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Sturm setzt in "kleinem Endspiel" auf Tadic als Spitze

Sturm setzt in

Der WAC plant im Packderby gegen Sturm Graz den Angriff auf die drittplatzierten Steirer.

Mit einem Heimerfolg am Samstag (18.30 Uhr) würden die Kärntner bis auf einen Punkt an Sturm heranrücken. Die Grazer orientieren sich in der Tabelle ebenfalls nach oben.

Die Foda-Elf muss im Lavanttal voll punkten, um den Kampf um Platz zwei gegen den am Sonntag spielenden SK Rapid noch spannend zu gestalten.

Dietmar Kühbauer und der Wolfsberger AC geben sich im Meisterschaftsfinish angriffslustig.

WAC will Druck auf Sturm ausüben

"Wir wollen mit einem Sieg Druck auf Sturm aufbauen", meinte Kühbauer. Sein fünftplatzierter Club liegt vier Runden vor Schluss vier Punkte hinter den drittplatzierten Grazern und drei Zähler hinter Altach.

Im Kampf um den begehrten zweiten Platz, der zur Champions-League-Qualifikation berechtigt, werden die Kärntner mit acht Punkten Rückstand aktiv wohl nicht mehr eingreifen können.

Bei der Vergabe des Vizemeistertitels könnten die Kärntner aber das Zünglein an der Waage sein. Im Saisonfinish trifft der WAC zuhause neben Sturm auch noch auf Rapid.

"Sturm will an Rapid dranbleiben, um die kleine Chance Champions-League-Qualifikation vielleicht noch zu nützen. Das wollen wir ihnen vermiesen", sagte Kühbauer, der in 148 Spielen für Rapid eingelaufen ist.

Starke Heimbilanz der Kärntner

Man dürfe sich, so der burgenländische Trainer der Kärntner, auf ein richtiges Schlagerspiel vor toller Kulisse freuen.

"Der Weg ist nicht mehr weit, viele Punkte gibt es nicht mehr zu holen. Es ist eine perfekte Konstellation, dass viele Leute kommen werden", so Kühbauer, der es als Spieler "immer genossen" hätte, vor vielen Zuschauern zu spielen.

Die Kärntner Fans hatten zuletzt ebenfalls allen Grund zur Freude, ihre Mannschaft feierte fünf Liga-Heimsiege en suite (11:3 Tore).

Vor fremder Kulisse läuft es für die Wolfsberger jedoch seit längerem nicht nach Wunsch. Das 0:4 in Ried war die achte Pleite in den letzten zehn Auswärtsspielen.

Kühbauer lobt Grazer Umschaltspiel

"Wir fühlen uns daheim anscheinend wohler, es ist ein anderes Feeling", sagte Kühbauer und bemerkte (richtigerweise): "Ich glaube aber, es gibt keine Bundesligamannschaft, die auswärts mehr Punkte gemacht hat als zuhause."

Obwohl der WAC im Innviertel die höchste Saisonpleite kassierte, wäre die Partie rasch abgehakt gewesen, so Kühbauer. "Wir wissen, dass das Spiel nicht gut war.

Aber das Schöne im Fußball ist, dass man schon in der nächsten Woche wieder die Möglichkeit hat zu zeigen, was man kann." Das Erfolgsrezept gegen die "kompakt stehenden Grazer" (Kühbauer) soll kontrollierte Offensive sein.

"Wir müssen schon nach vorne spielen, aber auch vorsichtig, weil Sturm das Umschaltspiel sehr gut beherrscht", meinte der 44-jährige Trainer und warnte: "Sie spielen ein sehr gutes Frühjahr, wir müssen physisch und mental zu jeder Zeit präsent sein."

Foda setzt auf Tadic

Sturm-Trainer Franco Foda sprach im Vorfeld des Packderbys von einem besonderen Spiel: "Es ist ein kleines Endspiel, darauf müssen wir uns freuen. Es ist ein Spiel, in dem wir zeigen können, dass wir reif für höhere Aufgaben sind", so der außerordentlich gelöst wirkende Mainzer, dessen Mannschaft auf stimmgewaltige Unterstützung zählen wird können.

Knapp 2.500 Fans werden laut Vereinsinformationen die Reise über die Pack antreten. "Es ist ein wunderschönes Signal, wir können uns auf unsere Fans immer verlassen", schwärmte Foda und versprach: "Wir werden alles unternehmen, um das Spiel zu gewinnen."

Nicht zur Verfügung stehen werden Daniel Beichler (Hämatom im Oberschenkel) und Roman Kienast (Bluterguss im Knie). "Wir werden eine schlagkräftige Mannschaft aufbieten können. Da gibt es keinen Grund zu lamentieren", sagte Foda, der Josip Tadic im Sturmzentrum aufbieten wird.

Ehrenreich bleibt für zwei weitere Jahre

Rechtsverteidiger Martin Ehrenreich dürfte nach seiner Verletzungspause wieder in der Startformation stehen. Sein Vertrag wurde um zwei weitere Jahre verlängert.

"Es war mein ausdrücklicher Wunsch, dass wir mit ihm verlängern. Es war die logische Konsequenz, nachdem was er uns angeboten hat. Leistung soll honoriert werden", meinte Foda.

Die Option auf Beichler zog der Verein laut einem Vereinssprecher hingegen nicht. Einen großen Umbruch im Kader der Grazer wird es im Sommer nicht geben.

"Wir haben eine Mannschaft, die im Moment gut spielt, zurecht auf dem dritten Platz steht. Wir müssen nicht so viel verändern", verriet Foda und ließ die Grazer Fanherzen - wieder einmal - höherschlagen:

"Wer mich kennt, der weiß, das ich immer die höchsten Ziele anstrebe. Und das höchste Ziel ist dann irgendwann wieder den Teller nach Graz zu holen."