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Real Madrid ist heiß auf den BVB und die "Decima"

Real Madrid ist heiß auf den BVB und die

Real Madrid will nach elf Jahren Pause heuer wieder die Champions League gewinnen und damit die "Decima" perfekt machen.

Auf dem Weg zu diesem zehnten Triumph im wichtigsten Fußball-Europacup-Bewerb müssen die "Königlichen" aber zunächst einmal im Semifinale Borussia Dortmund ausschalten.

Real weiß um die Gefährlichkeit des Gegners, setzte es doch in der Gruppenphase auswärts eine 1:2-Niederlage, das Heimspiel endete dann 2:2.

Revancheakt

Zudem musste sich der umstrittene Star-Coach Jose Mourinho vor dem ersten "Revancheakt" am Mittwochabend (20.45/live ZDF) in Dortmund nicht nur mit zunehmendem Widerstand aus den eigenen Spielerreihen, sondern auch mit Abwehrsorgen herumplagen.

Linksverteidiger Marcelo fällt nach einer Muskelverletzung aus, und auf der rechten Abwehrseite fehlt Alvaro Arbeloa wegen einer Sperre. Da auch Michael Essien verletzt passen muss, ist nun ausgerechnet Sergio Ramos, der bei Mourinho in Ungnade gefallen ist, die einzige Option als Rechtsverteidiger.

Anführer Ramos/Casillas

Welt- und Europameister Ramos gilt neben Spaniens Tormann-Ikone Iker Casillas als Anführer der Opposition gegen den portugiesischen Trainer.

Laut Medienberichten sollen 15 Real-Spieler den Abgang von "Mou" mit Saisonende fordern und der Club-Führung bereits ihre Wechselabsichten im Sommer mitgeteilt haben, sollte der exzentrische Portugiese, dessen Vertrag bis 2016 läuft, im Amt bleiben. Mourinho will erst nach Saisonende eine Entscheidung über seine Zukunft in Madrid treffen.

Unruhe beim BVB

Dies hätte auch Dortmunds Dribbelkünstler Mario Götze tun sollen. Doch die Bekanntgabe des Transfers des 20-Jährigen, der für 37 Millionen Euro im Sommer zu Bayern München wechseln wird, erfolgte ausgerechnet am Tag vor dem "spektakulärsten Heimspiel" der Club-Geschichte und sorgte für mächtig Unruhe in den Reihen der Borussia, auch wenn trotzig vermeldet wurde:

"Der BVB lässt sich jetzt erst recht nicht vom großen Traum ablenken, ins Endspiel im Londoner Wembley-Stadion einzuziehen."

Trio rechtzeitig fit

Aber der Blick auf die rein sportlichen Aspekte der Partie fiel schwer. Im Gegensatz zu Real kann Dortmund wohl personell aus dem Vollen schöpfen, denn das zuletzt angeschlagene Trio Robert Lewandowski, Sebastian Kehl und Sven Bender dürfte rechtzeitig fit werden.

"Wir haben viel zu gewinnen, aber nichts zu verlieren", befand Hans-Joachim Watzke vor dem Duell mit dem spanischen Rekordmeister.

Ähnlich wie der Geschäftsführer hoffte auch Trainer Jürgen Klopp, dass seine Profis die unliebsamen Diskussionen über den Wechsel von Götze ausblenden können: "Das wird ein Kampf auf ganz hohem Niveau - mit viel taktischer Disziplin, aber auch ganz viel Spaß. Und diesen Spaß werden wir versuchen zu leben."

Sahin will den Titel

Der von Real an Dortmund verliehene Nuri Sahin verwies dagegen auf den wegen der beiden Tore in der Nachspielzeit als "Wunder von Dortmund" in die Vereinshistorie eingegangenen 3:2-Heimsieg im Viertelfinal-Rückspiel gegen Malaga.

"Nach so einem Spiel wie gegen Malaga ist uns alles zuzutrauen. Wir wollen unbedingt den Titel holen", betonte Sahin. Dazu ist der BVB als einzige Mannschaft in dieser Champions-League-Saison noch ungeschlagen und hat alle Heimspiele gewonnen.

Khedira selbstbewusst

Reals deutscher "Mittelfeldstaubsauger" Sami Khedira strotzte vor dem Hinspiel trotzdem vor Selbstvertrauen. Die heiß ersehnte "Decima" sei keine Last, sondern viel mehr eine zusätzliche Motivation, sagte der 26-jährige DFB-Internationale dem UEFA-Magazin "Champions Matchday".

"Als ich nach Madrid kam, sprach hier alles über die Decima. Ich brauchte eine Weile, um es zu verstehen, aber in Madrid bedeutet die Decima alles", erklärte Khedira.

Casillas die Ausnahme

Der Final-Triumph am 25. Mai in London sei daher das erklärte Ziel des spanischen Meisters. "Im Team gibt es ein Verlangen, die Champions League zu gewinnen - unser Torhüter Iker Casillas ist der einzige Spieler, der das bisher geschafft hat", sagte Khedira.

Damit dieser Traum Wirklichkeit werden kann, müsse nun die Revanche gegen Dortmund gelingen.

Torfall

Es ist übrigens das bereits zweite Halbfinal-Duell der Madrilenen mit dem BVB in der Champions League: Am 1. April 1998 gewann Real das wegen des "Torfalls" im Santiago-Bernabeu-Stadion legendär gewordene Heimspiel 2:0 und zog zwei Wochen später nach einem 0:0 beim Titelverteidiger ins Endspiel ein:

In diesem setzten sich die Königlichen dann in Amsterdam 1:0 gegen Juventus Turin durch und gewannen damit nach sechs Meistercup-Triumphen erstmals die Champions League.