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„Macht Spaß, mit dem Rücken zur Wand zu spielen“

„Macht Spaß, mit dem Rücken zur Wand zu spielen“

"Das Bayern des Pep Guardiola ist zurück.“

"Bayern fegt die Zweifel weg.“

"Krise? Welche Krise? Brillante Bayern schlagen mit Stil zurück.“

Der eindrucksvolle 6:1-Triumph des FC Bayern München im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Porto zierte die Titelblätter sämtlicher Sport-Gazetten rund um den Globus.

Erst in der Vorwoche war nach der nach der bitteren 1:3-Niederlage im Hinspiel noch jede Menge Kritik auf die Münchner eingeprasselt.

„Wir wussten, dass wir im Gegensatz zum Hinspiel etwas ändern mussten“, sagte Kapitän Philipp Lahm. „Jeder Spieler von uns wollte unbedingt gewinnen. Die Mannschaft hat eine hohe Qualität und ein großes Herz. Das hat sich ausgezahlt."

„Wir haben das Glück erzwungen“

Und ob es sich ausgezahlt hat. Die Elf von Pep Guardiola präsentierte sich vor heimischem Publikum, wie man es eigentlich vom Rekordmeister gewohnt ist. Obwohl die personell stark dezimierten Bayern mit dem Rücken zur Wand standen, ließen sie von Beginn an keinen Zweifel an einem Sieg aufkommen.

„Es war ein Riesenaufwand, aber wir haben das Glück erzwungen. Riesenkompliment an die Mannschaft. Wir kommen ein bisschen auf dem Zahnfleisch daher. Manchmal macht es Spaß, mit dem Rücken zur Wand zu spielen. Wir haben selten etwas zu gewinnen, aber es war das phänomenal“, freute sich Torschütze Thomas Müller, der mit seinem 27. Champions-League-Treffer vor Mario Gomez neuer deutscher Rekordschütze in der Königsklasse wurde.

Vor allem in Hälfte eins spielten die Münchner so richtig auf, agierten druckvoll und überrollten die völlig überforderten Gäste aus Porto.

„Viele haben gedacht, dass wir es nicht schaffen“

„Es war eine Lawine. Ein fußballerischer Hurrikan. Was die Bayern in nur einer Halbzeit mit Porto machten, lässt sich in der Geschichte nur mit sehr wenigen Mannschaften vergleichen", titelte die spanische Zeitung „As“.

"Wir haben in der ersten Halbzeit wirklich geil gespielt. Viele Leute haben gedacht, dass wir es nicht schaffen, aber wir sind der FC Bayern. Wir wussten, dass wir Gas geben mussten, aber fünf Tore bis zur Halbzeit, das ist wirklich Wahnsinn“, gab selbst Doppeltorschütze Robert Lewandowski zu.

"Besser als in der ersten Halbzeit kann man nicht spielen", analysierte „Kaiser“ Franz Beckenbauer.

 "Boooomm!!! Halbfinale wir kommen!“

Boooomm!!! Semis here we come!!!I love my team Never give up! #RoadToBerlin #UCL #FCBFCP

Posted by Jérôme Boateng Official on Dienstag, 21. April 2015

Der Rekordmeister setzte auf jene Tugenden, die Porto im Hinspiel zum Sieg verhalfen: unermüdliches Forechecking und vehementes Nachsetzen. Lahm und Co. nutzten vor allem die Schwachstellen des Gegners an den Flügeln gnadenlos aus.

Pep Guardiola schaffte es wieder einmal, seine Mannschaft perfekt auf den Gegner einzustellen.

„Pep ist ein Meister“

„Wir hatten eine gute Strategie, mit Lahm auf der rechten Seite auch ein Überraschungsmoment. Pep Guardiola ist für den deutschen Fußball und für den FC Bayern ein Segen, weil seine Ideen befruchtend sind. Ich bin stolz, dass wir auch in der kritischen Phase so zusammengehalten haben“, streute auch Sportvorstand Matthias Sammer dem Spanier Rosen.

„Das war ein Monsterspiel. Pep ist ein Meister“, sagte Guardiolas Landsmann Thiago, der selbst groß aufspielte.

„Es ging um Leben und Tod“

Der Chefcoach stellte wie immer sein Team in den Mittelpunkt. "Es ist Wahnsinn! Ich bin ein glücklicher Mensch, ich bin Trainer dieser überragenden Spieler. Es ging um Leben und Tod. Vielen Dank an meine Spieler, sie haben mich sehr glücklich gemacht“, sagte Guardiola nach seinem 100. Pflichtspiel als Bayern-Trainer.

Von perfektem Fußball wollte der niemals zufriedene Bayern-Trainer trotz der Gala nichts wissen. "Nein. Wir können besser spielen."

Die „Gazzetta dello Sport“ sah dies anders. "Es ist die große Nacht von Guardiola. Wer soll ihn jetzt noch aufhalten?", fragte sich die italienische Sportbibel.

Die Konkurrenz ist auf jeden Fall gewarnt. Können die Bayern eine ähnliche Leistung im Halbfinale abrufen, steht dem Endspiel im eigenen Land nichts mehr im Wege.