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Wunschelf und Kaderbewertung Wr. Neustadt

Wunschelf und Kaderbewertung Wr. Neustadt

Jung und unerfahren, das ist der Kader des SC Wiener Neustadt.

Das war vor allem daran zu merken, dass im Herbst zwar immer wieder gute Leistungen geboten wurden, insgesamt aber die Konstanz gefehlt hat.

Viel verändert wurde im Winter nicht. Die Abgänge von Thomas Kral, Mahmut Imamoglu (beide Ritzing) und Stefan Petrovic (an Pasching verliehen) tun nicht weh.

Mit Osman Bozkurt (Denizlispor), Arvedin Terzic (FC Lustenau) und Herbert Rauter (vereinslos) haben die Niederösterreicher in der Offensive mehr Alternativen. Manfred Rottensteiner (SVM-Amateure) ist eine Investition in die Zukunft.

Es ist damit zu rechnen, dass auch im Frühjahr wieder ein 4-2-3-1 praktiziert wird, wenngleich Trainer Heimo Pfeifenberger im Winter immer wieder ein 4-4-2 getestet hat.

LAOLA1 nimmt den Kader des SC Wiener Neustadt genauer unter die Lupe:

TOR:

Die Frage nach der Nummer eins stellt sich in Wiener Neustadt nicht. Jörg Siebenhandl ist der unumstrittene Stammgoalie. Auch der Umstand, dass der 23-Jährige einige Testspiele verpasst hat, weil er sich noch von einer Operation wegen Stimmband-Polypen erholen musste, ändert nichts daran. Seine Quote von 61,8 Prozent gehaltenen Torschüssen lag im Herbst allerdings deutlich unter jener aus der Vorsaison (71,6 Prozent). Nummer zwei ist Thomas Vollnhofer, der in St. Pölten schon sein Können unter Beweis gestellt hat. Markus Glänzer komplettiert das Trio.

LAOLA1-Bewertung: Siebenhandl hat nicht immer ganz so souverän agiert wie noch 2011/12, dennoch zählt der Youngster zu den absoluten Stützen der Mannschaft. Mit Vollnhofer gibt es zudem einen passablen Ersatzmann.

ABWEHR:

39 Gegentore in 20 Spielen sind für eine Verteidigung zwar alles andere als ein Ruhmesblatt, aber immerhin haben die Niederösterreicher Mattersburg (44) sowie den FC Wacker und die Admira (je 42) hinter sich gelassen. In der Innenverteidigung ist Christian Ramsebner  wieder voll fit und wird voraussichtlich ein Fixleiberl haben, daneben kämpfen Manuel Wallner und Matthias Maak um einen Platz. Auf der Linksverteidiger-Position hat Christoph Martschinko die Nase knapp vor Jiri Lenko. Rechts ist Dennis Mimm gesetzt – Michael Berger ist sein Ersatzmann. Neuzugang Manfred Rottensteiner wird eine untergeordnete Rolle spielen. Wenn Not am Mann ist, kann auch Thomas Piermayr diverse Positionen einnehmen.

LAOLA1-Bewertung: Sollte Ramsebner wieder zurück zu alter Stärke finden, ist die Abwehr eine Klasse stärker. Das Problem ist aber grundsätzlich eher auf den Außenpositionen zu finden, wo die Besetzung über grundsolide nicht hinaus kommt.

  MITTELFELD:

Denker und Lenker im Mittelfeld ist Routinier Peter Hlinka, der im defensiven Mittelfeld Löcher stopft und Bälle verteilt. Neben ihm kommt Thomas Piermayr, der ein wenig offensiver agiert, zum Zug. Zentral offensiv ist Daniel Offenbacher, von dessen Ideen viel abhängt, gesetzt. Auf der rechten Seite hat sich Stefan Rakowitz etabliert – mit zwei Toren und vier Assists war er im Herbst der Topscorer des Teams. Mario Pollhammer ist sein Backup. Spannend wird es auf der linken Seite. Dort wurden einige Varianten probiert, gegen Ende hatte Dominik Hofbauer das Rennen gemacht. Doch mit Arvedin Terzic wurde vom FC Lustenau ein neuer Mann für diese Position geholt. Mit Daniel Wolf und Christoph Freitag gibt es noch zwei universell verwendbare Mittefeldspieler, die aber nur unregelmäßig eingesetzt wurden. Bernd Besenlehner spielt nur im Notfall, ist aber für die Stimmung und Moral innerhalb der Truppe sehr wichtig.

LAOLA1-Bewertung: Potenzial ist in diesem Mittelfeld zweifellos vorhanden, aber Daniel Offenbacher, Stefan Rakowitz und Co. schöpfen es noch zu selten aus. Spannend wird zu beobachten sein, wie schnell sich Terzic in der Bundesliga zurecht findet.

ANGRIFF:

Nein, Torgefahr hat dieser Sturm im Herbst bestimmt nicht ausgestrahlt. Dario Tadic und Günter Friesenbichler haben jeweils vier Treffer erzielt und waren damit die erfolgreichsten Torschützen der Niederösterreicher. Nun fällt Friesenbichler aber wegen einer Operation im Mittelfuß-Bereich längere Zeit aus. Deshalb wurde am letzten Transfertag reagiert und Osman Bozkurt aus der zweiten türkischen Liga zurück nach Österreich geholt. Er oder Tadic werden von Beginn an spielen. Ebenfalls neu dabei ist Herbert Rauter, der auch am Flügel oder als hängende Spitze agieren kann. Zudem gibt es auch noch Thomas Fröschl, der im Herbst ein einziges Mal ins Schwarze traf.

LAOLA1-Bewertung: Mit Verlaub, dieser Sturm hätte auch in der Ersten Liga so seine Probleme, Tore am Fließband zu erzielen. Bozkurt muss erst beweisen, dass er an seine guten Zeiten bei der Vienna anschließen kann. Und der Rest hat einfach keine Goalgetter-Qualitäten.


Anmerkung: Wie schon im Herbst gibt es als Bewertungsgrundlage 1 bis 10 Bälle, wobei 10 das Maximum darstellt.


Harald Prantl