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"Sie freuen sich wie kleine Kinder"

Der Confederations Cup 2013 hat sein Traumfinale. Gastgeber Brasilien fordert am Sonntag (0.00 Uhr MESZ) im Maracana-Oval Spanien zum Duell.

Für beide Teams gibt es im Endspiel des WM-Vorbereitungsturniers jede Menge Prestige zu ernten.

Spanien könnte den Titel erstmals holen, Brasilien neben dem dritten Erfolg in Serie auch ein wichtiges Signal an die Fußball-Welt senden.

Seit 29 Spielen unbesiegt

Mit einem Sieg gegen den seit 29 Spielen unbesiegten Welt- und Europameister würde die "Selecao" die euphorische Stimmung ein Jahr vor dem Heim-Turnier weiter aufheizen.

Inwiefern die Favoritenrolle vor dem Vergleich mit Spanien bei Neymar und Co. liegt, darüber darf gerätselt werden. Die Iberer wirkten im Semifinale gegen Italien jedenfalls nicht annähernd so souverän wie in den Spielen zuvor.

"Da öffnet sich der Vorhang für die WM"

Nach 120 kräfteraubenden Minuten in Fortaleza setzte sich Spanien in der Neuauflage des EM-Finales 2012 erst im Elfmeterschießen 7:6 durch. Jesus Navas sorgte im 14. Elfer für die Entscheidung, nachdem zuvor Leonardo Bonucci der einzige Fehlschuss unterlaufen war.

Zuvor wankte Spanien einige Male deutlich und zeigte auch in der Offensive wenig Durchschlagskraft. Torjäger Fernando Torres konnte nur selten in Szene gesetzt werden.

"Ich gratuliere Italien, es war ein ausgezeichnetes Spiel", erklärte Kapitän Iker Casillas. Jetzt habe man "Appetit" auf den ersten Confed-Cup-Titel, ergänzte der als "Spieler des Spiels" ausgezeichnete Torhüter: "Jeder hat auf das Finale Spanien gegen Brasilien gehofft. Da öffnet sich der Vorhang für die WM."

Müdigkeit keine Ausrede

Es ist es das erste Aufeinandertreffen seit 14 Jahren. 1999 gab es in Vigo ein torloses Remis.

Nur zwei Ruhetage bleiben dem Weltmeister, um neue Kräfte für das Gigantentreffen in Rio de Janeiro zu sammeln. Aber der Finalgegner und der magische Spielort sollen die Müdigkeit vertreiben, wie Teamchef Vicente del Bosque hoffte: "Die Spieler freuen sich wie kleine Kinder. Sie spielen gegen Brasilien im Maracana."

Die kürzere Regenerationsphase wollte Del Bosque von vornhinein nicht als mögliche Ausrede gelten lassen.

Nervenstarke Spanier

Unter Beweis stellte seine hoch dekorierte Mannschaft gegen Italien auch eines: Die Siegermentalität und Nervenstärke in kritischen Situationen zeichnet die Spanier gerade bei Turnieren aus. Auf dem Weg zum ersten EM-Titel 2008 in Wien besiegte Spanien im Viertelfinale Italien ebenfalls im Elfmeterschießen.

Beim WM-Triumph 2010 in Südafrika gewann "La Roja" das Endspiel gegen die Niederlande nach Verlängerung. Im vergangenen Jahr überstanden sie bei der EM-Titelverteidigung die kritischste Situation im Halbfinale gegen Portugal wieder in einem Elfmeterkrimi.

Martinez-Schachzug begründet

Noch dazu ist Del Bosque immer wieder für Überraschungen gut. Gegen Italien verblüffte der 62-Jährige mit der Hereinnahme von Javi Martinez als Sturmspitze. "Ich brauchte einen körperlich starken Spieler", begründete der Coach den Schachzug.

Beim FC Bayern spielt Martinez ("Mittelstürmer hatte ich noch nie zuvor gespielt.") gewöhnlich im zentral defensiven Mittelfeld.

Ein Duo ist wieder dabei

Nötig wurde diese Maßnahme auch durch den Verzicht auf Cesc Fabregas und Roberto Soldado.

Das Duo saß aufgrund von Muskelblessuren nicht voll fit auf der Bank. Am Sonntag in Rio könnten sie als frische Kräfte für neuen Schwung sorgen.