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"Vermessen zu sagen, wir sind schon durch"

Der WAC hat am Donnerstag eine erfolgreiche Premiere im Europacup hingelegt.

Durch den 1:0-Auswärtssieg im Zweitrunden-Hinspiel der Europa-League-Qualifikation gegen Schachtjor Soligorsk sorgten die Kärntner aus österreichischer Sicht für einen positiven Start in die neue internationale Saison und haben nun in der Retourpartie am Donnerstag in Klagenfurt alle Trümpfe in der Hand.

Trotz der guten Ausgangslage warnte Trainer Dietmar Kühbauer jedoch vor einer verfrühten Aufstiegs-Euphorie.

"Wir haben uns in eine gute Position gebracht, aber noch ist nicht alles erledigt. Es wäre vermessen zu sagen, wir sind schon durch", betonte der Burgenländer.

"Da hätten wir nachlegen können"

Seine Mannschaft wusste in ihrem ersten Pflichtspiel der Saison gegen den mitten in der Meisterschaft stehenden Tabellenvierten der weißrussischen Liga erst nach dem Seitenwechsel zu überzeugen.

"In der ersten Hälfte haben wir es uns ein bisschen schwer gemacht. In der zweiten Hälfte nach dem Tor von Jacobo hat man dann aber gesehen, dass wir das bessere Team sind", erklärte Kühbauer.

In der Schlussphase wäre sogar noch ein höherer Sieg des WAC möglich gewesen. "Da hätten wir nachlegen können, doch wir sind mit dem Resultat zufrieden", meinte der Ex-Teamspieler und wies darauf hin, dass der Großteil seiner Truppe ohne internationale Erfahrung nach Weißrussland geflogen war.

"Es waren bei uns sehr viele Europacup-Debütanten dabei, das hat man phasenweise gemerkt."

"Die Unterbringung war etwas abenteuerlich"

Erschwerend kamen auch die Reisestrapazen hinzu - die WAC-Kicker wohnten im rund zwei Bus-Stunden entfernten Minsk und fuhren erst am Spieltag nach Soligorsk.

"Die ganze Unterbringung war etwas abenteuerlich, aber so etwas gilt sowieso nicht als Ausrede, und außerdem haben die Burschen das gut weggesteckt", sagte Kühbauer.

Die Auslosung der dritten Europa-League-Quali-Runde am Freitag interessierte den 44-Jährigen nach eigenen Angaben nicht wirklich. "Weil wir noch nicht weiter sind", so Kühbauer.

Intensiver beschäftigt sich der Coach mit der möglichen Doppelbelastung bei einem Aufstieg gegen Soligorsk. In diesem Fall müssten die Wolfsberger 10 Pflichtspiele in 32 Tagen absolvieren, zumindest bis Mitte August wären englische Wochen an der Tagesordnung.

Suche nach einem Offensivspieler

"Das ist eben die Kehrseite. Wenn wir weiterkommen, wartet eine riesige Belastung auf uns", gab Kühbauer zu.

"Wir freuen uns, dass wir es in den Europacup geschafft haben, aber man hat schon bei vielen Klubs gesehen, dass es auf die andere Seite kippen kann, wenn der Kader nicht so groß ist", erklärte der Trainer und ergänzte: "Es ist schon gefährlich, doch jetzt machen wir uns darüber keinen Kopf."

Immerhin hätte der WAC bei einem Aufstieg in die dritte Quali-Runde 220.000 Euro an UEFA-Prämien fix in der Tasche - diese Summe könnte dabei helfen, den Kader zu erweitern.

"Wir sind noch auf der Suche nach einem Offensivspieler", erklärte Kühbauer.