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"Die 1:1-Situationen löst er hervorragend"

Arvedin Terzic.

Der Herr ist dir kein Begriff? Sollte er aber!

Mit fünf Toren und sechs Assists steht der 23-Jährige nämlich auf Rang drei der Scorerliste der Ersten Liga.

Noch beeindruckender ist sein aktueller Lauf: In vier der letzten fünf Spiele durfte der Mittelfeldspieler über je einen Treffer jubeln. Eine Serie, die der Außenspieler auch im Lustenau-Derby gegen die Austria fortführen will. (LAOLA1 überträgt im LIVE-Ticker)

„Ich glaube, für das erste Jahr in der Liga ist meine Statistik ganz gut“, sagt der gebürtige Bosnier gegenüber LAOLA1 mit einem Schmunzeln.

Lustenau als Sprungbrett nutzen

Der Mann wechselte erst im Sommer aus der Regionalliga Ost vom FAC in die zweithöchste Spielklasse. Den Schritt hat er bewusst gewagt: „Ich möchte mich hier beweisen. Ich will diese Chance nützen und sehe Lustenau als Sprungbrett."

Finanziell attraktivere Angebote aus untere Leistungsstufen habe er abgelehnt, um sich in der Ersten Liga zeigen zu können.

„Geld spielt für mich keine Rolle. Natürlich braucht man es zum Leben, aber es wäre für mich kein Grund für einen Wechsel.“

Vielmehr beeindruckt ihn die sportliche Perspektive: „Ich will mich in der zweiten Liga präsentieren. Ich habe ein Jahr Vertrag, wenn dann was Besseres kommt, schlage ich zu.“

Verspäteter Durchbruch

Canadi im netten Gespräch mit dem Offiziellen

In seiner bisherigen Karriere war er nicht gerade vom Glück verfolgt. Im Rapid-Nachwuchs groß geworden, alle Klassen bis zu den Amateuren durchlaufen.

Bei der zweiten Mannschaft der Hütteldorfer war allerdings Endstation. „Ich habe mich damals lange mit Muskelverletzungen herumgeschlagen. Und so ist es dann im Fußball, wenn du verletzt bist, kannst du nicht spielen, wenn du nicht spielst, kannst du dich nicht zeigen“, erinnert sich die Nummer acht der Lustenauer.

„Ich fand es schade, habe aber nicht aufgegeben und weiter gekämpft, jetzt bin ich immerhin in der Ersten Liga“, fügt er an.

„Die 1:1-Situationen löst er hervorragend“

Sein momentaner Trainer, Damir Canadi, hat für seinen Schützling nur lobende Worte: „Er hat eine gute Grundschnelligkeit, einen guten linken Fuß, bringt die Bälle aus vollem Lauf. Außerdem löst er die 1:1-Situationen hervorragend.“

 Bekanntschaft machte der 42-Jährige mit „Arve“, wie er ihn nennt, schon vor längerer Zeit. „Ich kenne ihn schon ein paar Jahre. Ich habe seine Entwicklung mitverfolgt, es liegt an ihm, wie weit es nach oben geht.“

Eine Sichtweise, die der Coach aber nicht nur auf Terzic bezieht: „Entscheidend sind gute Spiele und Ergebnisse. Dann wird jeder seinen Weg machen, Spieler wie Trainer.“

Keine Angst vor der Austria

Nun steht erst einmal das Ländle-Derby gegen Austria Lustenau am Programm. Eine Aufgabe, vor der weder Trainer noch Spieler zurückschrecken.

„Ich erwarte ein offenes, gutes Spiel. Wir werden auf Sieg spielen, und ich sehe eine gute Chance, drei Punkte mitzunehmen“, so Canadi.

Etwas euphorischer drückt es der Lustenau-Topscorer aus: „Wir haben die letzten sieben Partien überragend gespielt. Wenn wir die taktischen Aufgaben erfüllen, können wir auf jeden Fall ein gutes Ergebnis einfahren.“

Blick nach vorne gerichtet

Die beiden haben noch eine weitere Gemeinsamkeit: Sie wollen mehr.

„Mein Ziel ist es, so weit wie möglich rauf zu kommen, dafür muss ich aber meine Leistung bestätigen und weiter arbeiten“, zeigt sich der Linksfuß kämpferisch.

Auch für den Trainer soll in der Ersten Liga nicht Endstation sein: „Das Ziel jedes Trainers ist es, in die Bundesliga zu kommen. Ich habe ein sehr gutes, lockeres Verhältnis zu Präsident Dieter Sperger. Sollte etwas von oben kommen, kann ich jederzeit aussteigen.“

Momentan liegt der Fokus aber voll und ganz auf seinen Aufgaben mit dem FC Lustenau. Das Saisonziel, 40 Punkte zu holen, soll so schnell wie möglich erreicht werden.

Wer holt sich den Sieg?

Drei besonders schöne könnte man am Freitag einfahren.

Für die Austria spricht der bisherige Saisonverlauf samt Tabellenführung.

Für den FC sprechen die aktuelle Form, immerhin konnte er vier der letzten fünf Spiele gewinnen, und die Unbekümmertheit.

Eine Ausgangslage, die ein packendes „Luschnou“-Derby verspricht.

Matthias Nemetz