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„Sobald einer aus der Reihe tanzt, ist es schon zu spät“

„Sobald einer aus der Reihe tanzt, ist es schon zu spät“

Die Auslosung der Bundesliga-Saison ließ für Wiener Neustadt nichts Gutes verheißen.

Gleich zu Beginn sollte man es mit Vizemeister RB Salzburg und auswärts mit dem SK Rapid zu tun bekommen.

Alles andere als leichte Aufgaben, das wusste man schon im Vorhinein. Dass es allerdings so ernüchternd laufen würde, hätte sich wohl keiner gedacht.

1:5 daheim gegen Salzburg, 0:4 im Hanappi-Stadion – ein katastrophaler Start, den man bei den Niederösterreichern aber richtig einzuordnen weiß.

„Das war nicht stimmig“

„Bei dieser Hitze wird es mit einem Mann weniger schwer. Rapid war spielerisch sehr stark, wir haben nach vorne keine Bälle halten können“, analysiert Trainer Heimo Pfeifenberger die zweite Schlappe im zweiten Saisonspiel.

Nach der frühen Roten Karte für Dennis Mimm in der 16. Minute nahm das Spiel eine nicht vorhersehbare Wende, alle Vorsätze wurden über Bord geworfen.

„Wir haben keine guten Bälle nach vorne gespielt, kaum welche halten können. Das war nicht stimmig, was am Platz passiert ist“, gab sich der 46-jährige Salzburger kritisch.

In 90 Minuten kam man auf lediglich vier harmlose Torschüsse und war mit 31 Prozent Ballbesitz dem grün-weißen Gegner unterlegen.

Dem Fehlstart früh entgegenwirken

In welche Richtung das Schiff steuert, ist für Pfeifenberger trotz vernichtender Niederlagen absehbar. Was im Training passiert, gibt dem ehemaligen Profi Zuversicht.

„Man kann sich schon ein Bild machen, auch wenn es gegen zwei Spitzenteams gegangen ist. Wir haben noch sehr viel Arbeit vor uns und müssen uns schnellstmöglich finden.“

Ansonsten droht die Saison schon vorzeitig in eine, den Vorstellungen entgegengesetzte, Richtung abzudriften.

„Sonst sucht man das Selbstvertrauen und es ist gleich alles negativ.“ Auch in diesem Zusammenhang wird der Chefbetreuer nicht müde zu betonen, dass es noch an der Abstimmung fehlt.

Neun Gegentreffer eindeutig zu viel

Besonderes Kopfweh bereitet die Tatsache, dass man in zwei Spielen neun (!) Gegentreffer hinnehmen musste.

„Wir sind defensiv und offensiv noch nicht stabil genug. Schließlich haben wir gegen Rapid wieder vier Tore gekriegt.“

Im vergangenen Frühjahr präsentierte sich Wiener Neustadt in der heißen Phase gegen den Abstieg vor allem in der Abwehr gefestigt, vor allem dank Christian Ramsebner, dem besten Zweikämpfer der Liga.

Dieser konnte dem Lockruf seiner Austria nicht widerstehen und hinterließ bei den Niederösterreichern eine Lücke, die noch nicht wieder gefüllt werden konnte.

Als Ausrede will Pfeifenberger den Abgang aber nicht gelten lassen. „Es ist unsere Aufgabe, das zu kompensieren. Er ist uns im Herbst auch nicht zur Verfügung gestanden.“

„Können das nur im Kollektiv lösen“

Kompaktheit und Ruhe sind die Schlagworte, die genannt werden, um mit Fortlauf der Saison auf den richtigen Weg zu gelangen.

„Wir haben uns total aus der Ruhe bringen lassen, dann treffen wir die falschen Entscheidungen, indem wir hinten anfangen „Klein-Klein“ zu spielen.“

Um in den bevorstehenden Aufgaben zu bestehen, appelliert der Coach an die mannschaftliche Geschlossenheit. Ohne diese gehe es bei einem Underdog nicht.

„Wir können diese Aufgaben nur im Kollektiv lösen. Sobald einer aus der Reihe tanzt, ist es schon zu spät.“

Ob es sich bei den nächsten Gegnern WAC und Ried bereits um Gegner auf Augenhöhe handelt, wird man sehen. Salzburg und Rapid waren den Neustädtern jedoch eine Stufe zu hoch.


Alexander Karper

Rapid Wiener Neustadt
Torschüsse Burgstaller 6 Rakowitz 2
Torschuss-Vorlagen Hofmann 8 Pichlmann 2
Ballkontakte Hofmann 112 Hlinka 54
Zweikampfquote Boskovic 100 % (8/0) Freitag 81,3 % (9/2)
Passquote Dibon (58/0), Boyd (13/0) je 100 % Pichlmann 100 % (5/0)