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Wunschelf und Kaderbewertung Admira Wacker

Wunschelf und Kaderbewertung Admira Wacker

So hat man sich das bei der Admira wohl nicht vorgestellt.

Vom Europacup-Teilnehmer zum Abstiegs-Kandidaten.

Wieder einmal hat sich bewiesen, dass das zweite Jahr nach dem Aufstieg in die Bundesliga das schwerste ist.

Nur ein Zähler trennt die Südstädter vom Tabellenende. Deswegen wurde im Winter auch reagiert und mit Jürgen Macho, Christoph Schösswendter, Tito, Daniel Gremsl, Matus Mikus und Daniel Segovia sechs Neuzugänge verpflichtet.

Marcel Sabitzer, Rene Schicker, Benjamin Freudenthaler, Andreas Schrott und Bernhard Fucik haben den Klub dafür verlassen.

Am Spielsystem wird sich hingegen wenig ändern. Trainer Didi Kühbauer wird auf ein 4-4-2 bzw. 4-5-1 setzen.

LAOLA1 nimmt den Kader des FC Admira Wacker Mödling genau unter die Lupe:

TOR:

Bereits im Sommer konnte damit spekuliert werden, im Winter ist es passiert. Die Südstädter haben sich im Tor verstärkt. Mit Jürgen Macho kommt ein absoluter Routinier in die Südstadt. Fraglich ist jedoch, ob der 35-Jährige nach seiner eineinhalbjährigen Verletzungspause gleich wieder der Alte sein wird. Für Patrick Tischler brechen jedenfalls schwere Zeiten an – angesichts seiner Statistik (59,1 % gehaltene Torschüsse) war es aber nur eine Frage der Zeit, bis die Verantwortlichen reagieren würden. Und Andreas Leitner hat sich bei seinem Bundesliga-Debüt auch nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert.

LAOLA1-Bewertung: Spät, aber nicht zu spät haben die Niederösterreicher auf ihr Torhüter-Problem reagiert. Der Name Jürgen Macho bürgt für Qualität. Qualität, die mit Tischler nicht gegeben war. Er zählt in der Bundesliga einfach zu den schwächeren seines Fachs. Bleibt Macho fit, wird er der erhoffte und lange gesuchte Rückhalt sein.

ABWEHR:

42 Gegentore im Herbst - im Schnitt mussten die Südstädter zwei Mal pro Partie die Kugel aus dem eigenen Netz holen. Neuerwerbung Christoph Schösswendtner wird auch nichts daran ändern können, dass die Abwehr der große Schwachpunkt der Admira bleiben wird. Zumindest einen Platz in der Innenverteidigung dürfte sich der Ex-Altacher jedoch gesichert haben. Ihm zu Seite steht entweder Richard Windbichler, der aktuell allerdings mit Rückenproblemen zu kämpfen hat, oder Peter Pöllhuber. Ersterer kam im Herbst auch im defensiven Mittel zu Einsatz. Auch Daniel Drescher steht als Alternative bereit. An Gernot Plassnegger führt rechts in der Viererkette kein Weg vorbei, links dürfte sich  Stephan Palla gegen Stephan Auer, der auch rechts zum Zug kommen kann, durchgesetzt haben. Die Nachwuchsleute Thomas Weber und Thomas Ebner werden keine große Rolle spielen.

LAOLA1-Bewertung: Die zweitschlechteste Verteidigung der Liga wird ihrem Ruf wohl auch im Frühjahr gerecht. Denn eine Besserung ist nicht in Sicht. Schösswendtner ist kein Heilsbringer, zudem wurde mit Andreas Schrott ein universell einsetzbarer Routinier abgegeben. Aber: Es kann eigentlich nur besser werden.

  MITTELFELD:

Im Mittelfeld herrscht der größte Konkurrenz-Kampf. Gleich zwölf Leute kämpfen um eine Berücksichtigung in der Startelf. Die Chancen stehen gut, dass Neuzugang Tito einen der begehrten Plätze ergattert. Der Spanier hat in der Vorbereitung überzeugt, scheint links zum Einsatz zu kommen. Patrik Jezek muss sich daher erneut mit einer Reservistenrolle begnügen. Auf der rechten Seite ist die Sache klarer: Thorsten Schick ist gesetzt, weitere Möglichkeiten wären Rene Seebacher und Hartberg-Zugang Daniel Gremsl. Lukas Thürauer hat einen starken Herbst hinter sich und darf sich auch im Frühjahr mit einem Stammplatz anfreunden. Für den Posten neben dem Niederösterreicher gibt es mehrere Möglichkeiten: Bernhard Schachner, Patrick Mevoungou, Daniel Toth und Stefan Schwab haben alle schon bewiesen, dass man sich auf sie jederzeit verlassen kann. Letzterer könnte auch als hängende Spitze agieren. Markus Rusek und Markus Lackner dürften, wenn überhaupt, nur zu Kurzeinsätzen kommen.

LAOLA1-Bewertung: Den Abgang von Marcel Sabitzer kann die Admira kompensieren, zumal der 19-Jährige im Herbst sowieso von seiner Bestform weit entfernt war. Trainer Didi Kühbauer stehen etliche Varianten zur Verfügung. Und sollte Jezek noch einen "Frühling“ durchleben, braucht man sich keine Sorgen zu machen.

    ANGRIFF:

Die Qual der Wahl. Auch auf dieser Position herrscht dichtes Gedränge. Einiges deutet auf ein Sturm-Duo Issiaka Ouedraogo und Daniel Segovia hin. Genauso gut ist es möglich, dass Stefan Schwab den hängenden Sturm-Part übernimmt. Die Vorfreude auf den spanischen Erste-Liga-Bomber ist groß. Die Visitenkarte des Ex-St. Pöltners liest sich beeindruckend: Zwölf Tore und drei Assists in dieser Saison, 17 Treffer und drei Vorlagen im vergangenen Spieljahr. Benjamin Sulimani steht Gewehr bei Fuß, auch Patrick Seeger brennt darauf, endlich bei der Admira durchzustarten. Damit nicht genug gibt es noch den slowakischen Ex-U21-Teamstürmer Matus Mikus, der allerdings eine langwierige Verletzung hinter sich hat und fast ein Jahr pausieren musste, und Eigengewächs Max Sax.

LAOLA1-Bewertung: Im Sturm ist die Admira bestens gerüstet, muss sogar aufpassen, die Akteure bei Laune zu halten. Jeder Einzelne hat das Zeug und den Anspruch zu spielen. Da fast jeder Spielertyp vorhanden ist, kann der Chefcoach auf den jeweiligen Gegner reagieren und den geeigneten Mann aufstellen.


Anmerkung: Wie schon im Herbst gibt es als Bewertungsgrundlage 1 bis 10 Bälle, wobei 10 das Maximum darstellt.


Martin Wechtl