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"Hat nicht viele Spieler wie ihn in dieser Liga gegeben"

Salzburg gab sich in der Derby-Woche keine Blöße.

Die „Bullen“ feierten nach dem 2:0-Sieg am Dienstag im Cup-Halbfinale auch am Samstag in der Meisterschaft einen vollen Erfolg beim Nachbarn aus Grödig – dieses Mal sogar 3:0.

Salzburg bleibt damit auch im neunten Duell gegen den Lokalrivalen ohne Niederlage, es war der achte Sieg bei einem Remis und der nächste große Schritt Richtung Titelverteidigung.

„Wollen noch alle Spiele gewinnen“

„Es ist sicher angenehm, mit elf Punkten Vorsprung am Sonntag Sturm-Rapid zu Hause zu sehen“, wusste Trainer Adi Hütter, der aber seiner Mannschaft gleich ausrichtete: „Wir wollen den Fokus bis zum Ende halten und versuchen, alle restlichen Spiele inklusive dem Cup-Finale zu gewinnen.“

Nach der wiederholten Gegentor-Kritik von Sportchef Ralf Rangnick freute sich Hütter über das abermalige Zu-Null-Spiel in dieser Woche. „39 Gegentore in der Bundesliga sind bedeutend zu viel. Das haben wir angesprochen und es wurde eine Reaktion auf dem Platz gezeigt. Vor allem ist erfreulich, dass die Konzentration nun sehr hoch ist“, lobte der 45-Jährige seine Mannschaft.

Der Matchwinner dieser Partie war nicht nur für ihn schnell ausgemacht: Jonatan Soriano. 

„El Capitan Catalan“ traf zwei Mal und legte Takumi Minamino den 3:0-Endstand auf. Unter der Woche wegen einer Wadenblessur out, gab der Spanier somit ein eindrucksvolles Comeback.

Seine Bilanz spricht Bände“

Und das bei seinem 100. Bundesliga-Spiel. Beim 50. gewann er mit Salzburg kurioserweise auch 3:0 in Grödig, sorgte aber „nur“ für einen Assist. Nun traf er zum 88. und 89. (!) Mal in der Liga.

„Ich habe wie immer gespielt“, gab sich der 29-Jährige traditionell bescheiden. „Wir haben 3:0 gewonnen, wieder zu Null gespielt und können glücklich sein.“ So fanden eben andere Protagonisten durchwegs lobende Worte für den Führenden der Torschützenliste (29). 

Etwa Grödig-Trainer Michael Baur, der es auf den Punkt brachte: „Seine Bilanz spricht Bände.“

Das tut sie tatsächlich, wie auch die folgende Tabelle zeigt. Der Red-Bull-Rekord-Torschütze ist auch der erste Bundesliga-Spieler, der zum dritten Mal in Folge mehr als 25 Tore pro Saison erzielt.

„Ich glaube, es hat in dieser Liga nicht viele Spieler wie ihn gegeben. Hans Krankl vielleicht. Er ist ein hervorragender Stürmer, vor dem Tor ist er ein Wahnsinn“, lobt Christoph Leitgeb, der wie Naby Keita (Schulter) wegen neuerlicher Knieprobleme geschont wurde.

Stefan Ilsanker geht stets das Herz auf, wenn er über seinen Kapitän spricht: „Er ist einfach genial! Ich weiß nicht, wie viele Spieler das können oder sehen, wenn der Tormann so weit vor dem Tor steht. Er zeigt seine Qualität in jedem Training und sehr oft in den Spielen.“ 

„Nicht nur für österreichische Verhältnisse überragend“

Die angesprochene Szene bezog sich auf das 1:0, bei der Soriano seinen Bald-Teamkollegen Cican Stankovic mit einem gefühlvollen Lupfer bezwang. „Ich versuche es immer, wenn es geht, aber nicht immer gelingt es“, hatte der Katalane nach dem Spiel gut lachen.

Der geschlagene Kontrahent Stankovic lobte seinen Gegenspieler überschwänglich: „Seine Schusstechnik ist überragend, nicht nur für österreichische Verhältnisse, auch nach europäischen Maßstäben. Er spielte in Barcelona, und das sieht man. Er ist ein toller Spieler.“

Während Wiener Neustadt bekanntlich Sorianos Lieblings-Gegner ist (23 Tore in 14 Spielen), „avancierte“ Grödig zu seiner Nummer zwei: Zwölf Tore in acht Partien stehen nun zu Buche.

Beim 8:0-Heimsieg gegen den Nachbarn am vierten Spieltag traf er fünf Mal. Doch das war nicht die Lieblings-Partie in seiner Bundesliga-Geschichte. „Das war das 6:2 gegen den WAC, da habe ich meinen ersten Hattrick erzielt und meine dritte Tochter wurde geboren“, so Soriano, der damals direkt aus dem Kreißsaal in die Red-Bull-Arena kam, sah und traf, traf, traf.

Folgen nun weitere 100 Spiele für RBS? „Warum nicht? Ich habe Vertrag und mir gefällt es in Salzburg“, so Soriano. Darüber würde sich nicht nur sein Trainer freuen. Hütter sagte unlängst, was viele denken: „Österreich kann stolz sein, so einen Spieler in dieser Liga spielen zu sehen.“

 

Bernhard Kastler

Saison Spiele Tore (Gesamt) Doppelpacks Triplepacks mehr als 3
11/12 11 3 1 - -
12/13 33 26 7 1 -
13/14 28 31 4 4 -
14/15 28 29 9 - 1 (5)
100 89 21 5 1