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Prandelli: "Wir haben den Test bestanden"

Prandelli:

Beim Gedanken an das lästige Spiel um Platz drei konnten einem Italien nach dem unglücklich verlorenen Semifinale im Confederations Cup leidtun.

Trainer Cesare Prandelli zog nach der 6:7-Niederlage im Elfmeterschießen gegen Spanien auch schon demonstrativ ein Resümee aus Sicht des Vizeeuropameisters.

"Gute Ergebnisse mit gutem Spiel"

"Wir fahren nach Hause mit der Erkenntnis, dass wir auf dem Platz den Respekt der Gegner erworben und Gewissheit haben, dass wir auch gute Ergebnisse mit gutem Spiel erringen können", sagte Prandelli.

Für den Tüftler auf der italienischen Trainerbank war die Partie gegen den Weltmeister trotz des neuerlich bitteren Ausgangs eine Art Genugtuung.

Nicht der von einigen Experten geforderte "Catenaccio", sondern die spielerische Klasse der Italiener bereitete Spanien große Probleme. Bei Temperaturen von über 30 Grad wurden die Azzurri für ihr schnelles Umschalten von Abwehr in Offensive aber nicht belohnt.

Wie schon 2008 in Wien

Favorit Spanien dominierte nur in den ersten Minuten, dann nahm die Partie einen unerwarteten Verlauf: Die Italiener investierten mehr. Zur Pause hätte der vierfache Weltmeister führen müssen, ohne den verletzt abgereisten Mario Balotelli fehlte aber ein Vollstrecker.

Nach 90 Minuten musste dessen Ersatzmann Alberto Gilardino mit Krämpfen vom Spielfeld, in der Verlängerung waren dann etliche Italiener stehend k.o.

Die Prandelli-Elf rettete sich ins Elfmeterschießen, um dort wie im EM-Viertelfinale 2008 in Wien (2:4 i.E.) mit hängenden Köpfen vom Platz zu schleichen.

Nachdem hüben wie drüben sämtliche Schützen in äußerst souveräner Manier getroffen hatten, jagte Leonardo Bonucci den 13. Elfmeter in Richtung Tribüne. Italiens Aus war wenig später besiegelt.

"Wir sind auf der richtigen Spur"

"Spanien liegt vor uns, weil sie ihren Weg seit Jahren unbeirrbar gehen. Wir müssen unseren eigenen Weg gehen und ich denke, wir sind auf der richtigen Spur", sagte Prandelli danach.

Die Aufarbeitung des 0:4 im EM-Finale 2012 sei dennoch gelungen: "Das Spiel war ein Test für uns. Ich denke, wir haben ihn trotz des Ausgangs bestanden."

Von Fortaleza führte der Weg Italiens aber nicht heim nach Europa, in Salvador wartet noch das ungeliebte kleine Finale um Rang drei. Am Sonntag (18.00) geht es gegen Uruguay um die "Goldene Ananas".

Kritik am Spielplan

Dabei sehnen vor allem die in Europa beschäftigten Stars beider Teams den Urlaub herbei. Prandelli erneuerte diesbezüglich auch seine Kritik an der Spielplangestaltung.

Angesichts der extremen klimatischen Bedingungen müsse den Teams mehr Zeit zwischen den Spielen eingeräumt werden.

"Es ist riskant, nach so kurzer Zeit wieder zu spielen", erklärte der 53-Jährige. Er fürchte Verletzungen der Spieler.