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"Mein Kopf ist zu 1000 Prozent hier in Salzburg"

Mit einem 1:2 im Gepäck reist Salzburg von Villarreal zurück nach Österreich.

Eine Ausgangsposition, die Hoffnung auf den neuerlichen Aufstieg ins Achtelfinale der Europa League macht. Auch bei Andre Ramalho: „Wir haben noch alle Chancen.“

Der Brasilianer war nach seiner Sperre in Wiener Neustadt erstmals 2015 in einem Pflichtspiel am Start und hatte in „El Madrigal“ so seine liebe Mühe, machte einige kapitale Fehler und musste sich auch vor dem 0:1 durch Uche von Vietto verladen lassen. International ungenügend.

Der 22-Jährige, der im Sommer ablösefrei zu Bayer Leverkusen und Ex-Trainer Roger Schmidt wechselt, hat diese Saison in Relation zur vergangenen seine Probleme. Das war schon im Herbst zu sehen, vor allem als die Entscheidung über seine Zukunft von Tag zu Tag präsenter wurde.

Im LAOLA1-Interview spricht der Innenverteidiger über seine schwierige zweite Saison.

LAOLA1: Ist diese Niederlage eine, mit der man ob des Auswärtstores zufrieden sein kann?

Andre Ramalho: Zufrieden kann man nicht sein, weil eine Niederlage immer eine Niederlage ist. Aber das 1:2 ist eine nicht so schlechte Ausgangsposition, mit der wir noch alle Chancen haben. Das Tor war wichtig. Und jetzt heißt es bis zur nächsten Woche weiterzuarbeiten, um ein gutes Spiel abliefern zu können und dieses zu gewinnen.

LAOLA1: Was war besser? Was schlechter?

Ramalho: Das ist immer schwierig zu sagen, wenn man auf dem Platz steht. Klar ist, dass Villarreal eine sehr gute Mannschaft ist und viel Qualität hat. Aber ich denke, wir haben ein ganz gutes Spiel gemacht. Solche Duelle werden am Ende durch kleine Details entschieden. Wir müssen dieses Spiel einfach gut analysieren.

LAOLA1: Wie beurteilst du deine Performance?

Ramalho: Für mein erstes Spiel in diesem Jahr war es okay, in der einen oder anderen Situation muss ich vielleicht besser aufpassen, aber grundsätzlich war es okay.

LAOLA1: Was entgegnest du Kritikern, die sagen, du bist mit dem Kopf schon in Leverkusen?

Ramalho: Wer mich kennt, weiß, was ich für ein Profi bin. Es ist immer leicht, das von außen zu sagen, aber man kann auch meine Kollegen oder den Trainer fragen, was ich jeden Tag mache. Ich trainiere sehr hart und gebe alles. Wer Zweifel hat, sollte mich einfach besser kennenlernen. Ich weiß, was ich kann. Mein Kopf ist zu 1000 Prozent hier in Salzburg – bis zum letzten Tag.

LAOLA1: Ist deine zweite Profi-Saison ob der Erwartungshaltung nach der ersten schwieriger?

Ramalho: Ich finde nicht, aber es ist sicher immer schwieriger, etwas zu bestätigen. Das ist nachvollziehbar. Ich sage auch, dass diese Saison bislang nicht so perfekt für mich verlaufen ist, wie die vergangene. Das ist so. Ich bin auch nicht zufrieden, ich will mich jeden Tag verbessern.

LAOLA1: Das wird für die Deutsche Bundesliga auch notwendig sein, oder?

Ramalho: Richtig, es macht ja auch gar keinen Sinn, wenn ich nicht versuche, mich ständig zu verbessern. Ich bin außerdem noch jung, habe noch gar nichts erreicht. Ich muss mich jeden Tag weiterentwickeln und versuchen meiner Mannschaft zu helfen.

LAOLA1: Weil wir noch nicht die Gelegenheit hatten: Warum ist es am Ende dann Leverkusen geworden? Wohl wegen Roger Schmidt, oder?

Ramalho: Das war einer der Gründe. Es wäre ja auch naiv zu denken, dass das nicht eine Rolle gespielt hat. Aber überhaupt das ganze Projekt interessiert mich - die Mannschaft ebenso natürlich wie auch die Liga. Ich bin froh darüber, dass ich mich so entschieden habe.


Das Interview führte Bernhard Kastler