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Aus Euphorie wurde Tristesse

Aus Euphorie wurde Tristesse

„Wir brauchen jetzt keine Unruhe“, sagte Darko Milanic nach dem Schlusspfiff.

Der Wunsch des Slowenen dürfte nicht zu erfüllen sein. Denn schon nach der zweiten Runde steckt der SK Sturm in einer kleinen Krise.

Nach dem eher schmeichelhaften 2:2 zum Auftakt in Innsbruck mussten sich die Steirer am zweiten Spieltag daheim Aufsteiger Grödig mit 0:2 geschlagen geben.

Ein Pfeifkonzert und Ratlosigkeit

Und zwischen diesen beiden Runden war noch ein Spiel, das die Euphorie, die vor dem Saisonstart in Graz geherrscht hatte, zur Tristesse mutieren ließ – das Europacup-Aus gegen Breidablik.

Die Fans in der UPC-Arena quittierten die enttäuschenden Auftritte ihres Lieblingsteams nach der Niederlage gegen die Grödiger mit einem Pfeifkonzert.

„Ich weiß es nicht“, wirkte Neuzugang Robert Beric bei „Sky“ einfach nur ratlos, als er die aktuellen Probleme analysieren sollte. Christian Gratzei flüchtete sich indes in Durchhalteparolen: „Kopf hoch! Wir müssen weiter arbeiten, weiter nach vorne schauen.“

Der Goalie konnte dem 0:2 zumindest einige positive Kleinigkeiten abgewinnen: „Das Ergebnis ist natürlich sehr enttäuschend. Nichtsdestotrotz glaube ich aber schon, dass wir uns gegenüber dem Europacupspiel gesteigert haben. Wir hatten viele Chancen, uns fehlen aber das nötige Glück und die letzte Konsequenz.“

"Eine gute erste Hälfte"

Und der Rest der Sturm-Kicker? Der zog es vor, einfach zu schweigen. Also oblag es dem Coach, sich für das zweite sieglose Liga-Spiel zu rechtfertigen.

Milanic fand das alles nämlich eigentlich gar nicht so schlecht: „Wir haben im Prinzip eine gute erste Hälfte geliefert, in der schöne Aktionen dabei waren und wir gute Chancen hatten.“

Nur gegen Ende der Partie hätte es so gar nicht mehr gepasst: „Wir haben am Schluss nicht mehr gut funktioniert, waren nicht mehr konzentriert, nicht mehr kompakt. Da passiert schnell ein Gegentor.“

Zudem kritisierte der Neo-Trainer jene Leute, die eigentlich die Schaltzentrale seiner Mannschaft bilden sollten: „Aus dem Mittelfeld kommt viel zu wenig – da erwarte ich mir von allen viel mehr.“

Hütters goldenes Händchen

Die Erwartungen wahrscheinlich sogar übertroffen hat indes der Aufsteiger. Nach dem torlosen Remis beim Bundesliga-Debüt gegen Ried haben die Salzburger im zweiten Spiel den ersten Sieg eingefahren.

„Das macht uns überglücklich“, strahlte Dieter Elsneg, Steirer und ehemaliger GAK-Kicker. Sein nunmehriger Coach, Adi Hütter, bezeichnete das Ergebnis in Graz sogar als „Sensationssieg“.

Der Trainer durfte sich freuen, in Sachen Einwechslungen alles richtig gemacht zu haben. Philipp Huspek, Tomi und Philipp Zulechner waren die drei Männer, die er ins Spiel brachte – die beiden Erstgenannten lieferten je einen Assist zum Doppelpack des Letztgenannten.

„Manchmal braucht man als Trainer auch das nötige Glück“, war sich Hütter bewusst, dass er an diesem heißen Nachmittag in Fortunas Gunst stand.

Zulechner freute – neben seinen beiden Treffern natürlich – vor allem, dass er und die restlichen „Village People“ nun richtig ernstgenommen werden würden: „Wir können mit diesem Saisonstart auf jeden Fall zufrieden sein. Ich denke, sie unterschätzen uns nicht mehr ganz so, wie noch zu Beginn. Jetzt werden wir uns weiteren Respekt erarbeiten.“