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"War mit der ersten Hälfte überhaupt nicht zufrieden"

Franco Foda hat Sturm Graz wieder in Fahrt gebracht.

Unter dem Deutschen spielten die Steirer in fünf Partien viermal zu Null, zuletzt gab es zwei Siege ohne Gegentor.

Sturm darf nach dem 2:0 in Klagenfurt beim WAC am Samstag sogar von einem Champions-League-Quali-Platz träumen, der zweitplatzierte schwächelnde Kärntner Liga-Rivale hat nur mehr sechs Zähler Vorsprung auf den Vierten.

"Wir haben endlich zwei Siege in Folge geschafft. Wir waren sehr aggressiv, haben viel gepresst und waren im Zweikampf immer erfolgreich, das war wohl der Schlüssel zum Erfolg", sagte Torschütze Daniel Offenbacher.

Erstmals in dieser Saison gewannen die Grazer zwei Spiele hintereinander. Das gibt wichtiges Selbstvertrauen für den nach der Länderspielpause am 23. November anstehenden Heimschlager gegen Tabellenführer Salzburg.

Foda "überhaupt nicht zufrieden"

In dieser Partie müssen sich die Grazer aber steigern, denn der Auftritt im Wörthersee-Stadion war schon auch durchwachsen.

"Das 1:0 war eine schöne Aktion, aber danach war ich mit der ersten Spielhälfte überhaupt nicht zufrieden. Wir waren nicht ruhig am Ball und hatten zu einfache Abspielfehler", war sich auch Foda bewusst.

Nach dem Seitenwechsel nutzten die Steirer die freien Räume aus und hätten bei zwei Lattentreffern früher den Sack zumachen können.

Das kuriose 2:0 fiel erst in Minute 90. Offenbacher fing einen missglückten Freistoß des aufgerückten WAC-Goalies Alexander Kofler ab und traf aus mehr als 60 Metern ins leere Tor.

WAC im Formtief

Für die Kärntner setzte sich ihr Tief fort, sie sind nun vier Spiele sieglos und haben dabei gleich dreimal verloren, in den jüngsten drei Auftritten gab es auch kein Tor.

Die Offensive ist daher weiter das große Manko. "Meine Spieler haben alles versucht, aber uns fehlt die Genauigkeit beim letzten Pass und wir brauchen mehr offensives Durchsetzungsvermögen", analysierte WAC-Trainer Dietmar Kühbauer, für dessen Team die Partie durch das schnelle 0:1 von Thorsten Schick (2.) denkbar schlecht begonnen hatte.

Die Kicker des Zweiten gehen mit der Negativserie noch gelassen um. "Wir brauchen nicht jammern. Wir haben einen sehr guten Herbst gespielt. Dass wir einen kleinen Einbruch haben werden, war klar", sagte Abwehr-Routinier Joachim Standfest.

Und Stürmer Silvio ergänzte: "Es läuft nicht mehr so wie am Anfang der Saison, aber wir müssen den Kopf oben halten."

"1:0 zählt genauso viel wie 3:0"

Die Grazer lagen als Vierter vorerst auf dem letzten fixen Europacup-Qualifikations-Platz. Diesen verlor Grödig nach dem 0:1 gegen Ried mit nun vier Punkten Rückstand wieder etwas mehr aus den Augen.

"Es gibt so Tage, wo gar nichts zusammengeht. Wir haben drei Punkte liegen gelassen, die müssen wir uns jetzt woanders zurückholen", sagte ein enttäuschter Grödig-Trainer Michael Baur.

Die Innviertler setzten hingegen ihren Aufwärtstrend mit dem zweiten 1:0-Sieg in Folge fort. Zudem war es die dritte Partie ohne Niederlage und Gegentor hintereinander.

"Wenn hinten die Null steht, haben wir schon einmal einen Punkt fix in der Tasche", sagte Glasner. Seine Truppe sei über 90 Minuten gesehen der verdiente Sieger gewesen.

"Das Tor war hervorragend herausgespielt. Ein 1:0 reicht, es zählt genauso viel wie ein 3:0 oder 4:0."

Pfeifenberger schöpft neuen Mut

Der Blick der Innviertler kann nun nach vorne gerichtet werden. Der Abstand des Achten auf Platz vier ist mit sechs Zählern schon geringer als der Vorsprung auf Schlusslicht Wiener Neustadt, das sieben Punkte entfernt ist.

Den Wiener Neustädtern brachte der Punktgewinn im Niederösterreich-Kellerduell mit Admira Wacker Mödling (1:1) wenig, der Rückstand auf das rettende Ufer vergrößerte sich auf sechs Zähler.

"Es redet jeder nur davon, dass wir schon abgestiegen sind. Wir arbeiten trotzdem konsequent weiter, damit wir nicht absteigen", sagte Trainer Heimo Pfeifenberger.

Nach zwei großartigen Saisonen laufe es heuer bisher weniger gut. "Ich habe die Motivation aber nicht verloren", betonte der Salzburger.

Hoffnung macht dem Schlusslicht die Vorstellung nach der Pause, während der der Siegtreffer der Gäste verdient gewesen wäre.

Admira hat keinen "Flow"

"Wir haben sicher zwei Punkte hergeschenkt, aber ein Punkt ist ein Punkt. Die Spieler sind sehr unter Druck gestanden, es ist ein gutes Zeichen, dass sie das Spiel ungeschlagen überstanden haben", strich Pfeifenberger das Positive hervor.

Seine gegenüber dem 2:4 gegen Grödig fast völlig neu formierte Truppe tankte jedenfalls wieder etwas Selbstvertrauen. "Wir haben bewiesen, dass die Admira in unserer Reichweite ist", sagte Allrounder Dennis Mimm.

Die sieben Spiele sieglosen Admiraner blieben einmal mehr vieles schuldig. "Das ist momentan unser Leistungsniveau", war sich Admira-Trainer Walter Knaller der schwierigen Situation bewusst.

Der Sechs-Punkte-Polster auf das Tabellenende ist aber noch beruhigend.

"Es ist zugegebenermaßen eine holprige Saison, den richtigen Flow von zwei, drei guten Spielen hintereinander haben wir nicht, aber wir sind es ja gewohnt, dass wir hinten fighten müssen", resümierte Knaller.