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Winter-Check 2015: SK Sturm Graz

Winter-Check 2015: SK Sturm Graz

Das Frühjahr 2015 steht für den SK Sturm unter dem Motto: "Auf nach Europa!"

Die Ausgangslage ist nach einem sportlich soliden Herbst keine schlechte - und das obwohl man mitten in der Saison bereits einen Trainerwechsel vollzogen hat.

Aus heiterem Himmel verabschiedete sich Darko Milanic Richtung Leeds United - um dort wenige Wochen später wieder entlassen zu werden. So bitter das Abenteuer Insel für den Slowenen verlaufen ist, Sturm hat davon im Endeffekt profitiert.

Wurden zunächst andere Namen hoch gehandelt, entschied man sich letztlich mit Franco Foda für einen alten Bekannten als Trainer. Einst trennten sich die Wege am Parkplatz des Trainingszentrums, nach vielzitierten "Männergesprächen" zwischen Präsident Christian Jauk und dem Mainzer sollen Unstimmigkeiten bereinigt worden sein.

Am Platz war der Foda-Effekt sofort spürbar. Unter seiner Ägide heimsten die Blackies im Herbst fünf Siege und ein Remis ein. Drei Spiele gingen verloren. Fünf Teams liegen innerhalb von lediglich vier Zählern. Vor dem Frühjahr ist für den aktuell Fünftplatzierten alles möglich. Aber hat man sich auch ausreichend verstärkt?

Fakt ist: Marco Djuricin, der Torjäger vom Dienst, hat den schwarz-weißen Dampfer verlassen. Red Bull Salzburg setzte sich im Wettbieten mit Brentford durch - wovon auch Sturm finanziell profitiert hat.

Ersetzen soll den elffachen Saisontorschützen in Graz unter anderem Bright Edomwonyi, der neben einer stattlichen Ablösesumme um die 2,5 Millionen Euro als Salzburger Mitgift an die Mur gewechselt ist.

Dazu sicherte man sich die Dienste von Roman Kienast, der die Grazer 2011 unter Foda zum Meistertitel geschossen hat, bei der Austria aus Wien aber im Herbst kaum zu Einsatzzeiten kam.

Spektakulär kann man den Transfer von Donis Avdijaj bezeichnen. Das Schalker Offensiv-Juwel - ausgestattet mit einer mächtigen Ausstiegsklausel von 48 Millionen Euro - unterschrieb einen Leihvertrag bis 2016, kann aber bereits im Sommer nach Gelsenkirchen zurückkehren.

Für die Defensive hat man sich mit Igor Oshchypko (linke Verteidigung) und Wilson Kamavuaka (Innenverteidigung/defensives Mittelfeld) verstärkt. Inwiefern diese beiden aber eine Bereicherung darstellen, ist noch schwer abschätzbar.

Im schlimmsten Falle ergeht es ihnen so wie Tomislav Barbaric und Aleksandar Todorovski. Von diesen beiden haben sich die Grazer aufgrund schwacher Darbietungen im Herbst getrennt.

Foda will mit Sturm speziell in der Offensive stärker werden, nachdem die Defensive sich im Herbst bereits stabilisiert hat. Das System spielt dabei eine untergeordnete Rolle (siehe "Fünf Fragen"). Vielmehr geht es darum, das Umschaltspiel zu perfektionieren und mehr Torchancen zu kreieren.

TOR:

Auch im Frühjahr heißt der Trumpf im Grazer Tor Routine. Und mit ziemlicher Sicherheit Christian Gratzei. Franco Foda setzt seit seiner Rückkehr in die Murmetropole auf seinen Meistergoalie - die sich im Laufe des Herbstes immer stabiler präsentierende Defensive gibt dem Mainzer recht. Außerdem hat Benedikt Pliquett mit dem einen oder anderen Schnitzer in Testspielen nicht gerade die wärmste Empfehlung für einen Spielerwechsel zwischen den Pfosten abgegeben. Der 17-jährige Amateurkeeper Tobias Schützenauer erhielt im Winter in Testspielen immerhin erste Chancen in der Foda-Elf.

LAOLA1-Bewertung: Seit dem Sommer hat sich wenig verändert. Gratzei und Pliquett bilden für Bundesligaverhältnisse ein solides bis gutes Duo. Der Leobener scheint dazu durch die Rückkehr von Franco Foda etwas an Sicherheit gewonnen zu haben. 

ABWEHR:

Der Herbst nach Nikola Vujadinovic ist gut geglückt. Geschuldet ist dies hauptsächlich einem starken Innenverteidiger-Duo namens Michael Madl und Lukas Spendlhofer. Dem Neo-Kapitän tut die Verantwortung seit Sommer richtig gut. Er spielt seine bislang beste Saison in schwarz-weiß. Neben ihm entpuppte sich die Inter-Leihgabe als Goldgriff. Der 21-Jährige geht im Aufbauspiel desöfteren Risiko ein, was sich mitunter bezahlt macht. Tomislav Barbaric hat man sinnvollerweise nach dem Herbstdurchgang wieder aussortiert. Der Kroate ist einfach nie in Graz angekommen und lieferte dementsprechend unsichere Leistungen ab. Innenverteidiger Nummer drei ist ein Defensivallrounder und heißt Wilson Kamavuaka. Wie sich der zuletzt vereinslose Deutsch-Kongolese einfügt, gilt es erst abzuwarten. Dazu wartet Erman Bevab noch auf seinen ersten Bundesliga-Einsatz. Auf den Außenverteidigerpositionen ist nach dem Herbst noch wesentlich mehr Luft nach oben. Unter Foda fand Martin Ehrenreich zwar wieder zurück in die erste Elf und lieferte in der Vorwärtsbewegung durchaus erfrischende Partien ab, war aber defensiv ebenso oftmals überfordert wie Christian Klem auf der linken Seite. Zudem herrschte auf beiden Positionen kaum bis kein Konkurrenzkampf. Von Aleksandar Todorovski hat man sich nach bescheidenen Vorstellungen getrennt, dafür sollte Naim Sharifi - von Ex-Coach Milanic einst als "extrem dynamisch" hoch gelobt - nach seinem Kreuzbandriss zurückkehren. Links hat man sich aus Personalnot heraus bis Sommer mit Igor Oshchypko verstärkt, der nach anfänglichen Problemen im Trainingslager doch noch überzeugt zu haben scheint, allerdings seit über einem Jahr vereinslos war. 

LAOLA1-Bewertung: In der Innenverteidigung ist man mit Madl und Spendlhofer sehr gut aufgestellt, links und rechts muss man sich einmal mehr wünschen, dass endlich Konkurrenzkampf aufkommt. 

ZUGÄNGE ABGÄNGE
Wilson Kamavuaka (zuletzt vereinslos) Tomislav Barbaric (Split)
Igor Oshchypko (zuletzt vereinslos) Marco Djuricin (Red Bull Salzburg)
Roman Kienast (Austria Wien) Aleksandar Todorovski (Vertrag aufgelöst)
Donis Avdijaj (Schalke 04)  
Bright Edomwonyi (TSV Hartberg)

MITTELFELD:

Sage und schreibe zwölf offiziell als Mittelfeldspieler geführte Spieler stehen Franco Foda zur Verfügung. Den defensiven Part werden im System des Deutschen weiterhin zwei Spieler über haben. Anel Hadzic und Daniel Offenbacher gelten weiterhin als gesetzt - als Ersatz sprang bei Bedarf das eine oder andere Mal Simon Piesinger ein und machte seine Sache dabei nicht schlecht. Auch Kamavuaka kann auf dieser Position einlaufen und der hochtalentierte Sandi Lovric wird auf weitere Chancen hoffen. Auf den Offensivpositionen ist die Ausgangsposition ein wenig offener. Rückkehrer Marko Stankovic dürfte seinen Platz hinter den Spitzen behalten, rechts spielte sich Thorsten Schick in die Herzen der Fans und ist dort praktisch nicht mehr wegzudenken. Links darf sich Andreas Gruber große Hoffnungen machen, allerdings ist Marc Andre Schmerböck nach überstandener Knie-OP zurück und auch David Schloffer kämpft noch um die Gunst des Coaches. Mit Taisuke Akiyoshi - den man im Winter nicht nach Hartberg loswurde, Benjamin Rosenberger (auch als Außenverteidiger einsetzbar) und David Schnaderbeck gibt es drei zusätzliche Alternativen.

LAOLA1-Bewertung: Quantitativ ist man ganz gut bestückt. In der Defensive wurde das Mittelfeld unter Foda kompakter, offensiv ist aber noch Luft nach oben. Zwar verfügt man mit Spielern wie Schick über gute Kicker im Umschaltspiel, echte Torgefahr strahlten die Grazer Mittelfeldspieler aber einfach zu selten aus. 

ANGRIFF:

Die offensive Überlebensgarantie hat sich im Winter verabschiedet. Marco Djuricin, an 15 der 27 erzielten Sturm-Tore im Herbst direkt beteiligt, geht ab sofort für Red Bull Salzburg auf Torejagd. Dafür holten die Blackies gleich dreifachen "Ersatz" - dabei handelt es sich aber um verschiedene Spielertypen. Kandidat Nummer eins auf die Torjäger-Nachfolge ist Bright Edomwonyi, der im Herbst den TSV Hartberg mit neun Treffern versorgt hat. In der Vorbereitung fügte sich der Nigerianer gut in Graz ein und netzte immerhin sieben Mal. Viel Staub hat die Verpflichtung von Donis Avdijaj aufgewirbelt. Die 18-jährige Schalke-Leihgabe ließ seine technischen Fähigkeiten bereits aufblitzen, muss diese aber erst einmal konstant auf den Platz bringen. Was Roman Kienast kann, wissen die Sturm-Anhänger. Allerdings fehlt dem 30-Jährigen nach seiner Ausbootung bei der Austria die Spielpraxis. Bleiben noch Josip Tadic und Daniel Beichler. Der Kroate befindet sich derzeit noch am besten Weg zum Transferflop und es wäre eine große Überraschung, wenn sich an diesem Image noch etwas ändern sollte. Auch Beichler hat schon schönere Zeiten in Graz erlebt. Nach einem äußerst durchwachsenen Herbst wurde er in der Vorbereitung von einer Knieverletzung gestoppt.

LAOLA1-Bewertung: Es wird spannend zu beobachten sein, wie Sturm Djuricin ersetzt. Die Verantwortlichen haben mehrfach betont, dass dies alles andere als einfach wird. Varianten hat Sturm offensiv nun mehrere. Die größten Hoffnungen werden wohl auf Edomwonyi ruhen, der seine Bundesliga-Qualität trotz vieler Testspiel-Tore aber erst beweisen muss.

TRAINER:

Der Foda-Effekt in Graz ist nicht zu übersehen. Er habe an den richtigen Rädchen gedreht, ist oft von Spielern zu hören. Besonders defensiv ist das dem ehemaligen Abwehrspieler gut gelungen. Offensiv stand sich das Team in punkto Chancenverwertung noch zu oft selbst im Weg - man erinnere sich an den Herbstkehraus in Altach. Der Stimmung im gesamten Verein hat der Meistermacher aus dem Jahr 2011 spürbar gut getan. Und das, obwohl man sich einst nicht unbedingt im Guten getrennt hat.

LAOLA1-Bewertung: Innerhalb kürzester Zeit hat es der 48-Jährige geschafft auf seine zum Teil sehr kritisch beäugte Rückkehr eine sportlich gute Antwort abzuliefern. Sturm befindet sich auf Tuchfühlung mit Platz zwei - dem mehr oder weniger offen ausgesprochenen Saisonziel. Dank seiner Erfahrung in der Liga und dem Verein ist ihm absolut zuzutrauen, dass er es auch erreicht und damit den Grundstein für eine sportlich erneut erfolgreiche Ära legt.


Anmerkung: Als Bewertungsgrundlage gibt es 1 bis 10 Bälle, wobei 10 das Maximum darstellt.

MANAGER-SCHNÄPPCHEN:

Wenn jemand seinen Stammplatz beim SK Sturm - sollte er nicht gerade eine Gelbsperre absitzen - sicher hat, dann ist das Anel Hadzic. Aktuell ist der 25-Jährige für gerade einmal 2,26 Millionen zu haben. Billigere Stammkräfte gibt es wohl kaum. 

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FÜNF FRAGEN:

Kehrt Franco Foda nun zum 4-4-2 zurück?

Bei der Rückkehr des Mainzers an die Mur dachten viele Fans sofort an den Meistertitel und den Cupsieg, andere erinnerten sich aber auch an das flache 4-4-2, das nach den Triumphen nur noch zumeist schnöden Defensivfußball produziert hat. Im Herbst war Sturms Spiel auf Marco Djuricin zugeschnitten, nun hat man in der Offensive eine  größere Auswahl an unterschiedlichen Spielertypen. Wird Foda also künftig zwei Stürmer aufstellen? Das kann und wird wohl durchaus vorkommen, allerdings darf man das nicht automatisch mit einem System in Verbindung bringen. "Früher war es so, dass man über Spielsysteme Spiele gewonnen hat. Das ist nicht mehr so. Jetzt gewinnst du neben der individuellen Qualität der Spieler, mit dem Spiel gegen den Ball bzw. mit dem darauf folgenden Umschaltspiel", sagt Foda selbst im Trainer-Talk mit Martin Scherb in der "Sportzeitung". Bright Edomwonyi kann man als schnelle Solospitze aufbieten, gegen manche Gegner wird man aber auch über die Stoßstürmer-Qualitäten eines Roman Kienast benötigen oder die technischen Fähigkeiten eines Donis Avdijaj. Diese Variabilität gilt es auszunützen.

Was muss in punkto Kaderplanung passieren?

Baustelle Nummer eins wird die Torhüter-Position sein. Die Verträge von Christian Gratzei und Benedikt Pliquett laufen aus - für den 17-jährigen Schützenauer kommt ein Generationenwechsel im Tor noch zu früh. Gratzei macht im LAOLA1-Interview kein Hehl daraus, seine Karriere in Graz beenden zu wollen. Wenn er nicht komplett auslässt, dürfte ihm der traditionsbewusste SK Sturm ein Karriereende in Schwarz-Weiß auch zugestehen. Gleichzeitig sollte man nicht auf die Goalie-Zukunft vergessen. Andreas Leitner wurde immer wieder im Winter mit den Grazern in Verbindung gebracht. Der Noch-Admiraner absolvierte ein Probetraining bei Sogndal in Norwegen und war kurzfristig als Lindner-Nachfolger bei der Austria Thema. Fakt ist, dass er weiterhin keinen Verein hat, bei dem er spielt. Doch auch der SV Grödig gilt als Interessent. Die Innen- und Außenverteidigung wird in der nächsten Saison ebenfalls anders aussehen (müssen). Zuletzt sah es nicht so aus, als ob man Spendlhofer über das Leihende hinaus halten könnte, zumal schon Salzburg Interesse angemeldet hat. Auf den Außen kommt es auf die Performance von Igor Oshchypko (Vertrag bis Sommer ohne Option) und Martin Ehrenreich (Vertragsende) an, ob man ihnen noch eine Chance gibt. Und es wäre keine Grazer Gerüchteküche, wenn früher oder später wieder Anel Hadzic mit einem neuen Klub in Verbindung gebracht wird. Sturm hat noch eine Option auf den bosnischen Teamkicker - Cordoba soll es im Winter aber schon recht ernst gemeint haben. Weitere auslaufende Veträge: Kamavuaka (Zweijahres-Option), Bevab (Option), Offenbacher (Option), Beichler (Option), Akiyoshi.

Wie ist es um die Finanzen bestellt?

Bei den Worten "Minus" und "rote Zahlen" wird der konkursgeprüfte Sturm-Anhänger hellhörig. So geschehen auch vor wenigen Tagen, als aus der Veröffentlichung der Zahlen des Kreditschutzverbandes für das Geschäftsjahr 2013/14 ein Minus von 392.530 Euro hervorging. Wie im Jahr davor fiel das Resultat also negativ aus. Generalmanager Gerhard Goldbrich beruhigt aber gegenüber "90minuten.at": "Von den 392.530 Euro ist genau ein Minus von 41.000 Euro übrig geblieben, der Rest sind Abschreibungen." Für enorme Verluste im Bereich der Zuschauereinnahmen hätte man noch positive Arbeit geleistet, hält der 48-Jährige fest. Lange habe man an der sportlich dürren Milanic-Ära zu knabbern gehabt, durch die Rückkehr von Franco Foda als Trainer scheint sich das Blatt zu wenden: "Wir stehen momentan bei einem Plus von 19 Prozent was die Tickets betrifft, und bei einem Plus von 28 Prozent im Merchandising-Bereich", so Goldbrich. Geht der Weg Richtung Europacup, wird der Trend wohl anhalten. Da scheint es auch nicht so wichtig, dass man anstelle der derzeit im Mutterschutz weilenden wirtschaftlichen Geschäftführerin Daniela Friedl auf eine Interimslösung "light" setzt, die Goldbrich auch bei wirtschaftlichen Fragen an die Spitze hievt, allerdings bei Entscheidungen ein Vier-Augen-Prinzip mit einer internen Lösung vorsieht.

Tut sich eigentlich beim Stadion etwas?

Jein. Seit mittlerweile mehreren Jahren träumt der SK Sturm von einer moderneren Heimstätte. Bis dorthin ist es aber ein mühsamer Weg. Dem Konzept vom "Tor zur Stadt" wurde von Bürgermeister Siegfried Nagl einst wahlkampfwirksam alle Unterstützung versichert - ohne nur irgendwie festzulegen, wie es finanziert werden soll. Gut zwei Jahre später liegt ein Gemeinderatsbeschluss auf dem Tisch, dieser sieht aber maximal ein "Gartentürl" zur Stadt vor. Zu den Fakten: Ursprünglich wurde ein Paket erarbeitet, das 15 Millionen Euro kosten würde, dieses wurde auf 5 "machbare" Millionen kleingeschnürt, mit denen man die UPC-Arena bestmöglich aufpolieren will. Die Oberflächensanierung im gesamten Stadion steht ebenso weit oben auf der Liste, wie Investitionen in den Stadionvorplatz, Renovierung der Fankurve (Stehplätze), des VIP-Bereichs sowie die Absenkung der Spielerbänke. Wann der Maßnahmenkatalog umgesetzt werden soll, ist noch nicht festgelegt. Man habe - Achtung Beamtendeutsch - "einen Maßnahmenkatalog erarbeitet und mögliche Maßnahmen zeitlich priorisiert." Ziel sei es, alle Maßnahmen im Jahr 2017 abgeschlossen zu haben. Das Thema bleibt also noch ein Weilchen aktuell.

Täuscht es, oder ist es in Graz auffällig ruhig geworden?

Das täuscht nicht und ist natürlich hauptsächlich einer sportlich soliden Herbstsaison geschuldet. Sturm lechzt nach einem internationalen Startplatz und Franco Foda hat den Anhängern eine realistische Hoffnung darauf gegeben. Das ist seinem Vorgänger Darko Milanic, der mit dem Breidablik-Malus in seine Amtszeit gestartet ist, nicht gelungen. Foda zieht sein Ding bei jenem Klub, den er in und auswendig kennt, durch. Das gibt dem Verein Sicherheit. Es gilt jedoch abzuwarten, wie sich die Einflussbereiche des Deutschen entwickeln, der ja auch schon einmal Trainer und Manager in Personalunion hätte werden können. Zudem hat sich mit Vorjahresende auch in der Medienlandschaft Entscheidendes getan. Sturm12.at ist nicht mehr. Jenes Medium, das seit 2009 den Verein und seine Handlungen auf Schritt und Tritt verfolgt und stets kritisch beäugt hat, musste sich unter anderem dem beharrlich schweigenden Gegenwind des Vereins beugen und den Dienst einstellen. Ein herber Verlust, den es abzufangen gilt. Das soll auch hier auf LAOLA1.at passieren. Stay tuned...

DIE TIPPS DER LAOLA1-BUNDESLIGA-REDAKTION:

DAS LAOLA1-FAZIT:

Sturm ist in diesem Frühjahr vieles zuzutrauen. Es war im Herbst ersichtlich, dass die Mannschaft unter Foda wesentlich öfter als Einheit auftritt, als zuvor. Allerdings hat man mit Djuricin den Torgaranten aus dem Herbst verloren, daher gilt es abzuwarten, wie gut es den Grazern gelingt, diese Last erfolgreich auf möglicherweise mehreren Schultern zu verteilen. Der Kampf um Europa wird nicht einfach und bestimmt auch nervenaufreibend. Behält das Team die aktuell vorherrschende Ruhe, scheint das Mindest-Ziel Top vier absolut machbar. Doch jeder heimische Fußballbeobachter weiß, dass sich der Sturm schnell drehen kann...

 

Andreas Terler

Redakteur Prognose Sturm
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