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Schachner baut um - BWL will Favoritenrolle nicht

Schachner baut um - BWL will Favoritenrolle nicht

Auf ein Neues.

Am Freitag (18:30 Uhr) geht bereits das zweite Saison-Derby zwischen dem LASK und Blau-Weiß Linz über die Bühne.

Es ist das 80. der Geschichte, zählt man die Partien des FC Linz und seiner Vorgänger (FC Stahl Linz, SK VÖEST) mit.

BW Linz, vormals SV Austria Tabak, ist als Nachfolgeverein für die Fans entstanden, nachdem der FC Linz 1997 bei der turbulenten "Fusion" - der LASK blieb de facto über - von der Bildfläche verschwand.

Das erste Match zwischen den Erzrivalen in dieser Ersten-Liga-Spielzeit endete am 18. Juli vor 11.900 Zuschauern im damals ausverkauften Linzer Stadion 1:1.

Ein ähnlicher Zuschaueransturm darf auch dieses Mal beim Duell zwischen dem Dritten und dem Fünften erwartet werden.

Wie der LASK via Presseaussendung bekanntgab, sind bis Donnerstagvormittag 7500 Tickets für die Partie abgesetzt worden.

„Baustelle“ Stadion, Baustelle LASK

Dieses Mal können weitere rund 3000 Stehplätze angeboten werden, womit 14400 Leute auf der „Baustelle“ Platz hätten.

Eine Baustelle ist der LASK selbst, fallen beim Titelkandidaten doch einige Spieler aus.

Kapitän Rene Aufhauser ist nach seiner fünften Gelben Karte ebenso gesperrt wie Ulrich Winkler, der beim 2:2 in St. Pölten die Ampelkarte sah.

Hinzu kommen die verletzten Christoph Kobleder (Leistenverletzung), Ali Hamdemir (Bänderriss), Florian Metz (Knie), und Gernot Trauner (Hüfte).

Walter Schachner hat unter der Woche einen zweiten Innenverteidiger neben Youngster Kevin Wimmer gesucht und ist mit US-Boy Shawn Barry, der schon bei den Amateuren in diese Rolle schlüpfte, fündig geworden.

LASK-Startelf steht

Generell lässt sich der LASK-Coach in die Karten blicken und verrät seine Aufstellung: Auf den Außenpositionen in der Abwehr werden der wiedergenesene Florian Hart und Robert Schellander agieren.

Für Winkler wird der 19-jährige Attila Varga neben Neuzugang Luiz Henrique im zentralen Mittelfeld auflaufen. Freudenthaler und Kogler besetzen die Außenbahnen, Aigner und Unverdorben stürmen.

Die Jugend wird also beim LASK forschen. „Die Jungen sollen beweisen, dass sie zu Recht im Profikader stehen“, schildert Schachner gegenüber den „Oberösterreichischen Nachrichten“.

Weissenböck: „Es ist ein Witz“

Sein Gegenüber Thomas Weissenböck konnte das Klagen unter der Woche hinsichtlich der Ausfallsliste des LASK nicht hören.

„Es besteht immer die Gefahr, dass man sich davon einlullen lässt, wenn beim Gegner mehrere Spieler ausfallen. Aber es ist ein Witz, dass man uns als Aufsteiger da plötzlich die Favoritenrolle zuschanzen will.“

Der BWL-Coach selbst muss nur auf die langzeitverletzten Gerald Hintringer und Max Babler weiter verzichten, Manuel Hartl stünde nach seiner Gelbsperre zwar wieder bereit, ist aber fraglich.

Die große BWL-Chance

Ein Hundebiss in die Hand und eine leichte Oberschenkel-Verhärtung machen dem Mittelfeldspieler zu schaffen. Sollte der zweifache Saison-Torschütze spielen können, rutscht wohl Boris Arapovic aus der Startelf, die ansonsten gegenüber dem 2:1-Heimsieg gegen Austria Lustenau gleich bleiben würde.

Der Underdog aus der Stahlstadt geht nicht nur ob der Personalsituation und dem Prestige mit breiter Brust ins Spiel, sind die Blau-Weißen doch seit fünf Spielen ohne Niederlage.

Mit Grödig, Altach und Austria Lustenau wurden dabei drei Teams, die erklärte Titel-Ambitionen haben, auf der Gugl geschlagen.

Dort hat der LASK bislang in dieser Saison die gröbsten Probleme gehabt. Gegen die Titelkonkurrenten Altach (0:2) und WAC/St. Andrä (2:3) setzte es die bisherigen zwei Niederlagen.

Vor allem gegen den Erzrivalen soll nicht die dritte folgen, zumal die Schwarz-Weißen nach dem 2:2 in St. Pölten nicht erneut Punkte im Titelkampf liegen lassen wollen.

„Als Sieger wird die Mannschaft den Platz verlassen, die bereit ist, mehr für den Erfolg zu investieren“, ist sich Schachner sicher.

Beim ersten Derby spielte BWL-Goalie David Wimleitner mit blutiger Nase und Winkler mit einem Zahn weniger weiter. An Intensität wird es wohl auch am Freitag nicht mangeln.

Vor allem Aufsteiger Blau-Weiß sehnt sich nach dem Sieg gegen den Bundesliga-Absteiger LASK. Dieser will sich wiederum die Schmach einer Niederlage ersparen.

Die Zutaten für ein würziges Derby liegen somit durchaus bereit...

 

Bernhard Kastler