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Die "Three Lions" stehen vor dem Aus

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Uruguay hat am Donnerstag in Sao Paulo mit einem 2:1-(1:0)-Sieg über England die Chance auf das Achtelfinale der Fußball-WM in Brasilien gewahrt.

Matchwinner für den Weltmeister von 1930 und 1950 war Luis Suarez mit einem Doppelpack bei seinem Comeback nach Knieoperation (39., 85.). Für England war der zwischenzeitliche Ausgleich von Wayne Rooney (75.), der sein erstes WM-Tor erzielte, zu wenig.

England vor dem Aus

Der Champion von 1966, der zum Auftakt bereits gegen Italien 1:2 verloren hatte, steht damit vor dem Aus.

Uruguay darf dagegen nach der 1:3-Blamage im ersten Match gegen Außenseiter Costa Rica wieder hoffen, trifft aber zum Abschluss am Dienstag (18.00 MESZ) in Natal auf den vierfachen Weltmeister Italien, der sich zuvor noch in seinem zweiten Match am Freitag (18.00) in Recife mit dem Überraschungsteam aus Mittelamerika misst.

Sollte dieses Duell mit einem Remis bzw. Sieg von Costa Rica enden, dann wäre England schon vor der abschließenden Partie fix aus dem Aufstiegsrennen.

Tabarez wechselt durch

Uruguay-Trainer Oscar Tabarez nahm beim WM-Vierten von 2010 im Vergleich zum peinlichen ersten Auftritt gleich fünf Wechsel in der Startelf vor, neben Suarez begannen diesmal auch Alvaro Pereira, Jose Maria Gimenez, Nicolas Lodeiro und Alvaro Gonzalez, Kapitän Diego Lugano fehlte wegen einer Knieblessur.

Englands Teamchef Roy Hodgson vertraute dagegen zunächst derselben Mannschaft wie bei der Niederlage gegen Vizeeuropameister Italien.

Nervöser Beginn

Beide Teams agierten angesichts des drohenden Ausscheidens bei einer neuerlichen Niederlage zunächst überaus nervös, dementsprechend zerfahren war die Partie in der Anfangsphase.

Die erste Chance resultierte aus einem 20-m-Freistoß von Rooney in Minute zehn, der knapp am linken Kreuzeck vorbeizischte. Auf der Gegenseite verfehlten Strafraumschüsse von Cristian Rodriguez (15.) und Edison Cavani (nach Suarez-Corner/27.) ihr Ziel.

Es folgte ein Latten-Kopfball von Rooney nach Freistoß-Flanke von Kapitän Steven Gerrard (31.).

Uruguay England
Ballbesitz 37.5% 62.5%
Zweikämpfe 44.07% 55.93%
Eckbälle 7 6
Torschüsse 8 12
Torschüsse außerhalb Strafraum 2 5
Torschüsse innerhalb Strafraum 6 7
Kopfballchancen 1 2
Abseits 3 1
Fouls 17 12

Suarez eiskalt

Suarez nützte dagegen gleich seine erste Torchance eiskalt. Nach schnellem Konter und Stellungsfehler der englischen Abwehr bediente Cavani seinen Sturmpartner mit einer Idealflanke, die "El Pistolero" per Kopf über Tormann Joe Hart hinweg ins lange Eck zu seinem bereits 40. Länderspieltor versenkte.

Wenig später prüfte Raheem Sterling Uruguay-Tormann Fernando Muslera (41.).

Nach der Pause machten zunächst die Südamerikaner Druck. Suarez bereitete Hart mit einem aufs kurze Eck angetragenen Eckball riesige Probleme (49.), und Cavani jagte einen Sitzer mit dem Außenrist am langen Eck vorbei (52.).

Noch nachlässiger war aber auf englischer Seite Rooney, der knapp außerhalb des Fünfers genau auf Muslera schoss (54.), diese vergebene Chance sollte sich am Ende rächen.

Rooney darf endlich jubeln

Nach 60 Minuten gab es dann eine Schrecksekunde, als Sterling bei einem Solo Pereira mit dem Knie am Kopf traf. Der Linksverteidiger war zwar kurz benommen und sein Teamarzt plädierte für seine Auswechslung, doch der 28-Jährige bestand darauf weiterzumachen und spielte bis zum Ende durch.

Englands Bemühungen wurden schließlich mit dem Ausgleich durch Rooney nach toller Vorarbeit von Glen Johnson belohnt (75.). In der Folge scheiterte aber Daniel Sturridge (78.) an Muslera.

Genau in dieser besten Phase der "Three Lions" schlug dann Suarez erneut zu, nachdem Gerrard den Abschlag von Muslera ungewollt zu seinem Club-Kollegen verlängerte.

Der 27-Jährige ließ Cahill aussteigen und jagte den Ball unwiderstehlich aus vollem Lauf zur Entscheidung wuchtig in die Maschen.