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"Wir haben im Fußball viel erlebt und weitergebracht"

Karl Daxbacher wird zur kommenden Saison neuer Trainer des SKN St. Pölten.

Das teilt der Erste-Liga-Klub am Mittwoch in einer Aussendung mit.

"Wir sind überzeugt, mit Karl Daxbacher letztendlich den Mann gefunden zu haben, mit dem wir unser großes Ziel, den Aufstieg in die tipico Bundesliga, in Angriff nehmen können", sagt Vorstandsvorsitzender Gottfried Tröstl.

Daxbacher fängt im Juni an

Der 61-jährige Ex-LASK-Coach, der vor etwas mehr als zwei Wochen bei den Linzern überraschend gehen musste, unterschreibt einen Zwei-Jahres-Vertrag und wird ab 1. Juni 2015 sein Amt antreten.

Der in Oberösterreich als "King Karl" titulierte Coach tritt die Nachfolge von Michael Steiner, der vor zehn Tagen entlassen wurde, an.

Für die Mannschaft wird in den nächsten Wochen und Monaten das Duo Jochen Fallmann/Thomas Nentwich interimistisch verantwortlich sein.

LAOLA1 erreichte den künftigen Trainer des SKN. Pölten kurz nach der offiziellen Bekanntgabe am Telefon.

LAOLA1: Herzlichen Glückwunsch! Warum hat die Bedenkzeit, die Sie sich erbeten haben, für die "Wölfe" den Ausschlag gegeben?

Karl Daxbacher: Ich hatte schon für mich zuvor gesagt, dass ich das machen will, wollte aber noch die eine oder andere Überlegung anstellen, um sicher zu gehen, dass es der richtige Schritt ist. Dazu gab es noch ein anderes Gespräch, das ich abgewartet habe. Das war aber nichts Konkretes, ich möchte es auch nicht kundtun, um wen es sich da gehandelt hat. Die Entscheidung ist dann endgültig zugunsten St. Pöltens ausgefallen.

LAOLA1: Sie beginnen wie gewünscht zur neuen Saison und nicht in der noch laufenden.

Daxbacher: Nach der Enttäuschung (Beurlaubung beim LASK, Anm.) wollte ich auch die Pause haben.

LAOLA1: Gilt der Vertrag auch nach einem Abstieg in die Regionalliga?

Daxbacher: Der gilt nur für die Erste Liga, das ging von beiden Seiten aus. Aber das heißt nicht, dass man sich im Fall der Fälle nicht noch einmal darüber unterhalten kann. Da ist nichts auszuschließen.

LAOLA1: Sie kehren zu einem Klub aus Ihrer Umgebung zurück, den Sie auch schon einmal betreut haben. Eine Herzensangelegenheit?

Daxbacher: Ich habe damals beim Neuaufbau sehr aktiv mitgewirkt, war von Anfang an dabei und wir haben es damals mit zwei Meistertiteln in die Regionalliga geschafft. Das ist zwar lange her, aber ich kenne viele Leute aus der Zeit. St. Pölten war immer wieder ein Thema, es gab auch Kontakt mit Gottfried Tröstl als ich beim LASK und bei der Austria war.

LAOLA1: Werden Sie dem Duo Nentwich/Fallmann schon jetzt unterstützend zur Seite stehen?

Daxbacher: Eingreifen werde ich überhaupt nicht. Dafür kennen die beiden die Mannschaft viel besser als ich. Aber ich werde gedanklich sicher schon beim neuen Job sein und mir die Spiele anschauen.

LAOLA1: Am 24. April gastiert der LASK in der Arena. Ein besonderer Termin, oder?

Daxbacher: Da werde ich auf alle Fälle dort sein und da wird auch die Ausgangslage für beide Mannschaften sicher interessant sein.

LAOLA1: Ihr Vorgesetzter heißt Frenkie Schinkels. Was erwarten Sie für eine Zusammenarbeit?

Daxbacher: Das wird sicher kein großes Problem sein. Wir haben beide im Fußball viel erlebt und viel weitergebracht. Es hilft einem Verein immer, wenn kompetente Leute am Werk sind.

LAOLA1: St. Pölten verfolgt seit Jahren das Ziel Aufstieg. Muss man sich nach dieser Saison noch mehr gedulden?

Daxbacher: Man hat geglaubt, mit dem neuen Stadion kommt Schwung rein. Aber es ist eben schwierig: Es gibt zehn Mannschaften, zwei steigen ab und auch andere Mannschaften müssen kämpfen. Es kann in jede Richtung gehen. Wir hoffen natürlich, dass es kommende Saison eine Leistungssteigerung gibt.

LAOLA1: Haben Sie überlegt, sich nach der Enttäuschung beim LASK den Job nicht mehr anzutun oder überwiegt die Liebe zum Spiel?

Daxbacher: Es ist die Liebe zum Fußball und es gibt ja das oft verwendete Zitat, dass es nichts Schöneres gibt, als das Hobby zum Beruf zu machen. Das durfte ich schon viele Jahre handhaben. So ist dafür mich kein "antun", sondern die schönste Freizeitaktivität, die bezahlt wird.

 

Das Gespräch führte Bernhard Kastler