news

Salzburg: Ein EL-Thriller mit Happy-End

Salzburg: Ein EL-Thriller mit Happy-End

19:03 Uhr im Pasienky-Stadion, Bratislava.

Viele der 4.586 Zuschauer hatten es sich auf ihren Sitzen gerade erst gemütlich gemacht, da riss es sie auch schon wieder hoch.

Milos Lacny schoss Gastgeber Slovan bereits in Minute drei in Führung und damit alle guten Salzburger Vorsätze über Bord.

Und weil der 23-jährige Slowake an diesem Abend offenbar große Lust hatte, den „Bullen“ in die Aufstiegssuppe zu spucken, legte er wenig später das 2:0 nach.

„Wir wollten es spannend machen“

Da waren gerade einmal sechs Minuten gespielt wohlgemerkt.

„Ich habe nur gedacht: Scheiße!“, brachte es Torhüter Alexander Walke wohl am treffendsten auf den Punkt.

„Wir wollten es halt ein bisschen spannend machen“, grinste Stefan Maierhofer nach dem Schlusspfiff.

Letztlich fiel der finale Europa-League-Krimi dann zum Glück in die Kategorie: Ende gut, alles gut.

United und Schalke als Traumlose

"Traumlose" gäbe es für die K.o.-Runde genug. Allen voran die Champions-League-Absteiger Manchester United, Lokalrivale City und Valencia.

Auch Schalke (mit Ex-Coach Huub Stevens) und Twente (mit Ex-Goalgetter Marc Janko) sind potenzielle Gegner.

„Schalke oder Manchester United wären meine Wunschgegner“, legte sich Verteidiger Andreas Ulmer schnell fest.

"Letztlich ist es egal, wer kommt"

Auch Dusan Svento hätte am liebsten einen Kracher: „Ein englisches Team wäre sehr attraktiv – ManUnited oder City wären der Hammer.“

Moniz blieb da etwas diplomatischer und hob den wohl wichtigsten Punkt hervor: „Die möglichen Gegner haben natürlich Traum-Namen, aber letztlich ist es egal, wer kommt. Wir sind unter den besten 32, das ist schon ein großer Erfolg. Für uns und für Österreich.“

Aus Bratislava berichtet Kurt Vierthaler

Charakter und Moral

Denn Salzburg verweilte nicht lange in Schockstarre, sondern kämpfte sich wieder in die Partie zurück.

Mit dem Doppelschlag von Jantscher (19./Elfmeter) und Leonardo (24.) rehabilitierten sich die Mozartstädter noch vor der Pause.

„Wenn du unter diesem Druck ein 0:2 umbiegst, dann steckt viel Charakter in der Mannschaft. Du musst nach so einem schnellen Rückstand gleich wieder aufstehen, darfst nicht meckern oder hadern. Denn das bringt nichts. Fußballerisch haben wir nicht das Beste gezeigt, aber der Wille war unglaublich“, zeigte sich Trainer Ricardo Moniz erleichtert.

„Es war ein wahrer Thriller“

Das Eigentor von Had (52.) zum 3:2 war schlussendlich enorm wichtig, da Paris St. Germain gegen Athletic Bilbao die Pflicht erfüllte und 4:2 gewann.

Moniz: „Ich habe immer gewusst, wie es in Paris steht. Es war ein wahrer Thriller.“

Als Belohnung darf der Niederländer mit seiner Mannschaft am Freitag gespannt nach Nyon blicken, wo um 13 Uhr die Auslosung zum Sechzehntelfinale stattfindet.