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Prandellis Überraschung

Prandellis Überraschung

„Wenn das ein Traum ist, hoffe ich, dass ich niemals aufwache.“

Marco Verratti kann es nicht fassen. Er steht im erweiterten EM-Kader des italienischen Nationalteams.

In der zweiten Liga

Dabei spielt der 19-Jährige nicht einmal in der Serie A, sondern läuft in der zweiten Liga für Pescara auf. Der Teenager ist die größte Überraschung im Aufgebot von Teamchef Cesare Prandelli.

„Es gibt eine Menge Gründe, warum wir über ihn nachgedacht haben“, sagt der Coach und nennt als ersten „seine Qualitäten“.

Mit 14 bei den Profis

Tatsächlich ist der Youngster in seiner Heimat kein unbeschriebenes Blatt. Vielmehr gilt er schon seit geraumer Zeit als eines der größten Talente.

Verratti war gerade einmal 14 Jahre alt, als er erstmals im Profi-Kader von Pescara mittrainierte. 2008/09 gab er im Alter von 16 sein Debüt, 2010/11 wurde er zum Stammspieler.

Pirlos Backup – auch bei Juve?

Und seit der zu Ende gehenden Spielzeit ist er aus der Startelf endgültig nicht mehr wegzudenken. Im 4-3-3-System von Trainer Zdenek Zeman nimmt er den Platz in der Mittelfeldzentrale ein. Acht Assists hat das Talent bisher geliefert.

Italienische Medien bezeichnen ihn als neuen Andrea Pirlo. Prandelli sieht es ähnlich: „Er kann Pirlos Backup sein.“

Das wird der U21-Internationale, der bisher noch nie im A-Team auflief, voraussichtlich in der kommenden Saison auch auf Klubebene sein. Denn er hat sich mit Juventus bereits auf einen Wechsel geeinigt, die Turiner verhandeln mit Pescara nur noch die Details des Transfers aus.

Prandellis Signal

Gut möglich, dass sich dieser Prozess nun ein wenig in die Länge zieht. Denn die überraschende Nominierung treibt den Marktwert Verrattis natürlich in die Höhe.

Zudem ist seine Einberufung auch ein klares Signal des Teamchefs. Das will Prandelli auch so verstanden wissen: „Wir wollten klarmachen, dass wir Spieler in der Serie B verfolgen.“

Und noch ist es ja lediglich der erweiterte Kader, ob der Mittelfeldspieler dann auch wirklich nach Polen und in die Ukraine fährt, ist noch unklar.

Bis dahin darf Verratti aber träumen.


Harald Prantl