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"Im Moment ist einfach alles super"

Christoph Martschinko wurde wieder richtig laut. Wenn das passiert, bedeutet das für die Austria nur Gutes.

Der Steirer hat Markus Suttner nämlich nicht nur in der Linksverteidigung ersetzt, er hat auch dessen Rolle in der Kabine als Vorsänger nach Siegen übernommen.

Inklusive Cup war das 2:1 in Mattersburg der sechste volle Erfolg der Veilchen in Serie. Seit dem 19. September, also sechs Wochen lang, hat der FAK unter Anleitung von Trainer Thorsten Fink keinen Zähler mehr abgegeben.

Noch wird das Ziel nicht korrigiert

Dieser Erfolgslauf spiegelt sich freilich auch in der Tabelle wider. Drei Punkte vor Salzburg, fünf vor Rapid, acht vor der Admira und Mattersburg – derzeit praktisch die direkten Konkurrenten im Kampf um das erklärte Saisonziel Platz drei.

Frühestens in der Winterpause werde man darüber nachdenken, das Saisonziel zu korrigieren, sagt der Trainer. Wenn die Austria, die nur zwei Punkte weniger auf dem Konto hat als zum selben Zeitpunkt in der Meistersaison 2012/13, weiterhin so effizient spielt, muss das Ziel wohl nach oben korrigiert werden.

Bis dahin gilt aber das vom deutschen Trainer ausgegebene Motto: „Wir bleiben bescheiden, wir wollen nicht überheblich werden.“ Ob er sich erwartet hätte, dass der FAK am 1. November die Bundesliga-Tabelle anführen würde. „Nein, das hätte ich nicht gedacht“, gibt er zu.

Eine Frage des Willens

Dass die vergangenen fünf Siege in der Bundesliga stets nur mit einem Tor Vorsprung eingefahren wurden, sollte den Favoritnern Warnung genug sein. „Ich würde auch gerne mal mit zwei, drei Toren Unterschied gewinnen, aber die anderen sind ja auch gut“, so Fink.

Seine Truppe hat derzeit verinnerlicht, dass sie immer bis an ihre Leistungsgrenze gehen muss, um das Feld am Ende auch als Sieger zu verlassen. „Uns war klar, dass wir nicht hierher fahren, zur Pause 3:0 führen und dann einen Gang zurückschalten. Wir wussten, dass es ein schweres Spiel wird“, sagt Alexander Grünwald über die Partie im Burgenland.

Fink fügt hinzu: „Es war schwierig, nach dem Derby vor 32.000 Zuschauern, den Willen zu haben, hier in Mattersburg zu gewinnen. Aber wir hatten diesen Willen am Ende. Ich bin stolz auf mein Team.“ Alexander Gorgon sieht darin den Grund für den Sieg: „Der Schlüssel zum Erfolg war, dass wir nach dem Derby nicht nachgelassen haben, sondern mit derselben Einstellung ins Spiel gegangen sind.“

Veränderungen gegen Altach

Am kommenden Samstag wartet in der Generali-Arena der Schlager gegen Titelverteidiger Salzburg. „Wir hoffen auf eine volle Hütte“, setzt Grünwald auf die Unterstützung der Fans. Im Nachsatz betont der Kärntner aber sofort, dass vorerst nur das Cup-Spiel gegen Altach zähle.

Die Vorarlberger kommen am Mittwoch (18 Uhr) an den Verteilerkreis, um das Achtelfinale zu vollenden. Schon unmittelbar nach dem Spiel gegen den SVM kündigt Fink an, dass dann einige Veränderungen in seiner Startelf zu erwarten seien.

„Wir werden zwei, drei Spieler draußen lassen, um gegen Salzburg topfrisch zu sein. Kevin Friesenbichler drängt sich etwa auf. Grundsätzlich vertraue ich jedem in meinem Kader“, versichert der Coach.

"Hadzikic ist schon sehr weit"

Keine Diskussion wird es um den Tormann geben. Nach dem Kreuzbandriss von Robert Almer hat Osman Hadzikic das Vertrauen. Der 19-Jährige bestritt im Pappelstadion sein sechstes Bundesliga-Spiel.

„Leider war es kein zu Null“, ärgert sich der Teenager. Die Aufregung habe sich in Grenzen gehalten: „Natürlich war ich ein bisschen nervös, aber es war doch anders als in der Vorsaison. Ich weiß schon, wie es ist, in der Bundesliga zu spielen. Außerdem hat mir die Mannschaft super geholfen, die Unterstützung ist top. Auch die Trainer hatten vollstes Vertrauen in mich.“

Diesen Eindruck unterstreicht Grünwald: „Er ist für sein Alter schon sehr weit, strahlt Ruhe aus und ist am Ball auch sehr gut. Wir haben in dieser Woche versucht, weniger mit ihm zu reden, damit er sich selbst auf seine Aufgabe konzentrieren kann. Das ist ihm sehr gut gelungen.“

"Im Moment ist einfach alles super"

Während Hadzikic selbst von Almers Verletzung profitiert, zeigt er sich gleichzeitig aber sehr kollegial: „Mir tut es leid für ihn. Ich weiß, wie es ist, verletzt zu sein. Ich wünsche ihm gute Besserung. Hoffentlich kann ich ihn gut vertreten. Ich bin froh, dass er da ist. Er ist ein erfahrener Tormann, der uns weiterhilft.“

Der junge Keeper bringt in der Analyse des Spiels auch den aktuellen Gemütszustand der Veilchen am besten auf den Punkt: „Im Moment ist einfach alles super.“

Harald Prantl

Mattersburg Austria
Ballbesitz 40,4% 59,6%
Zweikämpfe 46,5% 53,5%
Eckbälle 6 7
Torschüsse 8 13
Torschüsse außerhalb Strafraum 2 3
Torschüsse innerhalb Strafraum 6 10
Kopfballchancen 3 0
Abseits 3 8
Fouls 18 14