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Pro & Contra: Rapid hat sich bestmöglich verstärkt

Pro & Contra: Rapid hat sich bestmöglich verstärkt

PRO

Nicht ganz so einfach sind die Abgänge von Veli Kavlak, Yasin Pehlivan und Tanju Kayhan zu verschmerzen. Aber sonst? Welcher Rapid-Fan wird sportlich gesehen einem Thomas Hinum oder gar einem Jan Venegoor of Hesselink eine Träne nachweinen?

Tatsache ist, die Hütteldorfer haben den Kader aufgeräumt und mit den angesprochenen Austro-Türken gut verdient. Dafür kamen sinnvolle Neuzugänge und die Betonung liegt hierbei ganz klar auf "sinnvoll".

Deni Alar ist das größte heimische Sturm-Talent, Wacker-Stammspieler Harald Pichler überzeugte schon in der Vorbereitung und Thomas Prager wird trotz scheinbar pessimistischer Einstellung der Rapid-Fans die Chance bei seinem Lieblings-Verein nutzen.

Beim LASK hat der Wiener sein Können dem österreichischen Publikum schon vorgeführt, eigene Leistungen steigen bekanntlich mit der Qualität der Mitspieler.

Thomas Schrammel ist ohne Zweifel einer der besten, wenn nicht der beste Linksverteidiger der Liga. Trainer Peter Schöttel will im Gesamten das Spiel schneller gestalten und hat dafür richtige Spieler wie etwa auch Guido Burgstaller geholt.

Ein nicht unwesentlicher Aspekt: Rapid hat auch deswegen den besseren Kader als vergangene Saison, weil der Hunger auf Erfolg deutlich ausgeprägter ist.

Bernhard Kastler

CONTRA

Rapids Weg, auf junge österreichische Talente zu setzen, ist zu unterstützen. Trotzdem vermisse ich einen weiteren Führungsspieler, der Hofmann Last von den Schultern nimmt.

Mit Kavlak, Pehlivan und Kayhan hat der Verein verdienstvolle Akteure abgegeben, die sich nicht umsonst den Weg ins Nationalteam gebahnt haben.

Dass sich alle drei verabschieden, war für die Verantwortlichen sicherlich ein Schock.

Anscheinend dürfte dieser so groß gewesen sein, dass man in der Transferzeit ein wenig auf das Wesentliche vergaß.

Die Verpflichtungen von Zukunftshoffnungen wie Alar, Burgstaller oder Schrammel sind nicht zu verurteilen, doch nur junge Spieler sind dieser Herausforderung nicht gewachsen.

Wo ist der angekündigte Abwehrchef, der gegen einen großen Gegner nicht sofort zum Zappeln beginnt?

Oder ein Mittelfeld-Spieler, der in Abwesenheit von Hofmann oder an seiner Seite das Kommando übernimmt, so wie es zuletzt nur Branko Boskovic konnte (übrigens eines der größten Versäumnisse, ihn ziehen zu lassen). 

Stattdessen setzt man auf „Nobody“ Pichler, Thonhofer oder Prager, der erst einmal beweisen muss, dass er wieder der Alte werden kann.

Der Kapitän braucht Unterstützung – das ist auf einem Schiff nicht anders.

Alexander Karper