Vergangene Saison war der Offensivmann, der erst am letzten Transfertag im Sommer verpflichtet wurde, mit 16 Toren und neun Assists hinter Goalgetter Jonathan Soriano der beste Liga-Scorer der "Bullen".

In dieser Spielzeit konnte Mane bislang nur beim 9:0-Sieg zum Auftakt der ÖFB-Cup-Runde in St. Florian jeweils ein Mal in der Statistik anschreiben.

Bislang längste Durststrecke bei RBS

Vier Spiele ohne Scorer-Punkt, solch eine Durststrecke gab es seit seinem Wechsel vom FC Metz zu Salzburg vergangene Saison noch nie. Selbstzweifel hat der Afrikaner deswegen aber keine.

"Ich bin wie meine Kollegen mit Selbstbewusstsein hierher geflogen, wir wollen den Aufstieg schaffen und ich bin guter Dinge, dass ich meinen Teil dazu beitragen kann."

Das ist auch Roger Schmidt. Der Salzburg-Trainer, der wieder die geballte Offensive zum Spiel auf Sieg ("Wir können gar nicht anders") auflaufen lassen wird, hat hinsichtlich seines Schützlings ein gutes Gefühl.

Schmidt über Mane: "Kann man die Uhr stellen"

"Mich würde es nicht überraschen, wenn er genau hier treffen würde", erklärt der Deutsche hinsichtlich der großen Bühne, die Mane beflügeln könnte. "Sadio hat schon im Hinspiel ein herausragendes Spiel abgeliefert und viele Torchancen vorbereitet."

Für den 46-Jährigen ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis sein Linksaußen wieder ins Volle trifft: "Je länger er nicht getroffen hat, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es bald wieder passiert. Da kann man die Uhr danach stellen."

Mane ist aber auch in der Defensive gefragt, denn die fängt seit dieser Saison in Salzburg ganz vorne an. Das Gegenpressing wurde in der Vorbereitung eingebläut, den Edeltechniker schränkt das nicht ein. Ganz im Gegenteil.

"Das ist einfach wichtig, dass die gesamte Mannschaft das macht. Es ist meine Aufgabe, vorne mit der Verteidigung zu beginnen. Das ist unsere Taktik und die muss man einfach erledigen", zeigt sich der Künstler als Arbeiter, der für Schmidt noch wertvoller geworden ist. Für Rangnick ist diese Arbeit auch der Schlüssel zum Erfolg bei Fener.

"Es ist eine junge Defensive, aber wir haben auch im ersten Spiel gezeigt, dass wir nur wenig zugelassen haben. Das machen wir als gesamte Mannschaft, das betrifft nicht nur die Verteidigung sondern auch die Spieler weiter vorne. Diese Leistung wollen wir wiederholen."

Im Hinspiel ließen die Salzburger bis Minute 54 keinen Torschuss zu, dann auch nur drei. "Wir sind innerhalb des Teams sehr optimistisch. Weil wir im Hinspiel jedem gezeigt haben, wie gut wir spielen. Wir sind selbstbewusst, alles ist möglich."

Auch ein Elfmeterschießen. Bei einem 1:1 nach 120 Minuten wäre das der Fall - und eine Premiere. Denn in der Red-Bull-Ära gab es überhaupt noch nie eine Entscheidung vom Punkt.

Kommt "Elferschießen-Experte" Gulacsi zum Zug?

Mit Gulacsi hätten die Salzburger auch einen Art Elferschießen-Experten: Bei der U20-WM 2009 wurde der Goalie mit Ungarn Dritter, auch weil er insgesamt sieben Elfer in zwei Shootouts hielt.

"Ja, ich habe ein wenig Erfahrung, aber das war damals", gibt sich der 23-Jährige, der sich im Hinspiel in der regulären Zeit bei Cristians Strafstoß geschlagen geben musste, bescheiden.

Trainiert wurden Elfer jedenfalls nicht: "Dazu hatten wir auch keine Zeit zwischen den zwei Spielen. Aber als Goalie ist man dafür immer bereit."

So weit soll es jedoch gar nicht kommen: "Wenn ich jetzt wüsste, dass wir weiterkämen, würde ich natürlich auch ein Elferschießen nehmen. Aber eigentlich wollen wir nach 90 Minuten aufsteigen."

Wenn Peter Gulacsi und Sadio Mane ihre Serien beenden, ginge dieser Plan voll auf.

 

Aus Istanbul berichtet Bernhard Kastler