Fakt ist, die insgesamt junge Truppe musste auch Lehrgeld bezahlen.
"Wir haben in beiden Spielen nur wenige Chancen zugelassen, aber sie haben uns für jeden Fehler bestraft. Sie haben gute Spieler, die wenig Zeit und Platz brauchen", weiß Gulacsi.
Salzburger Selbstkritik
Der ungarische Schlussman weiß allerdings auch: "Fenerbahce war uns keine Nummer zu groß, wir müssen da schon auf uns selbst schauen."
An Selbstkritik mangelte es nach der Partie ganz und gar nicht, nach unzählig vergebenen Chancen (siehe Tabelle unten) blieb den Salzburgern auch gar nichts anderes übrig.
"Wir haben den Aufstieg selbst in der Hand gehabt, weil wir genügend Chancen vorgefunden haben. Wir wissen, woran wir arbeiten müssen", haderte Ulmer, der mit Salzburg zum bereits vierten Mal in der Quali für die Millionen-Liga scheiterte.
So bleibt in erster Linie die riesige Enttäuschung über das Aus und in zweiter Hinsicht die Erkenntnis, "dass wir daraus lernen müssen und die beiden Spiele dennoch gezeigt haben, dass wir auf einem guten Weg sind." (Gulacsi)Europa League als neues Ziel
Nicht zuletzt auch die Gewissheit, dass die Europacup-Saison noch lange nicht vorbei sein muss. Denn für die "Bullen" geht es als Verlierer der 3. CL-Quali-Runde nun im Playoff der Europa League weiter. Auch wenn das an diesem Dienstagabend gedanklich noch weit weg schien.
"Wir hätten es uns verdient gehabt, im Playoff um den CL-Einzug zu spielen. Natürlich ist es jetzt aber unser Ziel, in die Europa-League-Gruppenphase zu kommen", hielt Ulmer fest.
Schmidt legt nach: "Sie können sich hundertprozentig sicher sein, dass wir diese Enttäuschung und Wut, die wir gerade spüren, in absolute Motivation umwandeln werden, um in die Europa League zu kommen. Dass die Mannschaft international Außergewöhnliches spielen kann, haben wir gesehen und wir setzen alles daran, reinzukommen und so lange wie möglich drin zu bleiben."
Schmidt weiß aber auch, dass der Aufstieg in diese Gruppenphase erst erreicht werden muss. Die "Bullen" werden zwar am Freitag bei der Auslosung gesetzt sein, könnten aber etwa auf Gegner wie die ebenfalls in der CL-Quali ausgeschiedenen Grasshoppers aus Zürich (Gesamt 0:2 gegen Olympique Lyon) oder Maccabi Tel Aviv (Gesamt 3:4 gegen FC Basel) treffen.
"Es wäre ein Drama"
Die Wichtigkeit einer Teilnahme an dieser Gruppenphase für die jungen Spieler, die weiter Erfahrungen sammeln müssen, liegt auf der Hand. Zudem ist man nun noch motivierter.
Schmidt: "Es wäre ein Drama, wenn wir das nach solchen Spielen jetzt nicht schaffen würden. Es ist aber auch keine Selbstverständlichkeit. Das müssen wir uns erarbeiten. Ich kenne meine Mannschaft sehr gut und es ist ganz klar, dass wir nicht "nur" Liga spielen wollen. Wir werden gestärkt aus diesen Spielen herausgehen und das werden wir in zwei Wochen in der EL zeigen."
Genügend Drama gab es ohnehin gegen Fenerbahce.
Aus Istanbul berichtet Bernhard Kastler
Partie | Minute | Spieler | Chance |
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Hinspiel | 3. | Soriano | Scheitert freistehend per Kopf am Fünfer |
Hinspiel | 28. | Meilinger | Corner-Trick mit Kampl, abgefälscht vorbei |
Hinspiel | 32. | Alan | Demirel wehrt seinen Abschluss mit Fingerspitzen ab |
Hinspiel | 46. | Soriano | Von Mane angeschossen, Demirel kommt noch hin |
Hinspiel | 49. | Alves | Fast-Eigentor, Kuyt rettet nach Eckball vor der Linie |
Hinspiel | 64. | Alan | Schiebt den Ball alleinstehend am Elfer vorbei |
Hinspiel | 68. | Alan | TOR! Brasilianer hebt Ball nach Kampl-Solo über Demirel |
Rückspiel | 4. | Soriano | TOR! Ulmer auf Kampl mit Stanglpass zum Spanier |
Rückspiel | 45. | Alan, Meilinger | Nach Riesenpatzer treffen beide nicht |
Rückspiel | 59. | Alan | Demirel wehrt Schuss hervorragend ab, Abseitstor Mane |
Rückspiel | 76. | Soriano | Kampl bedient ihn mit Freistoß, Demirel steht richtig |
Rückspiel | 86. | Hierländer | Kadlec wehrt Schuss vor der Linie ab |
Rückspiel | 90. | Hinteregger | Köpfelt freistehend knapp neben das Tor |