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Kroaten träumen nach perfektem Start vom Viertelfinale

Kroaten träumen nach perfektem Start vom Viertelfinale

Bevor er sich nach der EURO zu Lok Moskau verabschiedet, hat Kroatiens Teamchef Slaven Bilic offenbar noch einiges vor.

Mit dem 3:1-Sieg über Irland legte sein Team am Sonntag einen perfekten Endrundenstart hin, der den Viertelfinalisten von 2008 selbst in der schweren Gruppe C mit Italien und Spanien erneut vom Aufstieg träumen lässt.

Und schenkt man Bilics Worten Glauben, so kam der Erfolg keineswegs überraschend.

"Habe Ergebnis erwartet"

"Ich habe diese Art Ergebnis erwartet", eklärte der 43-Jährige, der den Duellen mit Weltmeister und Ex-Weltmeister bereits zuversichtlich entgegenblickt.

"Ich bin komplett zufrieden damit, wie wir heute Abend gespielt haben", sagte Bilic, dessen Team die Iren mit Einsatz, Spielfreude und einem erfrischenden Zug zum Tor recht alt aussehen ließ.

"Wir waren kreativer. Wir haben das Mittelfeld kontrolliert. Und unsere Flügelspieler waren gefährlich", befand der einstige Verteidiger, der mit den Kroaten 1998 WM-Dritter geworden war.

Luka Modric zentrale Figur

Als wichtiger Faktor im Spiel der Kroaten erwies sich Luka Modric, der die Angriffe aus dem Mittelfeld heraus umsichtig orchestrierte. "Das war das Kroatien, das wir sehen wollen", sagte der Tottenham-Legionär. "Wir wussten, dass wir besser als die Iren waren. Dieser Sieg ist vergleichbar mit einem anderen sehr wichtigen - dem gegen die Türkei im Qualifikations-Play-off. Dieser Sieg wird es uns nun leichter machen."

Der Optimismus vor der Begegnung gegen die am Sonntag beim 1:1 gegen Spanien so starken Italiener scheint trotz Außenseiterrolle groß zu sein.

"Jetzt sind wir Tabellenführer, das gibt uns Selbstvertrauen. Jetzt müssen wir uns auf Italien vorbereiten. Wir versuchen zu gewinnen, dann können wir das dritte Spiel ohne jeden Druck spielen", betonte etwa Torschütze und Ex-Rapidler Nikica Jelavic, der beständige Gefahr ausstrahlte.

Und auch Mittelfeldmann Niko Kranjcar ("Das war ein großartiges Spiel") war voller Zuversicht: "Zusammen mit unserem Trainer können wir es bei der EM noch weit bringen."

Irland gibt sich nicht geschlagen

Für Irland scheint der Viertelfinalzug hingegen bereits abgefahren zu sein, im Duell mit Kroatien schien zumindest ein Punkt Pflicht.

Giovanni Trapattoni, dessen Elf am Donnerstag auf Spanien trifft, gab sich allerdings noch nicht geschlagen. "Wir müssen psychologisch reagieren und wieder marschieren", erklärte der mit 73 Jahren älteste Trainer einer Nationalmannschaft bei einem Fußball-Großereignis.

"Wir müssen daran denken, wie viele Spiele wir bestritten haben, ohne ein Tor kassiert zu haben. Wir glauben an unsere Stärke."

Ungewohnt defensivschwache Iren

Gerade diese defensive Stärke kam gegen Kroatien aber nicht zum Vorschein. 14 Partien in Serie waren die Inselkicker bis dahin ungeschlagen gewesen und hatten dabei nur drei Gegentore erhalten.

"Wir haben schlampige Gegentore kassiert. Das ist untypisch für uns, normalerweise verteidigen wir sehr gut", meinte Sean St. Ledger, der den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt hatte.

Vor dem Duell mit Spanien setzt die technisch limitierte Truppe auf Zweckoptimismus. "Wir müssen alles geben und hoffen, dass wir am Donnerstag ein wenig Glück haben", gab Verteidiger Stephen Ward zu Protokoll. Und Stürmer Jon Walters sagte: "Wir haben zwei gigantische Spiele vor uns liegen, und da kann alles passieren."