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"Es ist eine eigenartige Geschichte“

1:0 gewonnen, den Grundstein (Nachbericht) für den Aufstieg ins CL-Playoff gelegt.

Dennoch herrschte bei den Spielern der Wiener Austria nach dem knappen Heimsieg gegen FH Hafnarfjördur eine zwiespältige Stimmung.

Der Freude über den Zu-Null-Erfolg standen die vergebenen Möglichkeiten gegenüber.

„Wir sind grundsätzlich zufrieden, aber nicht glücklich, weil wir heute gerne alles klar gemacht hätten“, meinte Marko Stankovic.

Ähnlich sah es Alexander Grünwald: „Wir hätten natürlich lieber 3:0, 4:0 gewonnen. Dann wäre es ein ruhiger Trip nach Island geworden. Dennoch haben wir jetzt die bessere Ausgangslage.“

Probleme mit dem Untergrund

Gründe für die magere Ausbeute waren jedoch auch schnell gefunden. "Es war nicht einfach, Räume zu finden. Sie sind mit zwei Viererketten hinten drinnen gestanden, dazu die Hitze und der stumpfe Boden“, schilderte Markus Suttner.

Speziell der Untergrund in der Generali-Arena sorgte für Kopfzerbrechen. „Die Spieler rutschen oft aus. Das hat aber nichts mit dem Schuhwerk zu tun, sondern mit dem neuen Rasen. Wir können uns noch nicht richtig anpassen. Meine Jungs sind mit den Bedingungen nicht glücklich. Es ist schwierig, wenn du das Spiel aufbauen musst“, erklärte Trainer Nenad Bjelica.

Wieso man solche Probleme mit dem im Sommer neu verlegten Grün hat, ist für Stankovic unerklärlich.

„Der Rasen ist steinhart und dennoch rutschen wir darauf herum. Es ist eine eigenartige Geschichte. Wir wissen auch nicht, wie wir das lösen sollen.“

Das fehlende Etwas

Die Bedingungen erschweren die Aufgaben. „Ich spiele zum Beispiel immer mit Stollen und laufe herum, als würde ich auf Nägel gehen. Es ist ein echt eigenartiger Untergrund. Aber es ist unsere Heimstätte und wir werden uns schon noch an die Verhältnisse gewöhnen“, meinte der Steirer.

Zudem hattet es den Anschein, dass der Mannschaft im Vergleich zur Vorsaison noch das gewisse Etwas fehlt. Doch Stankovic relativierte:

„Wir haben letzte Saison nicht besser gespielt, waren aber schon kompakter und frischer, das ist der große Unterschied. Das wird sich sicher noch einstellen, es ist eine Frage der Zeit."

Bjelica zuversichtlich

Summa summarum sind die Violetten allerdings vom Aufstieg überzeugt. "Hafnarfjördur hatte nach der Möglichkeit in der Anfangsphase, die aus einem Eigenfehler resultiert ist, nicht einmal eine Minimal-Chance. Das gibt mir Hoffnung. Wir werden in Island mehr Raum bekommen“, prophezeite Bjelica.

In Wien präsentierte sich Islands Meister als äußerst destruktive Mannschaft. „Tiefer kann man nicht stehen. Ich hatte den Eindruck, dass sie in der Offensive nur auf Standards aus waren“, so Ortlechner, der für das Rückspiel einen leicht veränderten Gegner erwartet.

„Ich weiß, was wir können“

„Wenn ich ein Fußballspiel gewinnen will, muss ich von der Grundeinstellung etwas offensiver orientiert sein. Ich kann mir also nicht vorstellen, dass sie wieder so defensiv auftreten werden.“

Am Einzug ins Playoff zweifelt der Austria-Kapitän jedoch sowieso nicht.

„Ich bin positiv. Ich weiß, was wir können, glaube an die Mannschaft. Mit einer konzentrierten Leistung gehen wir auch dort als Sieger vom Feld.“

Und  spätestens dann wäre die Stimmung wohl nicht mehr zwiespältig…

 

Martin Wechtl/Harald Prantl