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Das Ziel des St. Jakobs-Wegs

Das Ziel des St. Jakobs-Wegs

Aleksandar Dragovic ist nicht mehr wegzudenken.

Weder aus der Startelf des FC Basel, noch aus der internationalen Gerüchteküche.

Doch ein Ende ist in Sicht. Alles deutet darauf hin, dass der Innenverteidiger die Schweiz im Sommer verlässt und bei einem größeren Klub anheuert.

Bereit für den nächsten Schritt

„Sicherlich möchte ich den nächsten Schritt machen und mich weiter entwickeln“, sagte der 22-Jährige Anfang März im LAOLA1-Interview (hier Nachlesen!).

Seinem Arbeitgeber ist bewusst, dass der aktuelle Erfolgslauf in der Europa League die Begehrlichkeiten anderer Vereine gesteigert hat.

„Nach diesen Leistungen müssen wir damit rechnen, dass uns einige Spieler verlassen werden“, macht sich Trainer Murat Yakin keine Illusionen.

Starke Defensive

Geht es um mögliche Abgänge, wird Dragovic stets als einer der ersten genannt. Kein Wunder, ist er doch fixer Bestandteil der bärenstarken Basel-Defensive.

In den 18 internationalen Spielen, die der FCB in dieser Saison bestritten hat, blieb er in der Hälfte der Partien ohne Gegentreffer, insgesamt jubelten die Gegner nur 13 Mal. In der Meisterschaft kassierte der Spitzenreiter in 28 Spielen 24 Tore.

Feldspieler Nummer eins

Nicht zuletzt ein Verdienst des Wieners. Der spielt nämlich immer, wenn er nicht gesperrt oder verletzt ist. Kein anderer Feldspieler stand in der laufenden Saison so oft und lange auf dem grünen Rasen wie Dragovic.

45 Pflichtspiele hat er 2012/13 für seinen Klub schon gemacht, insgesamt kommt er auf 3.940 Spielminuten. Unmittelbar hinter ihm rangiert Marco Streller (43 Spiele, 3.563 Minuten). Nur Goalie Yann Sommer hat öfter gespielt (47 Spiele, 4.290 Minuten).

„Das hätte jeder in unserer Mannschaft machen können, das ist eine Kopfsache, man darf sich nur nicht einreden, man sei müde. Viel Schlaf und eine gesunde Ernährung tragen auch zur Regenerierung bei, aber die Hauptsache spielt sich im Kopf ab“, sagt Dragovic dazu.

Viel internationale Erfahrung

Hinzu kommt, dass der Abwehrspieler mit seinen 22 Jahren nach Fabian Schär (21) und Mohamed Salah (20) der drittjüngste Stammspieler des FC Basel ist.

Da ist es nicht weiter verwunderlich, dass jede Menge Top-Klubs ihre Scouts schon ausgesendet haben, um den ÖFB-Teamspieler zu beobachten.

Immerhin hat er für sein noch geringes Alter gerade auf internationaler Ebene schon viel Erfahrung gesammelt. Inklusive Länderspiele kommt Dragovic auf 77 internationale Pflichtspiele.

Zahlreiche Top-Klubs

Die Liste der Vereine, die mit ihm in Verbindung gebracht werden, ist lang. Sehr lang sogar. Borussia Dortmund, Arsenal, Valencia, Atletico Madrid, Inter Mailand, Lazio Rom, AS Roma, Zenit St. Petersburg,…

„Ich weiß, dass speziell aus England Interesse da ist. Aber auch Vereine aus Deutschland, Russland und Italien sind interessiert“, so Georg Heitz, Sportdirektor der Schweizer.

Ein Transfer nach Russland ist auszuschließen, dorthin will „Drago“ nicht wechseln. Dass sich vor allem Arsenal um den Youngster, dessen exzellente Spieleröffnung von vielen Experten als großes Plus eingeschätzt wird, bemüht, muss nichts bedeuten.

Basel hat schon einige Talente vergoldet

Fakt ist jedoch, dass auch der FC Basel einem Transfer zustimmen muss. Und die Schweizer haben in der Vergangenheit immer bewiesen, dass sie aus ihren Talenten jede Menge Geld machen können.

Erst im Sommer 2012 wurden Xherdan Shaqiri für 11,8 Millionen Euro an den FC Bayern und Granit Xhaka für 8,5 Mio. an Gladbach verkauft.

Auch in der Vergangenheit wurden hohe Ablösesummen bezahlt. Etwa für Samuel Inkoom (Dnjepropetrovsk, 5,3 Mio.), Eren Derdiyok (Leverkusen, 3,8 Mio.), Felipe Caicedo (Man City, 7 Mio.), Ivan Rakitic (Schalke 5 Mio.) und Mladen Petric (Dortmund, 3,5 Mio.).

Nachdem Dragovic‘ Vertrag noch bis Sommer 2015 läuft, ist davon auszugehen, dass sein neuer Klub tief in die Tasche greifen muss, um sich die Rechte an ihm zu sichern.

Daran, dass dazu jemand bereit sein wird, zweifelt aber niemand.


Harald Prantl