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Admira gewinnt kurioses Spiel gegen Rapid 4:3

Admira gewinnt kurioses Spiel gegen Rapid 4:3

Die Admira steht zumindest bis zum Sonntag-Schlager Austria - Salzburg erstmals seit Oktober 1993 wieder an der Spitze der Bundesliga.

Das Team von Trainer Dietmar Kühbauer feierte am Samstagabend in der 10. Runde vor 10.600 Zuschauern einen verdienten 4:3-(1:0)-Heimsieg über Rekordmeister Rapid.

Issiaka Ouedraogo (36., 58.) und Patrik Jezek (53., 87.) erzielten jeweils im Doppelpack die Treffer für die nun schon seit neun Runden ungeschlagenen Niederösterreicher.

Ausverkauftes Haus in der Südstadt

Damit revanchierte sich die Admira für ihre bisher einzige Saisonniederlage, die es im Auftaktmatch am 16. Juli im "Geisterspiel" mit 0:2 im Hanappi-Stadion gesetzt hatte.

Für die Rapid-Treffer nach 0:3-Rückstand sorgten Verteidiger Jürgen Patocka (60.), Kapitän Steffen Hofmann mit einem verwandelten Foulelfer (68.) und der eingewechselte Stürmer Hamdi Salihi (79.), der das kurzzeitige 3:3 erzielte.Den vorerst weiter viertplatzierten Hütteldorfern fehlen nun sechs Punkte auf die Spitze.

Erstmals seit 24. November 1994 (1:3-Niederlage im UEFA-Cup-Achtelfinalhinspiel gegen Juventus Turin) war die Südstadt ausverkauft, für das damalige Europacup-Match waren allerdings nur 8.000 Zuschauer zugelassen. Mehr als 10.000 Besucher hatte es in der Südstadt zuletzt am 11. Mai 2005 gegeben, als Rapid vor 10.500 Fans mit einem 1:0-Erfolg gewissermaßen den Meistertitel fixiert hatte.

Jezek vor dem Spiel geehrt

Vor dem Anpfiff und seinem bereits 308. Bundesliga-Spiel wurde Mittelfeldmann Jezek geehrt, da der 34-jährige Tscheche nun der Legionär mit den meisten Einsätzen im österreichischen Fußball-Oberhaus ist. Bisher hatte der Pole Jerzy Brzeczek diese Rekordmarke mit 306 Liga-Matches gehalten.

In den Startformationen beider Teams gab es keine Überraschungen, bei der Admira kam als Ersatz für den verletzten Rene Seebacher auf der rechten Mittelfeldbahn Rene Schicker zu seinem ersten Bundesliga-Einsatz seit 2. November 2003 (damals noch für SV Salzburg), und im Zentrum ersetzte Patrick Mevoungou den gesperrten Stefan Schwab.

Die 10.600, davon mehr als die Hälfte grün-weiße Anhänger, bekamen von Beginn weg eine packende Partie geboten, die in Hälfte eins die Admira mit ihrem blitzschnellen Umschalten von Defensive auf Offensive klar dominierte.

Admira dominiert das Spiel

Helge Payer, der seinen jüngsten verletzungsbedingten Ausfällen sein Comeback im Rapid-Tor gab, bewahrte die Hütteldorfer zunächst vor einem Rückstand, doch in Minute 36 war auch er machtlos: Hosiner bediente mit einem langen Pass Rene Schicker, der ideal in den Lauf von Ouedraogo spielte - und der 23-Jährige aus Burkina Faso schloss den Konter mit einem Schuss ins lange Eck perfekt ab (36.).

Auch nach der Führung blieben die Niederösterreicher am Drücker und hätten eigentlich mit einem 2:0-Vorsprung in die Kabine gehen müssen. Nach einer Hosiner-Flanke landete ein Mevoungou-Kopfball aus kurzer Distanz an der Latten-Oberkante (43.).

Rapid-Coach Peter Schöttel reagierte auf die Probleme seiner Innenverteidigung und ersetzte in der Pause Abwehrchef Ragnvald Soma durch Harald Pichler.

Rapid gleicht 0:3 aus

Die Admira machte aber weiter das Match und baute ihre Führung aus. Schicker überraschte die Rapidler mit einem schnell abgespielten Freistoß und "Rekordmann" Jezek vollendete zum 2:0. Nur fünf Minuten später hieß es bereits verdientermaßen 3:0: Payer wehrte einen Schicker-Schuss schlecht ab, und Ouedraogo machte mit seinem vierten Saisontor das 3:0 perfekt.

Diese klare Führung währte aber nur knapp 120 Sekunden. Nach einem Hofmann-Freistoß war Patocka mit dem Kopf zur Stelle und verkürzte auf 1:3. Sieben Minuten später entschied Schiedsrichter Rene Eisner nach Strafraum-Foul von Dibon auf Gartler auf Elfer, den Hofmann eiskalt zum Anschlusstreffer verwandelte.

Danach skandierten die Rapid-Fans lautstark "Ausgleich", den "Joker" Salihi per Kopf mit seiner ersten Ballberührung nach Hofmann-Eckball und einer von Burgstaller per Kopf verlängerten Trimmel-Flanke besorgte.

Burgstaller verursacht Elfer

Doch dieses Comeback brachte der Elf von Peter Schöttel nicht den erhofften Punkt. Denn nachdem ein Schuss von Emin Sulimani an der Hand vom im Strafraum stehenden Burgstaller gelandet war, zeigte Eisner sofort auf den Elferpunkt.

Und Jezek sorgte mit seinem verwandelten Elfer und vierten Saisontor dafür, dass die Admira nach Rekord-Cupsieger Austria (4:2 auswärts), Meister Sturm (4:2) und zuletzt Titelfavorit Salzburg (2:1/jeweils heim) nun auch noch Rapid bezwang und nach 18 Jahren zumindest bis Sonntagabend wieder die heimische Meisterschaft anführt.