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Hartbergs Bodrusic für fünf Spiele gesperrt

Hartbergs Bodrusic für fünf Spiele gesperrt

Dario Bodrusic ist am Donnerstag vom Senat 1 der Fußball-Bundesliga wegen des Verstoßes gegen den Paragraf 115a der ÖFB-Rechtspflegeordnung für 15 Pflichtspiele gesperrt worden.

Die Sperre von zehn Partien wurde allerdings für eine Probezeit von zwölf Monaten nachgesehen, womit der 31-jährige kroatische Abwehrspieler vom TSV Hartberg zum jetzigen Zeitpunkt also nur für fünf Spiele gesperrt ist.

Bodrusic hat gegen die zwingend vorgesehene unverzügliche Meldeverpflichtung beim zuständigen Verband bei Wahrnehmungen von Verletzungen des Fairplay-Gedankens verstoßen.

Meldepflicht nicht eingehalten

Bei einem weiteren Verstoß gegen die Meldepflicht innerhalb von zwölf Monaten ist die bedingte Nachsicht der Sperre von zehn Spielen zu widerrufen, verlautete die Bundesliga am Donnerstag.

"Der Senat 1 hat nach Durchsicht des Aktes der Staatsanwaltschaft Graz und persönlicher Einvernahme von Herrn Bodrusic festgestellt, dass dieser gegen die zwingend vorgesehene Verpflichtung zur Meldung jeglicher zur Kenntnis gelangten unzulässigen Einflussnahme auf Fußball-Spiele verstoßen hat", sagte der Senat-1-Vorsitzende Norbert Wess.

Die persönliche Verantwortung des Spielers sei ebenso in die Strafbemessung eingeflossen, wie die Wichtigkeit der Einhaltung der in Rede stehenden Bestimmung.

Hintergrund ist das Kurzzeit-Engagement von Ivo Istuk als Trainer der Oststeirer.

Der Bosnier musste den Klub einen Tag vor Saisonbeginn verlassen und gab später an, dass zwei Manager versucht hätten, ihn zu einem Teil der Wettmafia zu machen.

Bodrusic hat Details, die er im Zuge der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft verraten hat, zuvor nicht der Bundesliga gemeldet.

Der Vorfall wurde bereits im Sommer von Hartberg gemeldet und von der Bundesliga an die zuständigen Behörden weitergeleitet.

"Verpflichtung ist kein Lippenbekenntnis"

Ein strafrechtliches Verfahren gegen Bodrusic wurde laut Informationen der Staatsanwaltschaft Graz eingestellt. "Demgemäß ist kein Anlass für weitere verbandsrechtlichen Schritte gegeben", sagte Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer.

Nichtsdestotrotz sei sämtlichen im Fußball tätigen Spielern, Trainern und Funktionären wiederholt vor Augen zu führen, dass die Kenntnisnahme ausnahmslos jedes Versuchs, die Integrität der Fußball-Bewerbe zu beeinträchtigen, umgehend dem zuständigen Verband zu melden sei.

"Diese Verpflichtung ist ernst zu nehmen und kein reines Lippenbekenntnis", betonte Ebenbauer.

Der ehemalige kroatische Nachwuchs-Nationalteam-Innenverteidiger, der seit Jänner für den steirischen Erste-Liga-Club spielt und diese Saison 15 Mal in der Meisterschaft zum Zug kam, kann gegen die Entscheidung allerdings Protest einlegen.