Ein Sieg wäre angesichts der ersten Halbzeit aber wohl zu viel des Guten gewesen. Lange Zeit vermisstes Selbstvertrauen sollten die Sturm-Spieler auch so getankt haben.

„Die Erleichterung ist, dass wir uns nicht abschießen haben lassen. Ein jeder hat uns eigentlich schon totgeredet. Wir haben bewiesen, dass wir nicht tot sind, sondern dass die Mannschaft lebt. Deswegen haben wir auch einen Punkt geholt“, erklärte Wolf.

Gratzei betonte: „Ein Punkt für die Mannschaft, weil sie einfach für die Arbeit der letzten Wochen belohnt wurde.“

„Sehr glücklich über mein erstes Tor in der Bundesliga“

Vor allem ein Kadermitglied wurde belohnt. Beric stand die Freude über seinen ersten Liga-Treffer für Sturm ins Gesicht geschrieben. Ob sich beim Slowenen damit die Blockade gelöst hat? Landsmann Milanic: „Ich habe Roberts Reaktion in der Kabine gesehen. Ich hoffe, das ist so.“

Der 22-Jährige, der gemeinsam mit seinem Coach vom NK Maribor in die steirische Landeshauptstadt übersiedelt ist, lieferte in dieser Saison bereits drei Assists. Von einem Goalgetter, der rund eine Million Euro Ablöse gekostet hat, erwartet sich die Öffentlichkeit jedoch Treffer.

„Ich bin sehr glücklich über mein erstes Tor in der Bundesliga und hoffe, dass viele weitere folgen werden“, meinte Beric nach Schlusspfiff.

In den vorangegangenen Partien arbeitete er meist hart, scheute keinen Zweikampf, blieb im Abschluss jedoch glücklos. Druck wolle er aber weniger wegen seiner Flaute verspürt haben: „Ich fühle keinen Druck, ein Tor zu erzielen. Ich fühle Druck, zu gewinnen. Es ist mir egal, wer die Tore erzielt, wir müssen siegen.“

„Ein Punkt ändert gar nichts“

Wie viel in Österreich, und gerade in Sturms Situation, ein Zähler gegen RBS wert ist, hat sich zu Beric natürlich herumgesprochen: „Ein Punkt gegen Salzburg ist eine große Sache. Wir wissen, wie stark Salzburg ist. Ich hoffe, dass wir das nächste Mal gewinnen.“

Auf die Sturm-Spieler wartet tendenziell erstmals seit längerer Zeit eine Woche, in der sie nicht ständig mit ihrer schwachen Form konfrontiert werden. Überbewerten will man den leichten Aufwärtstrend jedoch nicht.

Milanic forderte weiterhin vollste Konzentration: „Wir müssen weiter arbeiten. Ein Punkt ändert gar nichts."

Auch Kainz blieb am Boden: „Natürlich geht es besser, das wissen wir. Wir dürfen uns auf den Punkt nicht irgendetwas einbilden, denn im Endeffekt haben wir erst drei Punkte. Wir müssen schauen, dass wir nächste Woche einen Dreier einfahren.“

Da wartet auf die sieglosen Grazer der Gang zur noch ungeschlagenen SV Ried.

Peter Altmann

Sturm Salzburg
Torschüsse F. Kainz, Beric 2 Soriano 7
Torschuss-Vorlagen F. Kainz 3 Soriano 5
Ballkontakte Klem 54 Kampl 70
Zweikampfquote Madl 87,5% (14/2) Ilsanker 81,8% (9/2)
Passquote Madl 90,0% (18/2) Hierländer 85,7% (18/3)