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ÖFB und Bundesliga uneins über Erste-Liga-Format

ÖFB und Bundesliga uneins über Erste-Liga-Format

Die Diskussion um das Ligen-Format im österreichischen Fußball ist offenbar wieder neu aufgeflammt. In einer Arbeitssitzung am Mittwoch in Wien trafen einander führende Vertreter von ÖFB mit Präsident Leo Windtner und Bundesliga mit Chef Hans Rinner.

Hauptthema war dabei eine mögliche Reform des Überganges vom Amateur- in den Profifußball, wobei unter anderem eine österreichweite dritte Liga sowie eine Aufstockung der Erste Liga im Raum steht. Dabei spalten sich jedoch die Meinungen.

Pangl spricht sich gegen Aufstockung aus

Georg Pangl, seines Zeichens Vorstand der Bundesliga, hält eine Erweiterung der zweithöchsten Spielklasse für wenig sinnvoll.

"Ich verstehe die große Triebfeder der Regionalliga, da es derzeit keinen Direktaufsteiger gibt. Man muss aber auch verstehen, dass eine Vergrößerung der Heute für Morgen Ersten Liga aus jetziger Sicht wirtschaftlich nicht tragbar ist", sagte Pangl gegenüber dem Internetportal "90minuten.at".

Der Burgenländer verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass die wirtschaftliche Basis für eine 16er-Liga nicht gegeben sei. Der ÖFB reagierte am Donnerstagnachmittag darauf mit einer scharf formulierten Aussendung.

ÖFB reagiert verdutzt

"Überrascht hat das konträr zum Ergebnis stehende mediale Vorpreschen von Bundesliga-Vorstand Georg Pangl, der sich nach der Sitzung gegen jede Veränderung der Heute für Morgen Erste Liga aussprach. Eine derartige Vorgangsweise widerspricht der Sitzungsvereinbarung aller Teilnehmer und ist absolut unverständlich", hieß es in der Mitteilung.

ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner wollte sich nicht weiter dazu äußern und verwies auf das Statement des Fußballbundes.

Darin war unter anderem zu lesen, dass über eine "Lizenzierung Light" gesprochen wurde, "um den Aufstieg von der dritten Leistungsstufe in die zweite Liga wirtschaftlich weniger risikoreich zu gestalten".

Missverständnis über Diskussionsbereitschaft?

Außerdem sei nach sehr intensiven Gesprächen festgelegt worden, dass der ÖFB und die Landesverbände Richtlinien für die dritte Leistungsstufe wie auch eine mögliche Reduzierung der Anzahl deren Vereine evaluieren und mögliches Optimierungspotenzial erarbeiten werden.

Demnach erklärte sich auch die Bundesliga bereit, über eine Erweiterung der Erste Liga zu diskutieren.

Aktuell spielen zehn Mannschaften in der Erste Liga. Der Letzte steigt fix ab, der Meister auf. Die beiden vakanten Plätze machen sich der Neunte sowie die drei Regionalliga-Meister in Play-offs untereinander aus.