Im Spiel nach vorne funktionierten die Wiener nicht weniger gut. Die zahlreichen Konter wurden zumeist blitzschnell vorgetragen. Zudem wurde die Kompaktheit der „Bullen“ mit Wechselpässen – vor allem vom starken David de Paula – immer wieder empfindlich gestört.

„Wir sind darauf angewiesen, permanent kompakt zu sein, sehr geschlossen zu sein und kurze Abstände zu den Mitspielern zu haben. Das haben wir überhaupt nicht als Basis in dieses Spiel eingebracht. Wir waren sehr weit auseinander, haben uns überhaupt Meter geschenkt“, stellte Salzburg-Coach Roger Schmidt fest.

Dauerhaftes Rezept oder Eintagsfliege?

Ob das von der Austria praktizierte System die Blaupause für andere Mannschaften aus der Bundesliga sein wird, ist noch nicht absehbar.

Gorgon sieht es so: „Es ist ein sehr gutes System gegen sie. Aber vielleicht stellen sie ihr Spiel ja auch um, wenn sich alle gut auf sie einstellen.“

Klein machte der Konkurrenz wenig Hoffnung: „Es lag nicht am System, sondern daran, dass sie im Kopf bereiter waren. Die Bayern haben gegen uns auch so gespielt und wir haben nach ein paar Minuten 3:0 geführt. Man kann es also auch so sehen, dass uns das liegen sollte. Gegen Basel haben wir uns unzählige Chancen herausgespielt, das kann also nicht das Problem sein.“

Schmidt sah die Fehler auch eher in den eigenen Reihen: „Das war taktisch sehr weit von dem entfernt, was wir spielen wollen. Was wir spielen wollen, geht nicht mit 50 oder 70 Prozent, das geht nur mit 100 Prozent. Das ist diesmal deutlich geworden. Es gilt, das als Mannschaft zu registrieren und die richtigen Lehren daraus ziehen.“

Die Veilchen jedenfalls waren hochzufrieden mit ihrem Auftreten und der Umsetzung von Gagers Idee. „Es war ein perfektes Spiel von uns“, grinste Lindner.

Harald Prantl

Austria Salzburg
Torschüsse Royer 5 Soriano 3
Toschuss-Vorlagen Gorgon 3 Zulj 3
Ballkontakte Suttner 63 Berisha 84
Zweikampfquote Suttner 64,3% (9/5) Hinteregger 70% (7/3)
Passquote de Paula 84% (21/4) Berisha 88,7% (55/7)