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"Rapid ist am schwersten zu spielende Mannschaft"

Auf Rekordmeister Rapid wartet eine entscheidende Woche.

Nach dem Ligaheimspiel am Samstag (18.30 Uhr) gegen den WAC geht es am Dienstag im Cup-Viertelfinale erneut gegen die Kärntner, bevor am Sonntag darauf der große Schlager gegen Tabellenführer Red Bull Salzburg ansteht.

Vom möglichen Meistertitel wagt bei sechs Punkten Rückstand in Wien-Hütteldorf aber noch niemand zu träumen.

"Wir dürfen nicht zu weit vorausschauen. Unser Fokus liegt auf dem nächsten Spiel", betonte Trainer Zoran Barisic.

Öffentliche Zielsetzung bleibt ein Europacup-Startplatz - nach Möglichkeit Rang zwei, der zur Champions-League-Qualifikation berechtigt. Intern könnten die Ambitionen durchaus auch größer sein. "Was in unserer Kabine besprochen wird, bleibt in unseren vier Wänden", erklärte Barisic.

Rapid will Statistik gegen WAC aufbessern

Gegen den WAC soll der sechste Heimsieg in Serie her. Die Bilanz gegen die Wolfsberger liest sich aber alles andere als gut.

Von bisher zehn Ligaduellen mit den Kärntnern hat Rapid die Hälfte verloren und nur zwei gewonnen - im Vorjahr jeweils zu Hause mit 3:0.

"Der WAC ist eine sehr gute Kontermannschaft, auch sehr erfahren", weiß Barisic. "Sie versuchen auch, über körperbetontes Spiel dem Gegner die Schneid abzukaufen."

In den vergangenen zehn Runden hat Rapid nur eine Niederlage kassiert - 1:2 im Derby gegen die Austria. In den jüngsten fünf Spielen gab es vier Siege. Die Ergebnisse stimmen,

Barisic erwartet sich aber auch eine entsprechende Leistung - wie etwa zu Hause gegen Grödig (4:0) oder den direkten Konkurrenten Altach (1:0). "Aber trotzdem noch in allen Bereichen besser. Die Mannschaft ist hungrig und durstig nach Verbesserung."

Rapid mit einigen Ausfällen

Mit Christopher Dibon und Brian Behrendt könnten zwei Langzeitverletzte erstmals als zusätzliche Alternativen im Kader stehen.

Das Tor dürfte der 19-jährige Kroate Marko Maric hüten, zumal Stammkeeper Jan Novota nach einer Erkrankung noch geschont werden soll. Der dritte Torhüter Tobias Knoflach, zuletzt mit einer Disco-Schlägerei in den Schlagzeilen, ist nicht nur aufgrund einer Fingerverletzung kein Thema.

Mittelfeldspieler Thanos Petsos fehlt mit Rückenproblemen. Für Kapitän Steffen Hofmann dürfte trotz der Ausfälle der Offensivakteure Florian Kainz (gesperrt) und Louis Schaub (Mittelfußknochenbruch) erneut nur die Rolle als Edeljoker bleiben.

Hofmann kann so oder so helfen

"Wenn er wie in Wr. Neustadt (1:0-Sieg nach schwacher erster Hälfte/Anm.) reinkommt und das Spiel zu unseren Gunsten kippen lässt, kann ich damit gut leben", erklärte Barisic.

Hofmann hatte zuletzt immer wieder mit kleineren Blessuren zu kämpfen. In der Länderspielpause waren es Wadenprobleme.

"Er ist aber immer noch ein sehr wichtiger Spieler für uns", sagte Barisic über den 34-Jährigen. "Ich möchte ihn schon dahin bringen, dass er uns von Anfang bis zum Ende helfen kann."

"Rapid derzeit am schwersten zu spielende Mannschaft"

Der WAC ist nach einem starken Saisonstart auf Rang fünf abgerutscht. Auswärts wartet das Team von Dietmar Kühbauer bereits sieben Spiele vergeblich auf einen vollen Erfolg, blieb zuletzt dreimal ohne Treffer.

Selbstvertrauen tankte man aber mit einem 3:2-Heimsieg gegen Salzburg. "Der WAC hat in dieser Saison bewiesen, dass er vor allem gegen große Mannschaften sehr, sehr gefährlich ist", warnte Barisic.

Sein Freund Kühbauer schätzt Rapid als "die derzeit am schwersten zu spielende Mannschaft" der Liga ein. Der WAC-Trainer begründete das mit einer im Vergleich zu Salzburg kontrollierteren Spielweise.

"Sie stehen defensiv immer gut und wollen nichts überhasten. Sie haben viel Ballbesitz, aber auch viel Geduld", lobte Kühbauer. "Sie nehmen nicht so viel Risiko wie Salzburg, aber das ist nichts Schlechtes."

Respekt, aber keine Angst

Mit dem verletzten Nemanja Rnic, dem gesperrten Manuel Weber und dem erkrankten Tadej Trdina muss auch Kühbauer in allen Mannschaftsteilen Stammkräfte vorgeben.

Als Fan der Rotation gilt er nicht. "Wir wollen mit der bestmöglichen Mannschaft reingehen. Der Cup ist noch weit weg", sagte der Ex-Rapidler.

Jeder weitere Punkt würde das Selbstvertrauen seiner Mannschaft stärken. "Wir wollen auf jeden Fall nicht als Verlierer vom Platz gehen."

Die Kärntner reisten bereits am Freitag nach Wien. "Angst haben wir vor niemandem, Respekt vor Rapid aber allemal", versicherte Kühbauer. "Sie stehen nicht zu Unrecht dort, wo sie stehen." Auf dem zweiten Tabellenplatz.