsse 21 8
Torschüsse außerhalb Strafraum 10 0
Torschüsse innerhalb Strafraum 7 3
Kopfballchancen 4 1
Abseits 3 0
Fouls 20 18

Belgien erhöht den Druck

Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Belgier deutlich den Druck, präsentierten sich im Spiel nach vorne von einer besseren Seite, auch da die drei Offensiv-Joker Mertens, Divock Origi und Fellaini für frischen Wind sorgten.

Die Wilmots-Elf hatte aber auch Glück, dass Carl Medjani (57.) einen Kopfball knapp neben das Tor setzte, die Vorentscheidung ausließ.

Somit blieben die Belgier im Spiel und konnten die Wende noch herbeiführen. Mbolhi konnte sich zwar bei einem Origi-Abschluss mit einer Fußabwehr auszeichnen (66.), war gegen einen Kopfball von Fellaini (70.) aber machtlos.

Der Manchester-United-Spieler traf nach De-Bruyne-Flanke via Unterkante der Latte.

Auch der zweite Joker sticht

Zehn Minuten später entschied Mertens nach Hazard-Vorarbeit die Partie mit einem wuchtigen Schuss ins kurze Eck.

Am Ende hätte der Sieg noch höher ausfallen können, Mbolhi konnte sich aber bei einem Fellaini-Kopfball auszeichnen (84.). Die Belgier nahmen damit Kurs in Richtung Achtelfinale, in das sie es auch bei ihrer bisher letzten WM-Teilnahme 2002 geschafft hatten.

In der Nacht auf Mittwoch treffen die beiden anderen Gruppe-H-Teams, Österreichs EM-Qualifikations-Gegner Russland und Südkorea, aufeinander.