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Pro & Contra: Rapid braucht ein neues Stadion

Pro & Contra: Rapid braucht ein neues Stadion

PRO

Das Hanappi-Stadion platzt in der Meisterschaft aus allen Nähten. Fast jedes Heimmatch ist ausverkauft.

Der Klub aus dem Westen Wiens mobilisiert seit Jahren die Massen - mit rund 700.000 Sympathisanten alleine in Österreich auch kein Wunder.

Umso wichtiger wäre daher die Errichtung einer neuen Arena. Die Heimstätte in Hütteldorf in allen Ehren, aber das in den 70er-Jahren errichtete Stadion wird den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht.

Eine moderne Wettkampfstätte mit einem Fassungsvermögen für 30.000 Zuschauer wäre ideal. Auch diese Kapazität sollte aufgrund der Popularität leicht zu füllen sein, ein Ausweichen ins Happel-Stadion bei großen Spielen würde damit endlich der Vergangenheit angehören. Von den wirtschaftlichen Vorteilen möchte ich erst gar nicht sprechen.

Die Realität sieht allerdings leider anders aus. Ein Neubau scheint kein Thema zu sein. Da größter Wert auf Tradition gelegt wird, ist ein Verbleib in Hütteldorf beschlossene Sache. Baubehördlich ist im 14. Wiener Gemeindebezirk kein Spielraum für die Errichtung einer neuen Anlage.

Deswegen werden – wie meistens in Österreich – halbe Sachen gemacht. Das Hanappi-Stadion bekommt ein Facelifting und wird aufgestockt – ganz nach dem Motto: Nicht Fisch, nicht Fleisch.

Martin Wechtl

CONTRA

Klar, ein neues Stadion wäre schon was Schönes. Ein Schmuckkästchen, wie es in Österreich höchstens in Klagenfurt - obwohl dort nicht einmal ein Bundesliga-Klub spielt - und mit Abstrichen in Salzburg zu finden ist. Aber muss das sein? Nicht um jeden Preis!

Dass bei Rapid das größte Potenzial und die größte Fangemeinschaft vorhanden sind, ist erwiesen. Dass sich viele davon nach einer hypermodernen Spielstätte sehnen, teilweise sogar verständlich.

Aber im 14. Wiener Gemeindebezirk ist einfach kein Platz dafür. Die Voraussetzungen sind einfach nicht gegeben, um eine neue Arena einfach so aus dem Boden zu stampfen und trotzdem bei seinen Wurzeln zu bleiben - nämlich in Hütteldorf.

Oder wollen die Fans künftig zum SK Rapid Purkersdorf fahren? Oder nach Tulln? Das macht keinen Sinn. Ja, das Hanappi ist renovierungsbedürftig, deshalb ist der Verein zum Reagieren gezwungen. Da einem die Millionen aber nicht einfach so zuflattern, belässt man es bei einer Generalsanierung und baut das aus, was bereits vorhanden ist.

Was dabei heraus kommt, wissen wir spätestens im Sommer 2014, wenn das umgebaute Stadion in neuem Glanz erstrahlt. Mit einer Aufstockung auf rund 23.000 bis 25.000 Plätze, mit neuen Tribünen und modernerer Ausstattung. Was will man mehr? Für österreichische Verhältnisse reicht es allemal, wenn man sich die anderen Plätze ansieht.

Das Hanappi-Stadion ist und bleibt eine Kultstätte. In einigen Jahren wird der Ruf nach einem neuen Stadion sicherlich erneut ertönen. Möglicherweise hat man bis dahin eine Alternative gefunden. Aktuell handelt es sich aber um die sinnvollste Variante.

Alexander Karper