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"Man wäre der glücklichste Mensch der Welt gewesen"

Viel besser hätten sich die Stars des FC Bayern auf ihren Oktoberfestbesuch nicht einstimmen können.

Vor dem Bierzelt-Besuch am Mittwoch schenkten die Münchner Dinamo Zagreb in der Champions League fünf Tore ein. Torjäger Robert Lewandowski war mit drei Toren beim 5:0 gegen die Kroaten am Dienstagabend erneut nicht zu bremsen.

Mit sechs Zählern und 8:0 Toren sind die Bayern furios in ihre 19. Königsklassen-Saison gestartet. Besser lief es für Deutschlands Rekordmeister noch nie.

Der Gruppensieg dürfte nur noch eine Frage des Zeitpunktes sein. In den nächsten beiden Partien geht es gegen den überraschend punktlosen Tabellenletzten Arsenal. Bereits am Sonntag wartet schon der nationale Hit gegen Dortmund.

Noch kein Gedanke an BVB

Selbst Perfektionist Pep Guardiola wollte nach der Partie gegen Zagreb aber noch nicht an den Liga-Schlager denken. "Jetzt genießen wir mal diesen Sieg und gehen auf das Oktoberfest. Danach ist noch genug Zeit für Dortmund", erklärte der Coach der Münchner.

Mit vier Toren in den ersten 28 Minuten stellte seine Elf die Weichen früh auf Sieg. Spieler wie Douglas Costa und Kingsley Coman lassen Ausfälle wie Franck Ribery und Arjen Robben derzeit vergessen.

"Qualitätsunterschied war riesengroß"

"Was für ein Sieg", schrieb auch David Alaba auf Twitter. Der ÖFB-Star agierte zuerst in der Innenverteidigung und rückte nach Seitenwechsel nach links außen. In der Defensive hatten die Bayern gegen überforderte Kroaten ohnedies keine Probleme.

Und im Angriff wirbelten sie den Gegner scheinbar nach Belieben durcheinander. "Der Qualitätsunterschied war riesengroß", gestand Dinamo-Trainer Zoran Mamic.

Lewandowski markierte seine Treffer acht, neun und zehn binnen acht Tagen. Genug hat das "Tor-Monster" (Bild-Zeitung) offenbar noch lange nicht. "Es ist egal, wie viele Tore ich schieße. Ich will immer mehr", sagte der Pole, der am Ende sogar Freistöße schießen durfte.

Während der diesjährigen Oktoberfest-Zeit hat der FC Bayern nun alle vier Spiele mit einem Torverhältnis von 16:1 gewonnen.

Leverkusen trauert

Liga-Rivale Leverkusen trauerte hingegen einem Überraschungserfolg nach. In Barcelona lag die Elf von Ex-Salzburg-Coach Roger Schmidt bis zur 80. Minute 1:0 voran, Treffer von Sergi Roberto und Luis Suarez drehten die Partie aber zugunsten des Titelverteidigers.

"Es war nicht unser bestes Spiel, aber wir wollten dieses Spiel gewinnen und zeigen, dass wir die Champions sind", meinte Suarez. Leverkusens Christoph Kramer war traurig: "Hätten wir 1:0 gewonnen, wäre man für drei Tage der glücklichste Mensch der Welt gewesen."

Auch Iniesta verletzt

Barca-Trainer Luis Enrique musste sich dennoch mit zwei Problemen herumschlagen. Die Verletzungsmisere wurde mit der Blessur von Andres Iniesta nicht kleiner, dazu kamen während der Partie Pfiffe von den Rängen.

Enrique forderte nach Schlusspfiff mehr Respekt vor jener Mannschaft ein, die keine vier Monate zuvor das Triple geschafft hatte. "Wir brauchen Vertrauen, keine Pfiffe", betonte der Erfolgscoach.

Überraschende Roma-Niederlage

Suarez' Tor bedeutete immerhin, dass Diskussionen um das Fehlen von Lionel Messi nicht zu ausschweifend geführt wurden. Ohne seinen verletzten Superstar wurde Barcelona dem Ruf, der beste Fußballclub der Welt zu sein, lange Zeit dennoch nicht gerecht.

"Er ist der beste Spieler der Welt und es ist ein Vorteil, wenn er nicht mitspielt. Aber Barcelona ist auch so eine Supermannschaft", meinte Schmidt. Für die Deutschen ist nach dem 1:2 noch nichts verloren.

 Zuspitzen wird sich das Rennen ums Achtelfinale aber im nächsten Spiel gegen die erst bei einem Zähler haltende AS Roma. Diese ging in Borisow einigermaßen überraschend als 2:3-Verlierer vom Spielfeld.